Ein Lebensmittelkontrolleur überprüft die Temperatur von Fleisch. Foto: dpa/Uwe Anspach

Verdorbene Lebensmittel, mangelnde Hygiene, Mäusekot: Lebensmittelkontrolleure stoßen ab und an auf Missstände. So läuft ihre Arbeit ab.

Gastronomische Betriebe werden regelmäßig kontrolliert. In den meisten Fällen geht alles gut aus – doch: Schwerste Hygienemängel können im Extremfall zur sofortigen Schließung des Betriebs führen.

So oft wird in der Gastronomie kontrolliert

Üblicherweise wird in einem Rhythmus von drei Monaten bis zwei Jahren kontrolliert. „Nach der Feststellung von schwerwiegenden Hygienemängeln und deren Beseitigung ist eine Verkürzung der Routine-Kontrollfrist auf drei Monate keine Seltenheit“, berichtet eine Sprecherin des Landratsamts unserer Redaktion.

So werden die Betriebe eingeteilt

„Die vorgeschriebene Kontrollhäufigkeit ist für Betriebe mit niedriger Risikoklasse bis zu Betrieben mit höchster Risikoklasse unterschiedlich“, heißt es aus dem Landratsamt. Das bedeutet: In Lebensmittelbetrieben spielen Betriebsart, Verhalten des Lebensmittelunternehmers, Verlässlichkeit der Eigenkontrollen und das Hygienemanagement eine Rolle.

Die sogenannte Allgemeine Verwaltungsvorschrift legt fest, wie oft Lebensmittelkontrolleure im Einsatz sind. Je nach Risikoklasse ergibt sich eine Spanne von mindestens wöchentlich bis längstens dreijährlich.

„So wird zum Beispiel ein Getränkeabholmarkt, der lediglich verpackte Lebensmittel mit einem geringen Risiko abgibt, alle drei Jahre, eine reine Schankwirtschaft alle zwei Jahre und eine Metzgerei alle neun Monate kontrolliert, bei Auffälligkeiten werden diese Fristen entsprechend verkürzt“, berichtete ein Sprecher des Landratsamts Zollernalbkreis.

Das wird über Lebensmittelkontrollen veröffentlicht

Behörden müssen über Ergebnisse amtlicher Kontrollen der Lebensmittelüberwachung etwa in Restaurants oder Imbissen berichten – allerdings nur in bestimmten Fällen.

Fälle müssen veröffentlicht werden, wenn ein Bußgeld von 350 Euro oder mehr erwartet wird und eine Verbindung zu einem Lebensmittel besteht. „Dies trifft in allen Fällen zu, wenn ein nicht unerhebliches Ausmaß zu erwarten ist oder es sich um einen wiederholten Verstoß handelt“, so der Sprecher.

So oft wurden Lebensmittelbetriebe zuletzt kontrolliert

Im ersten Halbjahr 2023 wurden im Zollernalbkreis 1107 Kontrollen durchgeführt, davon in Albstadt 272, in Balingen 223, in Burladingen 64, in Hechingen 122, in Meßstetten 47 und in Haigerloch 88.

Im Jahr 2022 gab es 2127 Betriebskontrollen (Albstadt 498, Balingen 373, Burladingen 123, Hechingen 260, Meßstetten 129, Haigerloch 124).

Im Jahr 2021 waren es 1152 Kontrollen (Albstadt 251, Balingen 208, Hechingen 196). Die Zahl sank aufgrund der Corona-Pandemie stark – unter anderem, weil Betriebe teils geschlossen waren.

Im Jahr 2020 gab es 1634 Betriebskontrollen (Albstadt 295, Balingen 246, Hechingen 200).

So viele Betriebe werden im Zollernalbkreis kontrolliert

Insgesamt gibt es im Zollernalbkreis laut Landratsamt zirka 2500 zu kontrollierende Lebensmittelbetriebe.

Diese Bußgelder wurden verhängt

Im Jahr 2022 wurden dem Landratsamt zufolge Bußgelder in Höhe von insgesamt 1335 Euro erlassen. Im Jahr 2021 betrug die Höhe insgesamt 710 Euro. 2020 wurden Bußgelder in Höhe von insgesamt 2365 Euro verhängt – jeweils zuzüglich Gebühren, Auslagen und Gutachten.

Dieser Artikel erschien erstmals am 14. Oktober 2023 und wurde aufgrund des großen Leserinteresses nochmals veröffentlicht.