Das Gesicht von Dornstettens Innenstadt wird sich für einen beträchtlichen Zeitraum verändern, wenn die Bauarbeiten an und um die Stadthalle beginnen. Deshalb will die Stadt jetzt Wissen und Kräfte zur Gestaltung der Innenstadt bündeln. Foto: Ade

Wenn die Bauarbeiten an der Stadthalle beginnen, verändert sich das Zentrum Dornstettens für längere Zeit. Um Einzelhandel und Gastronomie in der Bauphase und darüber hinaus zu unterstützen, schließt sich die Stadt dem Programm „Innenstadtberater“ an.

Die Förderleistung des Programms des Wirtschaftsministeriums, das in Kooperation mit der IHK umgesetzt wird, erfolgt in Form von Expertenberatung und ist zunächst für das Jahr 2024 bewilligt, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Dornstetten.

Für Dornstetten passe dies perfekt. „Wir brauchen eine Strategie für das Baustellenmarketing“, erklärt Wirtschaftsförderin Ellen Brede-Lenk. „Dass wir diese nun gemeinsam mit einer Expertin der IHK bearbeiten können, ist für uns ein großer Gewinn.“

Doch bei der Bauphasen-Gestaltung allein soll es nicht bleiben. Denn die Fragen und Herausforderungen sind auch unter Dornstettens Händlern zahlreich. Das Konsumentenverhalten ändert sich. „Wir suchen Möglichkeiten zur Stärkung des Handels und der Gastronomie, zur Sicherung der Attraktivität des Zentrums und zur Begleitung von Transformationsprozessen“, fasst Ellen Brede-Lenk zusammen. Dabei Begleitung einer externen Expertin zu erhalten, schätzen sie und die Gewerbetreibenden gleichermaßen. Denn der Blick von außen tue gut, sind sich die Teilnehmer einig.

Projektteam geht ans Werk

Ein Projektteam aus Handels- und Gewerbeverein, Geschäftsleuten und Arbeitskreis Altstadt macht sich nun daran, gemeinsam mit Innenstadtberaterin Julia Sengotta Strategien für die Zukunft zu erarbeiten. Sengotta hat Dornstettens Innenstadt in den vergangenen Wochen einem kleinen Standort-Check unterzogen – mit Ergebnissen, die man schon aus anderen Analysen gehört hat: Im Angebot ist Dornstetten gut aufgestellt. In Sachen Ambiente und Angebotsgestaltung gibt es aber einige Optimierungsmöglichkeiten.

Gemeinsam mit der IHK-Beraterin Sengotta hat das Team drei Schwerpunkte festgelegt, die in den kommenden Monaten in Kleingruppen bearbeitet werden. Eine Gruppe befasst sich mit der Gestaltung eines Wohlfühlambientes sowie attraktiven Verweilräumen zur Steigerung der Aufenthaltsqualität. Eine zweite Gruppe überlegt, wie die Kooperation unter den Dornstetter Akteuren verbessert werden kann, um Produkt- und Angebotspalette gemeinsam zu vermarkten. Eine dritte Gruppe will mit Veranstaltungen und Aktionen die Innenstadt beleben – und zwar so, dass möglichst viele Ziel- und Altersgruppen etwas davon haben.

Schulungen zur Schaufenstergestaltung

„Die Herausforderungen in der Innenstadt müssen wir gemeinsam bewältigen“, wird Bürgermeister Bernhard Haas in der Mitteilung zitiert. Die Stadt könne nicht Wunschempfänger und Beauftragter für Transformationsgestaltung sein, „aber wir können die Geschäftsleute damit auch nicht alleine lassen“, so Haas. Das Beratungsprogramm sei daher gerne angenommen worden.

„Die Mitwirkenden sind sehr motiviert“, freut sich Ellen Brede-Lenk. Noch im Februar will das Team aus den einzelnen Themenbereichen erste Maßnahmen zur Umsetzung auswählen. Parallel dazu erhalten die Teilnehmer über die IHK Schulungsangebote, zum Beispiel für den Bereich Schaufenstergestaltung.

Zwei Ziel-Szenarien

Für das Ende der Förderperiode haben sich Stadt und Mitwirkende zwei Ziel-Szenarien gesetzt. „Entweder ist es uns gelungen, Punkte schon abschließend zu bearbeiten, oder aber das Team hat das Know-how bekommen, um das Thema selbstständig weiterzubearbeiten“, erklärt Brede-Lenk.

Dass Dornstetten die Herausforderung der Transformation auch selbst schlagkräftig bearbeiten kann, habe vor Corona bereits ein Projektteam der Stadtentwicklung aus Bürgern, HGV und Immobilienbesitzern bewiesen, heißt es weiter. Damals ging es darum, Leerstände neu zu beleben – die inzwischen alle wieder gefüllt seien. „Wir werden schauen, wie wir auch das jetzige Thema wieder mit dem ersten Projektteam und der Stadtentwicklung verknüpfen können“, so Bürgermeister Haas.