Die Sulzer Schwanenfamilie ist wieder unterwegs. Von den acht geschlüpften Küken ist allerdings eines gestorben. Foto: von Stromberg

In der Aufzuchtzeit der Küken können sich die Eltern leicht bedroht fühlen und Menschen, aber auch Autos, attackieren. Die Tierärztin Anne von Stromberg gibt Tipps, was man gegen die tierischen Aggressionen tun kann. So sollte man auf Spiegel achten.

Die Sulzer Schwanenfamilie hat inzwischen das Nest verlassen und schwimmt bereits auf dem Neckar umher.

Wie Passanten mit den Tieren umgehen sollten, erklärt Tierärztin Anne von Stromberg. Zwar hätte von den acht geschlüpften Küken hat das letzte und schwächste diese anstrengende Phase nicht überstanden, die Entwicklung der anderen verlaufe jedoch gut.

Schwimmen und Fressen

„Trotz des hohen Wasserstands und teils starker Strömung halten die Küken tapfer mit den Eltern mit“, berichtet sie mit Blick auf die heftigen Regenfälle der vergangenen Tage.

Auch beobachteten die Jungtiere eifrig bei ihren Eltern, was es denn alles Schmackhaftes zum Fressen gäbe. Als neuen Liegeplatz hat sich die Familie den Uferbereich neben der Fischerhütte ausgesucht.

Keine Küken streicheln

Um zu verhindern, dass sich die Eltern von Radfahrern, Autos oder Spaziergängern gestört fühlen und deshalb zum Angriff übergehen, wurde vorübergehend ein Stück Wiese abgeschrankt. „Während der Aufzuchtzeit verhält sich der Schwanenpapa aggressiv und treibt sein Unwesen sogar auf den Straßen“, warnt von Stromberg.

Deshalb werde davor gewarnt, ihn zu bedrängen oder mit den Händen herumzufuchteln, denn ein kräftiger Flügelschlag von ihm könne einem Erwachsenen den Arm brechen. „Auch Kinder sollten davon abgehalten werden, die süßen Küken zu streicheln“, stellt die Tierärztin klar.

Außenspiegel verdecken

Stattdessen könne man das große Tier aber mit einem aufgespannten Regenschirm und freundlicher Stimme ganz bedächtig zurück zum Neckar geleiten, weist sie auf eine gefahrlose Alternative hin.

Um zu verhindern, dass der Schwan bei parkenden Autos im Außenspiegel einen vermeintlichen Rivalen sieht und die Spiegel deswegen zerstört, könne dort auch ein Stoffschutz übergezogen werden.

Bitte nicht füttern

„Wenn er an einer Terrassentür erscheint, einfach ruhig den Rollladen herunterlassen, damit sein Spiegelbild nicht mehr sichtbar ist“, gibt sie weitere Tipps. Denn auch hier sei bereits einiges zu Bruch gegangen.

Auch weist die Expertin darauf hin, die Schwäne und Enten nicht mit Menschen-Essen zu füttern, da die Jungtiere sehr empfindlich seien und wegen Unverträglichem leicht sterben könnten.

Hunde anleinen

Außerdem sollten Hunde in in den nächsten Wochen angeleint werden, damit Jungvögel, aber auch Rehkitze und Feldhasenbabys von ihnen nicht gejagt oder angeschnüffelt werden.

Denn durch den Hundegeruch komme es dazu, dass die Mutter das Jungtier im Stich ließe, worauf dieses dann elendiglich verhungert müsse.