Fünf Eier waren es noch vor ein paar Tagen, mittlerweile sind es sieben. Bei den Sulzer Schwänen wird es voraussichtlich Ende April flauschigen Nachwuchs geben. Foto: Braun

Wenn alles gut läuft, schlüpfen Ende April sieben oder acht flauschige Schwanenbabys im Schindergraben. Die Sulzer Schwäne sind am Brüten – und die Patenfamilie Braun, Naturschutzwart Ludwig Schrägle und Tierärztin Anne von Stromberg hoffen auf ein gutes Jahr.

Sulz - "Sie sind mir schon sehr ans Herz gewachsen", sagt Doreen Braun. Seit acht Jahren kümmern sie und ihr Mann Matthias sich mit viel Liebe um die Sulzer Schwäne, in den vergangenen fünf Jahren besonders intensiv. Fast könnte man meinen, die Schwäne gehören ein bisschen zur Familie dazu. Auch diesmal hat das Schwanenpaar sein Nest praktisch direkt vor Brauns Haustür bezogen.

 

Im Schindergraben haben die Schwäne genug Platz, weiß Doreen Braun. Etwas Bauchweh bereitet ihr dagegen der Gedanke an ein mögliches Hochwasser. Im vergangenen Jahr ist das Schmelzwasser und die viel zu starke Strömung den kleinen Küken zum Verhängnis geworden. "Das war total traurig", sagt Braun. In einem anderen Jahr hat der Marder alle Küken geholt. Oft haben sich schon bei den Schwänen Dramen abgespielt.

Verantwortung lastet schwer

Nur einmal hat das Schwanenpaar in Sulz Glück mit dem Nachwuchs gehabt, erinnert sich Braun: Vor zwei Jahren sind fünf von acht Küken durchgekommen. Nun ist die Hoffnung groß, dass es in diesem Jahr erneut klappt. Eine Paletteninsel ist auf jeden Fall wieder aufgebaut, Sandsäcke bieten zusätzlichen Schutz.

"Eigentlich muss man die Natur laufen lassen und am besten nicht eingreifen. Aber ich kann es nicht. Ich kann nicht zugucken, wenn Gefahr da ist", erklärt Doreen Braun. Ihr Einsatz für die Schwäne hat allerdings nicht nur schöne Seiten. "Es ist schön für die Natur, aber auch sehr belastend", meint die "Schwanenmutter". Bei allen Problemen rufen die Menschen sofort bei den Brauns an oder klingeln an der Tür. "Wir haben zwar die Patenschaft übernommen, aber nicht die komplette Verantwortung", meint Braun.

Sieben Eier aktuell

"Letztes Jahr haben wir massiv Mundpropaganda verbreitet und auch die Menschen vor Ort angesprochen, weil viele unser Grundstück betreten und sogar unsere Parkplätze belagert haben", schildert sie weiter. Diesmal geht es relativ ruhig zu.

Die Schwäne sind seit einigen Tagen am Brüten. Sieben Eier sind es aktuell, ein weiteres wird vermutlich dazukommen. Zwischen 31 und 36 Tagen beträgt die Brutzeit. So werden voraussichtlich Ende April die flauschigen Küken schlüpfen.