Noch bis Ende 2020 müssen die Autofahrer an der Brückenbaustelle beim Aldi-Kreisel Geduld haben. Foto: Lück

Nach Weihnachtspause: Baustelle an B 28 bei Nordstetten geht mit halbseitiger Sperrung weiter.

Horb - Ein wenig konnten Autofahrer und andere Motorisierte in den Weihnachtsferien durchschnaufen: Auch die Staus machten Pause. Doch ab Montag geht es rund um die Nordstetter Brücke weiter. Unser Stau-Baustellenkalender sagt, was alle in den kommenden Jahren erwartet.

Gefühlt werden die Staus in Horb immer nerviger. Die Brückensanierung beim Aldi-Kreisel sorgt schon seit Wochen für Unmut. Rückstaus bis zum Fußgängerüberweg Bahnhof/Flößersteg sind nicht ausgeschlossen. Und die Bewohner der Panoramastraße beschweren sich über den krassen Durchgangsverkehr aller Autofahrer, die diese schmale Straße nutzen, um den Aldi-Kreisel-Stau zu umfahren.

Wie lange wird das noch dauern? Der Schwarzwälder Bote hat nachgefragt und bringt den Stau-Baustellenkalender bis 2022.

B 28 - erste Phase

Wer sich gewundert hat, dass auf der Baustelle Bundesstraße 28 bei Nordstetten nichts läuft: Die zuständige Firma hatte Ferien, wie Rainer Gumz, Projektleiter für die Hochbrücke des Regierungspräsidiums Karlsruhe, berichtet. Doch mit der Ruhe ist es jetzt vorbei. Am kommenden Montag, 13. Januar, geht es hier weiter mit der halbseitigen Sperrung. Die Sprecherin des RP: "Die Erdarbeiten sowie Hangsicherungsmaßnahmen zu diesem Baulos werden ab dem 13. Januar 2020 ebenfalls unter halbseitiger Sperrung fortgeführt. Die Bauzeit ist für eine Dauer von vier bis fünf Monaten veranschlagt." Zwischendurch wird es aber immer wieder Atempausen geben, so das RP: "Die halbseitige Sperrung wird voraussichtlich kürzer als die Bauzeit sein, da nicht für alle Arbeiten eine halbseitige Sperrung erforderlich ist."

In Nordstetten wird also fleißig weiter gebuddelt für das große Ziel der Hochbrücke. Die RP-Sprecherin: "Bis Frühjahr 2020 erfolgt der Voraushub mit Böschungssicherung für die vorgesehene bergseitige Stützwand Nordstetter Hang. Im Anschluss erfolgt der komplette Erd- und Straßenbau einschließlich aller Stützbauerwerke auf der Seite Nordstetten."

B 28 - zweite Phase

Wen einspurig schon nervt, der muss ab diesem Sommer tief durchatmen. Denn dann kommt die Vollsperrung auf diesem Abschnitt. Die Arbeiten an der Lärmschutzwand beginnen.

Ab Juli ist dieser Bauabschnitt geplant, aber laut Projektleiter Gumz wird man wohl nicht sofort voll sperren müssen: "Eine Vollsperrung wird wahrscheinlich nicht gleich notwendig sein. Es könnte sein, dass wir ein bis zwei Monate offen lassen können." Danach werde die Vollsperrung aber circa zwei Jahre andauern, so Gumz. Die Autofahrer müssen sich dann andere Routen suchen: über Mühlen, Isenburg oder Betra/Dettingen. Auch deshalb hoffte die Stadt Horb, dass die Arbeiten an der Brücke am Aldi-Kreisel ausgesetzt werden könnte.

Aldi-Kreisel/Brücke

Doch die Bauarbeiten am Aldi-Kreisel werden unverändert weitergehen. Sie sollen laut Bauschild bis Ende 2020 dauern. Der Brücke scheint auf der einen Seite schon gut demontiert zu sein. Die RP-Sprecherin fasste den Stand kurz vor Weihnachten wie folgt zusammen: "Bisher wurden folgende Arbeiten ausgeführt: Fräsarbeiten Asphalt, der Abbruch der Brückenkappe (Gehweg auf der Brücke). Dazu kommen aufwendige Kabelumlegungen von Strom- und Telekommunikationsleitungen. Freilegung der Lager im Stützenbereich, Ausbau der Entwässerungseinrichtungen der Brücke. Bisher befindet sich die Baustelle weitestgehend im Plan, obwohl sich die Verlegung der Leitungen als sehr aufwendig herausgestellt hat."

Ob man dann vielleicht die eine Hälfte schneller fertig bekommt als geplant? Die RP-Sprecherin: "In 2020 werden die restlichen Abbrucharbeiten fortgesetzt. Die sich daran anschließenden Arbeiten, wie beispielsweise Beschichtungsarbeiten, sind stark witterungsabhängig."

Wenn alles gut läuft, kommt die andere Seite der Brücke dran. Die RP-Sprecherin: "Da einige Sanierungsarbeiten stark witterungs- und temperaturabhängig sind, können wir derzeit noch keinen konkreten Termin dafür nennen. Wir planen die Ausführung der zweiten Brückenhälfte ab Mai/Juni 2020."

Eine Bau-Pause wird es nicht geben, wie auch Gumz bestätigt. Und die RP-Sprecherin sagt: "Für alle Bauphasen ist eine halbseitige Sperrung mit Ampel notwendig, es kann jedoch auf eine Vollsperrung der Straße verzichtet werden. Genaue Termine für die Sperrungen können wir aktuell noch nicht benennen."

Rauschbart

Wenn die Vollsperrung zwischen Nordstetten und Horb beendet ist, geht es gleich weiter - auf der anderen Seite der Hochbrücke, ab Sommer 2022. Dann wird die Stuttgarter Straße von Ortsausgang bis hoch zum Rauschbart gesperrt. Ein Jahr lang! Die zweite heftige Vollsperrung und die Frage, wie die Fahrzeuge dann umgeleitet werden. Über die Bildechinger Steige? Droht der Stau-Gau vor der Gutermann-Grundschule?

Weststadt

Ab Januar wird in der Weststadt gebuddelt. Stadtsprecher Christian Volk: "Zum Verlegen der Wärmeleitungen im Bereich der Horber Weststadt werden je nach Witterung ab Mitte oder Ende Januar im Bereich der Badstraße, Haffnerstraße und Einmündung Fürstabt-Gerbert-Straße entsprechende Baumaßnahmen erfolgen, die eine zeitweise Sperrung notwendig machen. Derzeit ist davon auszugehen, dass diese Maßnahmen in dem vorher genannten Bereich bis Mitte des nächsten Jahres abgeschlossen sein werden."

Hirschgasse

Auch die Hirschgasse wird aufgegraben. Stadtsprecher Volk teilt mit: "In der Hirschgasse wird voraussichtlich im Laufe des Januars eine Nahwärmeleitungen verlegt. Da es sich bei diesem Bereich jedoch um eine Fußgängerzone handelt, werden die Einschränkungen relativ gering sein."

Die guten Nachrichten

Immerhin: Bis zur Autobahn Richtung Stuttgart oder Bodensee hat man voerst Ruhe vor weiteren Straßenbauarbeiten bis zum Frühjahr. Die Sprecherin des RP: "Es sind keine weiteren Sperrungen zwischen Horb und der Autobahnanschlussstelle geplant." Auch in der Raumschaft mit Eutingen und Empfingen sind an den Bundesstraßen laut RP bis Ende April keine weiteren Arbeiten und mögliche Sperrungen geplant.

Und: Das Rathaus verspricht, seine Bauarbeiten so zu takten, damit der Stau-Gau so gering wie möglich ist. Ein Stadtsprecher sagte vor Weihnachten: "Sobald die überörtlichen Großprojekte von Bund, Land und Landkreis terminlich eingetaktet sind, werden die städtischen Straßenbaumaßnehmen entsprechend danach ausgerichtet, um Auswirkungen für die Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich zu halten."