Der geplante Stellenabbau bei der Firma Homag war im Mittelpunkt des Gesprächs. Foto: Homag

In einer Videokonferenz sprach die SPD-Bundestagsabgeordnete und Parteivorsitzende Saskia Esken mit den Bürgermeistern von Calw und Schopfloch sowie den Betriebsräten der Firma Homag. Auch die Schließung von Gwinner war Thema.

Die Nachricht über die Pläne der Homag Group, die die Entlassung von mehr als 500 Mitarbeitern in Deutschland vorsehen, löste auch bei der SPD-Bundestagsabgeordneten für die Wahlkreise Calw und Freudenstadt und Parteivorsitzenden Saskia Esken, Unverständnis und Entsetzen aus, wie ihr Büro mitteilt.

In einer Videokonferenz traf sie sich mit den Betriebsräten der Firma Homag und dem Oberbürgermeister der Stadt Calw Florian Kling sowie Thomas Staubitzer, Bürgermeister der Gemeinde Schopfloch, zu einem gemeinsamen Austausch. Die Diskussion erstreckte sich über die potenziellen Auswirkungen auf die Mitarbeiter sowie die betroffenen Regionen.

Insbesondere im Kontext der jüngsten Insolvenz der Firma Gwinner Wohndesign GmbH in Pfalzgrafenweiler rückt das Vorhaben der Firma Homag in den Fokus, schreibt das Büro von Esken. Gwinner musste nach dem Insolvenzantrag im September 2023 den Betrieb ganz einstellen. Dies bedingte die Kündigung aller 140 Beschäftigten.

„Zusammenarbeit wird entscheidend sein“

Esken sieht die Nachricht über die Schließung der Firma Gwinner im Zusammenhang zu den jüngsten Entwicklungen in der Region, in der mehrere Unternehmen einen betriebsbedingten Stellenabbau in Betracht ziehen: „Unsere Region steht vor ernsthaften wirtschaftlichen Herausforderungen, und die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen, Gemeinden und Belegschaften wird entscheidend sein, um gemeinsam Lösungen zu finden“, wird Esken zitiert.

Auch das Unternehmen Homag zieht einen Stellenabbau von mehr als 180 Beschäftigten allein in der Gemeinde Schopfloch in Betracht. So zeichnete sich auch das Gespräch mit den Betriebsräten der Firma Homag und den beiden Bürgermeistern durch eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Herausforderungen aus, denen sowohl die Angestellten als auch die Region gegenüberstehen.

Die Betriebsräte betonten während der Videokonferenz ihre Bedenken hinsichtlich des geplanten Stellenabbaus. Ihrer Meinung nach wird dieser Schritt nicht nur als notwendige Maßnahme zur Unternehmensoptimierung wahrgenommen.

Betriebsräte bringen Vorschläge ein

Es wurde Kritik laut, dass der Fokus rein auf kurzfristigen Gewinnsteigerungen liegt, ohne eine langfristige strategische Perspektive zu berücksichtigen.

Die Teilnehmer zeigten sich einig darüber, dass der Erhalt von Arbeitsplätzen eine zentrale Bedeutung für die Gemeinschaft hat. In einem konstruktiven Austausch wurden verschiedene Optionen diskutiert, um die bevorstehenden Herausforderungen anzugehen. Die Betriebsräte brachten Vorschläge ein, wie beispielsweise die Einführung von flexiblen Arbeitszeitmodellen, Kurzarbeit oder die Umverteilung von Aufgaben.

Die SPD-Parteivorsitzende sieht auch die Schließung von Gwinner als „ernsthafte wirtschaftliche Herausforderung“ für die Region. Foto: Doris Sannert

„Die Bedenken und Lösungsvorschläge der Betriebsräte und der Beschäftigten müssen sehr ernst genommen werden. Wir stehen vor der Aufgabe, nicht nur Arbeitsplätze zu schützen, sondern auch die soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden und ihren Familien wahrzunehmen. Eine partnerschaftliche Herangehensweise ist hierbei entscheidend. Der Fokus auf Gewinnsteigerung darf die langfristige Sicherheit nicht gefährden. Die Mitarbeitenden, nach denen man händeringend gesucht hat, kommen nach der Kündigung nicht mehr wieder“, mahnte Esken.

Auch die beiden Bürgermeister Kling und Staubitzer äußerten Verständnis für die Sorgen der Betriebsräte und betonten ihren Einsatz, um den Dialog mit den betroffenen Parteien aufrechtzuerhalten, schreibt Eskens Büro.