Trafen sich zum Informationsgespräch (von links): Thomas Staubitzer, Dorothee Diehm, Carmen Hettich-Günther, Drago Jeric, Florian Kling, Armin Auer und Stefan Bernhart. Foto: IG Metall Freudenstadt

In den geplanten Stellenabbau bei Homag kommt Bewegung. Konzernbeirat, Arbeitgeber und IG Metall treffen sich zu einem ersten Gespräch.

Den drohenden Stellenabbau bei Homag von mehr als 500 Beschäftigten in Deutschland bezeichnen der Schopflocher Bürgermeister Thomas Staubitzer und Calws Oberbürgermeister Florian Kling als „bittere Nachricht“ für die Region, heißt es in einer Pressemitteilung der IG Metall Freudenstadt. Auf deren Einladung fand ein Informationsgespräch zwischen Betriebsräten der Homag-Standorte Schopfloch und Holzbronn in Schopfloch statt.

Konzernbeirat legt ein eigenes Konzept vor

Carmen Hettich-Günther, Betriebsratsvorsitzende des Konzerns und des Schopflocher Werks mit aktuell mehr als 1800 Beschäftigten, machte deutlich, dass sie von den Vorständen ein uneingeschränktes Bekenntnis zu allen Homag-Standorten sowie die Abkehr von Überlegungen des Arbeitgebers, betriebsbedingte Kündigungen aussprechen zu wollen, erwarte. Der Konzernbetriebsrat habe ein eigenes Konzept erarbeitet, das flexible betriebliche Lösungen vorsehe, und es ermögliche, drei Jahre auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten.

Zuletzt drei Rekordgewinnjahre

Armin Auer, Betriebsratsvorsitzender des Homag-Werks Holzbronn bezeichnete das Personalabbauprogramm des Arbeitgebers nach drei Rekordgewinnjahren als panische Reaktion auf den Rückgang von Auftragseingängen. Betriebsräte und Belegschaften würden sich gemeinsam mit der IG Metall gegen diese „Gewinnpläne“ des Arbeitgebers und über einen Personalabbau auf dem Rücken der Belegschaften zur Wehr setzen.

Auch Auszubildende und Studenten sind betroffen

Bei Staubitzer und Kling stieß die Information der Betriebsräte, dass auch die eigenen Auszubildenden und DH-Studenten vom Personalabbau betroffen sein könnten, auf Unverständnis. „Standortsicherung und Leistungsfähigkeit wird nur über Fachkräftesicherung erreicht“, so Florian Kling. Die Frage, ob es auf Arbeitgeberseite die Bereitschaft gebe, mit Betriebsräten und Gewerkschaft über alternative Lösungen zu sprechen, wurde bejaht.

Arbeitgeber von Alternativen überzeugen

Dorothee Diehm, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Freudenstadt, verwies auf den Termin zwischen den Verhandlungskommissionen des Konzernbetriebsrats, Arbeitgeber und IG Metall an diesem Dienstag, 5. Dezember. „Natürlich wünschen wir uns, den Arbeitgeber von unserem Weg der Beschäftigungs- und Standortsicherung überzeugen zu können, denn nur so können wir gemeinsam in einem zu definierenden Zeitraum alle Maßnahmen zur Optimierung der Wettbewerbsfähigkeit aller Homag-Standorte überlegt und in aller Ruhe angehen und umsetzen“, so die Gewerkschafterin.

Wie Carmen Hettich-Günther abschließend bekräftigte, wolle man im aktiven Austausch bleiben und werde dies wohl auch müssen.