Beim Southside Festival klärte Viva con Agua über sauberes Trinkwasser auf und sammelte Spenden. Foto: Frank D. Engelhardt

Das Southside Festival ist vorbei. Nach vier Tagen, dutzenden Bands und Musikern und 65.000 Gästen wird das Gelände aufgeräumt. Einige Fragen bleiben - zum Beispiel, ob in der Hitze ausreichend Trinkwasser bereitgestellt wurde. 

Neuhausen ob Eck - Vier Tage lang begeisterte das Southside Festival 65.000 Musikfans. Ein neuer Besucherrekord. Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause war die Rückkehr des größten Musikfestivals im Südwesten ein voller Erfolg. Auch das Wetter spielte mit - und wie: In früheren Jahren waren oft Gewitter und schwere Regenfälle eine Spaßbremse, 2016 musste das Festival wegen Unwettern sogar vorzeitig beendet werden. Nicht so in diesem Jahr. Mit Spitzentemperaturen von deutlich über 30 Grad und strahlendem Sonnenschein war die bevorzugte Garderobe der Festivalgänger Bikinis und kurze Hosen. Dabei stellte sich allerdings die Frage, ob die Trinkwasserversorgung auf dem Gelände dem Wetter entsprach.

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"Trinkt Wasser! Nutzt Sonnencreme! Kopfbedeckung!", lautete der Appell der Veranstalters an die Festivalgänger. Ohne Wasser kann das Feiern schnell brandgefährlich werden. Das DRK empfiehlt bei heißen Temperaturen, wie sie am Wochenende herrschten, den üblichen Flüssigkeitskonsum um anderthalb bis zwei Liter zu steigern. Aber war das beim Southside überhaupt möglich?

Dichtes Netz an Trinkwasserstellen

Jonas Rohde, Sprecher des Hamburger Veranstaltungsunternehmens FKP Scorpio, das das Festival ausrichtet, versichert auf Nachfrage unserer Redaktion, dass es auf dem Campingplatz und dem Festivalgelände ein dichtes Netz an Trinkwasserstellen gab, wo man sich abkühlen und sich Wasser abfüllen konnte. Diese Trinkwasserstellen seien auch auf der App einsehbar gewesen, so dass jeder schnell die nächstmögliche Trinkwasserstelle finden konnte. Zudem konnten sich Besucher an vielen Stellen gegen einen Preis von einem Euro pro Liter bereits abgefülltes Wasser kaufen. 

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Gerüchten, wonach die sanitären Anlagen des Festivals deutlich reduziert worden seien, sei kein Glauben zu schenken. "Das stimmt nicht", bekräftigt Rohde. 

Alles im erwartbaren Bereich

Die Johanniter, die auf dem Festival als Unfallhilfe tätig waren, rechnen bei Veranstaltungen dieser Größenordnung grundsätzlich mit etwa 1000 bis 2000 Einsätzen. Bedingt durch die herrschenden Temperaturen war mit dem doppelten zu rechnen, also etwa 4000 Einsätze - eine Schätzung die sich bewahrheiten sollte. Eine Sprecherin der Johanniter bestätigt, dass dies alles im erwartbaren Rahmen gewesen sei. Lediglich drei der Einsätze seien demnach schwere krankheits- oder unfallbedingte medizinische Notfälle gewesen. Gerüchten, wonach jemand wegen der Hitze gestorben sei, dementierte die Sprecherin. 

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Wie wichtig die Trinkwasserversorgung ist, weiß auch die Organisation Viva con Agua, die auf dem Festival vor Ort war und dort Spenden sammelte. Viva con Agua setzt sich für sauberes Trinkwasser als weltweites Grundrecht ein und baut etwa Brunnen in armen Ländern. Auf dem Southside nahm die Organisation Spenden in Form von Pfandbechern entgegen, entertainte und informierte über die Bedeutung von saueberem Trinkwasser, wie ein Sprecher der Organisation unsere Redaktion informiert. 

Alle Infos und Bilder zum Southside Festival auf unserer Themenseite.