Rund 200 interessierte Bürger waren zur Vorstellung in Dürrenmettstetten gekommen. Foto: Störzer

Freie Parkplätze vor der Gemeindehalle in Dürrenmettstetten waren am Dienstagabend rar. Bürgermeister Gerd Hieber zeigte sich erfreut, dass rund 200 Bürger zur zweiten Vorstellungsrunde der Bürgermeisterkandidaten gekommen waren.

Sulz-Dürrenmettstetten - Sechs Kandidaten stehen am 6. November auf dem Wahlzettel in Sulz. Vier davon präsentierten sich und ihre Ideen am Dienstag in Dürrenmettstetten: Rene Hund, Dirk Konrad, Jens Keucher und Martin Sessler. Frank Tschany hatte sich im Vorfeld der Veranstaltung bei Hieber entschuldigt. Samuel Speitelsbach, der bei der letzten Veranstaltung im Sulzer Backsteinbau durch seine Äußerungen und den gezeigten Hitler-Gruß mit dem linken Arm auffiel, kassierte in Folge dessen einen Platzverweis und durfte die Halle in Dürrenmettstetten nun nicht betreten.

Die zehn Minuten, die jeder Kandidat für seine Vorstellung erhielt, gestalteten alle vier ähnlich wie in Sulz. Rene Hund betonte, dass ihm die Sicherheit der Kinder ein hohes Gut sei, dass er, sollte er zum Bürgermeister gewählt werden, bezahlbaren Wohnraum und Vereine fördern und dass er die Jugend unter der Leitung eines Streetworkers besser in Entscheidungen einbeziehen möchte. Hund schweben Seniorentaxis vor. Zudem ist er der Meinung, dass Aufträge vermehrt an standortnahe Firmen vergeben werden sollen. "Sulz braucht endlich eine positive Veränderung", schloss er seine Rede.

In Sulz fest verwurzelt

Der dritte Kandidat auf dem Wahlzettel, Jens Keucher, erklärte, dass er "gemeinsam die Zukunft nachhaltig gestalten" möchte. Seine Familie sei sein Rückzugsort. In Sulz sei er zur Schule gegangen und dort fest verwurzelt. Durch seine Arbeit als Amtsleiter für öffentliche Ordnung und Bürgerservice, bringe er Erfahrung in der Steuerung eines großen Amtes mit. Er möchte seine berufliche Erfahrung zum Wohle der Stadt Sulz einsetzen. "Ich kenne die Probleme des ländlichen Raums. Das ist ein Vorteil", findet der Kandidat. Laut Keucher siedeln sich nur dort junge Familien an, wo auch Kindergarten vor Ort sind. Er möchte das kulturelle Leben, die starke Vereinsstruktur und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern, sollte er gewählt werden.

Hochwasserschutz, Energieautarkie und Fachkräftemangel

Es folgte Dirk Konrad. Begrüßt wurde das Publikum von ihm – wie schon in Sulz – in verschiedenen Sprachen. Das Mikrofon nahm er zum Sprechen in die Hand. Als einziger Kandidat stellte er sich ohne vom Blatt abzulesen vor, was später aus dem Publikum gelobt wurde. "Was für ein schöner Fleck", rief er dem Publikum in Dürrenmettstetten entgegen. Er möchte, sollte er Hiebers Nachfolger werden, die Bevölkerung mit ins Boot holen. "Dann werden Sie nicht erst in acht Jahren nach Ihrer Meinung gefragt", versprach er. Hochwasserschutz, Energieautarkie, Fachkräftemangel: Diese Themen treiben Konrad um.

Heimische Landwirtschaft liegt Sessler am Herzen

Martin Sessler, der letzte Kandidat, legte einen etwas holprigen Start hin. Sprechen vor vielen Leuten liege ihm nicht, gab er schon bei der Vorstellung in Sulz zu. Nachdem er sich gefangen hatte, gewährte er Einblicke in seine berufliche Laufbahn. "Seit 25 Jahren bin ich Geschäftsführer", so Sessler. Mitarbeiterführung, Überwachung der Finanzen, Priorisierung von Aufgaben: Das liege ihm. "Das Führen von Menschen ist meine Stärke." Auch die heimische Landwirtschaft liege ihm am Herzen, habe er doch selbst lange Zeit als Geschäftsführer einer Mühle gearbeitet. Schlagworte in seiner Rede waren: Schutz vor Naturkatastrophen, Sicherung der Energieversorgung, neue Formen des Zusammenlebens mit älteren Menschen.

Kindergarten und Bauplätze beschäftigen die Bürger

Fragen wurden an alle vier erschienenen Kandidaten zahlreich gestellt. Besonders beschäftigte die Zuhörerschaft der städtische Kindergarten, der laut Pfarrer Wolfgang Müller dringend saniert werden muss, Bauplätze, die laut Gudrun Wößner nicht ausreichen, sowie das Regionale Gewerbegebiet Best Invest A 81.