Nach der Bewerbung von Samuel Speitelsbach, flatterte nun die zweite Bewerbung für den Bürgermeisterposten in Sulz ins Rathaus. Rene Hund wirft seinen Hut in den Ring. Bis zum 6. November hat er Zeit, die Sulzer von sich zu überzeugen. Dann wird gewählt.
Sulz - Er ist in Sulz noch nicht sehr bekannt, könnte es aber schon bald sein: Rene Hund. Den gebürtigen Thüringer zog es vor fünf Jahren seiner Frau wegen, die eine Sulzerin ist, in die Stadt am Neckar. "Meine Frau hat vier Kinder: Ein Sohn studiert Jura, einer macht den Techniker, einer ist bei Bosch Rexroth in Horb und ihre Tochter geht auf die Realschule", erzählt der Bürgermeisterkandidat.
Hund selbst arbeitet in Vollzeit als Zollbeamter beim Hauptzollamt in Singen. Dort lebt er unter der Woche in einer Zweitwohnung. An den Wochenenden pendelt der 51-Jährige nach Sulz. Ja, das sei ganz schön anstrengend, sagt er fast schon seufzend. Nun möchte Hund heimatnah tätig werden.
Kriegsschauplatz für Mitteleuropäer schwer zu verarbeiten
Rene Hund war vier Jahre lang in der Bundeswehr, Abteilung S4, in Donaueschingen. "Vier Monate lang, von April bis August 1995, war ich dann in Bosnien im Kriegseinsatz", erzählt Hund. "Dort mussten wir beispielsweise Mienen räumen." Er gesteht: "Für uns Mitteleuropäer ist so ein Kriegsschauplatz schwer zu verarbeiten." Die Ausbildung zum Bürokaufmann habe er während der Bundeswehr-Zeit absolviert.
Mit der Politik habe er bisher wenig Berührungspunkte gehabt. "Ich bin unparteiisch", betont er. Konkrete Ideen für Sulz hat er aber natürlich parat.
Er möchte Sulz wieder zum Leben erwecken
In der vergangenen Zeit habe er viel Kontakt zu Bürgern gehabt, sagt Hund. Er habe sich die Probleme der Sulzer angehört. Falls er zum Bürgermeister gewählt wird, möchte er "das Stadtbild wieder zum Leben erwecken. Sulz ist eigentlich ein schöner Ort. Da muss einfach wieder mehr Leben rein."
Besonders hört man bei ihm zudem heraus, dass er das Sulzer Vereinsleben wieder beleben möchte: "Ich bin Mitglied im Schützenverein", sagt er. "Den Älteren geht die Kraft für die Arbeit im Verein aus, die Jüngeren brauchen einen Anstoß, um sich in der Freizeit mehr einzubringen."
Bewerbungsfrist ist der 11. Oktober
Auch die Firmen liegen ihm am Herzen. "Die brauchen mehr Unterstützung", sagt Hund. Während des Wahlkampfs plant er Firmenbesuche ein. "Ich möchte vor Ort hören, wo der Schuh drückt."
"Bis zum 11. Oktober können Kandidaten noch ihre Bewerbungsunterlagen einreichen", erklärt der amtierende Bürgermeister Gerd Hieber, der keine vierte Amtszeit anstrebt. Neben Speitelsbach und Hund können also noch mehr Bewerber oder Bewerberinnen dazukommen.
Kümmert sich um den Auftritt in den Sozialen Medien
"Für Oktober sind dann drei Vorstellungsrunden geplant", kündigt Hund an. Zudem kümmere er sich aktuell um seinen Auftritt in den Sozialen Medien. Fotos für Flyer und Plakate sind schon im Kasten. "Und zur Bewerbung gab es von der Stadt Sulz eine Menge Material zur Einarbeitung: Haushaltspläne und ein Bildband zum Beispiel. Das finde ich echt gut", betont der Bürgermeisterkandidat, vor dem nun einiges an Arbeit liegt.