Samuel Speitelsbach ist auch über die Grenzen des Landkreises Rottweil hinaus ein Begriff. Foto: Maier

Seit Ende Juli werden in Sulz Bewerbungen für das Bürgermeisteramt angenommen. Nun hat der erste Kandidat seinen Hut in den Ring geworfen – und er ist alles andere als ein Unbekannter.

Sulz - Sein Name dürfte vielen in Baden-Württemberg ein Begriff sein, schließlich hat er mittlerweile schon mehr als 90 Mal versucht, den Chefsessel zu erklimmen. Bislang kam es nie dazu. Nun hat sich Samuel Speitelsbach für den Bürgermeister-Posten in Sulz beworben.

Im März gab der amtierende Bürgermeister Gerd Hieber bekannt, dass er nicht mehr für eine vierte Amtszeit kandidieren werde. Zudem hatte er seinen vorzeitigen Rückzug zum 1. Februar 2023 angekündigt – dreieinhalb Monate vor dem eigentlichen Ende seiner Amtsperiode.

Hintergrund war vor der Befürchtung erneuter coronabedingter Einschränkungen im Herbst und Winter, den künftigen Kandidaten eine Möglichkeit zu bieten, sich den Wählern in Präsenz vorstellen zu können.

Eine Bewerbung eingegangen

Stand Montag ist beim Sulzer Rathaus eine Bewerbung eingegangen. Dabei handelt es sich, wie unsere Redaktion auf Nachfrage bei der Stadt erfährt, um Samuel Speitelsbach.

Bekannt ist er nicht nur aufgrund seiner vielen Kandidaturen, sondern auch durch kuriose Äußerungen und Aktionen.

Speitelsbachs Kandidatur-Karriere begann 2019 in Gutach im Schwarzwald. Darauf folgten im selben Jahr 21 weitere Kandidaturen, rund 70 weitere folgten in den Jahren 2020 und 2021. Die bislang meisten Stimmen (11,69 Prozent) erhielt er im März 2021 in Münsingen.

Mit Ideen und Äußerungen von der Einführung des Tauschhandels – Geld wird laut Speitelsbach überschätzt – über die Zucht von Wölfen zum Verzehr bis zur Bezeichnung "König von Christi Gnaden" für sich selbst hat Speitelsbach schon mehrfach für negative Schlagzeilen gesorgt.

Jede Menge Schlagzeilen

Bei der Kandidatenvorstellung in Weinsberg wurde der Bürgermeister-Kandidat des Saals verwiesen, weil er während seiner Rede – wenn auch mit der linken Hand – den Hitlergruß zeigte, was auf der Videoplattform Youtube dokumentiert wurde. Er geriet laut früherer Berichte auch schon ins Visier der Kriminalpolizei – Verdacht der Volksverhetzung – und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Im Kreis Rottweil versuchte er bereits im März 2021 in Eschbronn sein Glück. Damals erhielt er rund 4,3 Prozent der Stimmen.

Weitere Anwärter in den Startlöchern?

In Sulz wird am 6. November gewählt. Vorher sollen im Zeitraum von 17. bis 30. Oktober drei Bewerbervorstellungen, im Neckartal, im Mühlbachtal und im Glatttal, stattfinden.

Die Bewerbungsfrist für Kandidaten läuft noch bis zum 11. Oktober. Und auch wenn Speitelsbach bislang der einzige Anwärter ist, der eine Bewerbung abgegeben hat, so kündigte Bürgermeister Hieber unserer Redaktion gegenüber bereits an, dass weitere Anfragen im Rathaus vorlägen.

Weitere Informationen

Weitere Informationen über den Kandidaten Samuel Speitelsbach und die Orte, in denen er schon Bürgermeister werde wollte, finden Sie unter www.schwabo.de/speitelsbach.