Bürgermeister Gerd Hieber gab am Montagabend im Gemeinderat bekannt, dass er nicht für eine vierte Amtszeit kandidieren wird. Außerdem kündigte er seinen vorzeitigen Rückzug an.
Sulz - Hieber will demnach bereits zum 1. Februar 2023 als Bürgermeister aufhören. Dreieinhalb Monate vor dem eigentlichen Ende seiner Amtsperiode. Als Grund nannte er die möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie.
"Keine gute Perspektive" für die nächste Wahl
Da seine Amtszeit am 16. Mai 2023 enden würde, wäre die nächste Bürgermeisterwahl Anfang März 2023. "Wir haben jetzt zwei Jahre Pandemie hinter uns. Niemand weiß, wie es mit Corona in Zukunft weitergeht", so Hieber. Sollten über den kommenden Herbst und Winter die Fallzahlen wieder drastisch ansteigen, wäre den bisherigen Erfahrungen nach im Januar und Februar mit "größten Einschränkungen für Kontakte und Veranstaltungen zu rechnen."
"Dies würde bedeuten, dass in der Hauptphase vor dem eigentlichen Wahltermin Anfang März keine Versammlungen, keine Bürgergespräche und keine Bewerbervorstellungen in Hallen in Präsenz möglich wären. Meines Erachtens keine gute Perspektive", erklärte Hieber die Gründe für seinen frühzeitigen Rückzug.
Seit knapp 24 Jahren Bürgermeister
Für ihn persönlich sei die Amtszeitverkürzung ein kleiner Schritt. Nach knapp 24 Jahren als Rathaus-Chef machen die dreieinhalb Monate lediglich einen Prozent seiner gesamten Amtszeit aus. Doch für die Stadt und ihre Bürger habe dieser Schritt praktische Auswirkungen.
"Die nächste Bürgermeisterwahl muss Ende dieses Jahres stattfinden." In der Vorwahlzeit im Herbst 2022 stünden die Chancen für ein "ordentliches und verantwortungsvolles" Verfahren zur Bürgermeisterwahl deutlich besser, sagte Hieber.