„Gut Trauf“ waren mehrere Hundert Gäste beim (Tr)Auftakt-Gottesdienst zum gleichnamigen Zeltfestival auf dem Lerchenfeld. Mitten unter ihnen: Oberbürgermeister Roland Tralmer (Dritter von rechts) und Gäste jedes Alters – die Kinderkirchenkinder feierten im Zelt nebenan in einem spielerischen Gottesdienst. Foto: Karina Eyrich

Bis zum 2. Juli ist Albstadt „Gut Trauf“ beim Zeltfestival auf dem Lerchenfeld, das am Sonntag mit dem Gottesdienst eröffnet worden ist. Nur Pfarrer Gottfried Engele konnte es sich nicht verkneifen, auf der Bühne herumzumatschen – aber mit Hintersinn.

„Gott ist gut trauf!“ ruft Pfarrer Christoph Fischer den Menschen zu, die beim (Tr)Auftakt-Gottesdienst des Zeltfestivals „Gut Trauf“ so zahlreich gekommen sind, dass das Team der evangelischen Kirchengemeinden Tailfingen, Truchtelfingen, Pfeffingen und Onstmettingen gleich mal nachbestuhlen muss.

Manfred Wohlgenannt und Bianca App sangen wunderschöne Lieder wie „So groß ist der Herr“ und „Du bist gut“ – und geben am Sonntagabend ab 19.30 Uhr ein Konzert zum Ausklang des Tages.

„Gut trauf“ sind freilich nicht nur die Organisatoren, das Kern-Team um Jürgen Kohnert und Susanne Conzelmann, sondern auch die Akteure, allen voran Sängerin Bianca App und Gitarrist Manfred Wohlgenannt, die den Gottesdienst bei herrlichem und nicht zu heißem Wetter mit ebenso schöner Musik eröffnen: „Herr, öffne mir die Augen!“

Ort zum Verweilen: die Seitenkapelle mit Holzkreuz und Korbsesseln.

Ein guter Rat, denn das Zelt auf dem Lerchenfeld, das bis zum 2. Juli Schauplatz zahlreicher Veranstaltungen ist, ist wunderschön geschmückt. Ein Informations-Bereich begrüßt die Gäste am Eingang, in einer Seitenzelt-Kapelle steht ein Holzkreuz mit Deko in den Nischen und Korbsesseln darum herum, und bei der Blumendekoration für die Bühne hat die Floristin eine Sternstunde gehabt.

Gabriele Sauter zeichnet das Maschenmuseum, Pfarrer Christoph Fischer gratuliert zum schnellen Erfolg bei den Ratenden.

Welcher Hahn ist denn nun gemeint?

„Noch nie stand dieses Zelt an einem so schönen Ort“, behauptet Christoph Fischer keck und bittet zum Albstadt-Quiz, bei dem die Gäste raten dürfen, welche Begriffe die Akteure beschreiben.

Jürgen Kohnert (links), Leiter des Kern-Teams, verschenkte den ersten „Gut Trauf“-Kaffeebecher an Oberbürgermeister und Schirmherr Roland Tralmer.

Jürgen Kohnert zeichnet die Burg Hohenzollern so flink und gut, dass Fischer vorschlägt, das Bild zu versteigern. „Anfangsgebot: 1000 Euro!“ Ebenso fix zeichnet Gabriele Sauter das Maschenmuseum – und mit ebenso viel Erfolg.

Als Pantomime ein Überraschungstalent: Oberbürgermeister und Schirmherr Roland Tralmer

Oberbürgermeister Roland Tralmer entscheidet sich für Pantomime und stellt drollig die gute Laune dar, die herrscht. Wo? Beim Zeltfestival natürlich.

Zeltmeister Michael Möck und Pfarrer Christoph Fischer sind „gut trauf“

Fred Eisele greift zum Stift und zeichnet den Traufgang – die Ratenden kommen schnell „trauf“, und dann hat Zeltmeister Michael Möck seinen ausgelassenen Auftritt, mimt einen Kirchturm, ruft „Ding-Dong“ und dann „Kikerikiiiii!“ Das muss die Kirche mit dem Hahn sein – dem Philipp Matthäus oder dem lateinischen? Es dauert ein bisschen, bis der Zuruf „Galluskirche“ fällt.

Wenn im Leben eine kalte Dusche kommt, sollte man nicht auf Sand gebaut haben, sondern auf Jesus, den Felsen, meint Pfarrer Gottfried Engele und demonstrierte, was sonst passieren kann.

Baustellen-Geschichten von Jesus höchstpersönlich

„Ich finde Baustellen super!“ ruft Pfarrer Gottfried Engele zu Beginn seiner Predigt und schwärmt vom Geschichtenerzähler Jesus und seinem Baustellen-Gleichnis aus der Bergpredigt, schaufelt dabei Sand auf den Stehtisch und stellt ein Lego-Häuschen darauf, ebenso wie auf den Felsen auf dem Nachbartisch. Dann erklimmt er mit der Gießkanne einen Hocker und verpasst den Häuschen eine „kalte Dusche“, eine Flut, wie sie jedem den Boden unter den Füßen wegreißen könne

Glaube, Debatten und jede Menge Kultur

Doch auf Jesus könne jeder bauen, wie auf einen Felsen. „Darum soll es in den kommenden zwei Wochen in diesem Zelt gehen“, sagt Engele: „Jesus will uns gewinnen, dass wir ihm vertrauen, mehr über ihn erfahren“, ruft er aus, während das Wasser noch auf der Bühne steht.

Auch Pfarrer Markus Gneiting betete mit den Besuchern und mischte sich dann unter sie.

„Ein Starkregenereignis, das den Rest der Stadt nicht schädigt!“, das ist so recht nach dem Geschmack von Oberbürgermeister und Schirmherr Roland Tralmer, dem „wirklich das Herz aufgeht“ beim (Tr)Auftakt: „Das ist das erste Festival dieser Art auf der Alb, ein Fest des Glaubens, ein Forum für Debatten und eine Bühne für Kultur“, und es werde „die gesellschaftliche Verantwortung der Christen beleuchten, auch kritische Themen aufgreifen und neue Perspektiven eröffnen. Willkommen in der Stadt ganz oben!“

Am grünen Tuch zu erkennen sind die Mitglieder des „Grünen Teams“: Sie stehen allen Besuchern, die ein Gespräch suchen, zur Verfügung – täglich bis 2. Juli den ganzen Tag über.

Weitere Fotos im Internet: www.schwarzwaelder-bote.de

„Gut Trauf“ am Montag, 19. Juni

Das Weltfrühstück
 beginnt um 9.30 Uhr: Zu Gast sind Pfarrerin Renate Ellmenreich, Mitbegründerin des Vereins „Widows Care“ (Witwenfürsorge), und Frauen aus Nigeria, wo tausende ihre Ehemänner durch die Terrormiliz Boko Haram verloren haben; serviert wird ein faires Frühstück.

Beim Seniorennachmittag
 ab 14.30 Uhr mit Pfarrer Gottfried Engele und dem Salonorchester Albstadt tauchen die Gäste ein ins „Reich der Düfte“.

„Was ist ein Menschenleben wert?“
fragen Zeltkirchenpfarrer Martin Weber und Rettungskräfte ab 19.30 Uhr. Eine Rettungsaktion wird live vorgeführt und kommentiert.

Teilnahme und Verpflegung bei allen Veranstaltungen sind kostenlos; Spenden sind willkommen.