Simon Brodbeck wendete klassisches Grillgut – Thilo Sarrazin durfte aber nicht mitessen – er ist nur eine Skulptur von Peter Lenk. Foto: Karina Eyrich

Wo Rauch ist, ist auch Feuer: Beim Angrillen in der City war die Obere Vorstadt am Sonntag eine einzige Grill-Meile. Mittendrin: Der neue City-Manager Ulrich Daum, der sich als begabter Grillmeister erwies, und ein buntes Sammelsurium von echten Gewinnern.

Ob es nun genau 50 Grillplätze waren, von denen es am Sonntag rauchte und an denen die Grill-Teams zauberten – wer weiß das schon. Auch die Frage, wie viele der Grillmeister den Anweisungen von Star-Koch Johann Lafer, Meta Hiltebrand und Sally folgten, die beim SWR3-Grillen die Vorgaben machten, ließ sich kaum beantworten. Fest steht aber – und das war die Hauptsache für alle – dass die Teilnehmer und Gäste richtig viel Spaß daran hatten, gemeinsam zu grillen und vor allem gemeinsam zu essen.

Das Team von „BeSave“, das sich mit seiner Idee einmal mehr um Fördermittel aus dem Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ beworben hatte, hatte im Vorfeld die 50 Grillplätze samt Tisch und Bänken für je acht Personen verlost und dazu – gestaffelt in drei Kategorien – Zubehör: Holzkohle, je ein Fässchen Bier, und für manche auch ein Grillpaket von der Albmetzgerei Steinhart, Grillwerkzeug von Geschenke-Eppler und die Zutaten für zwei Personen von der SWR3-Liste.

Viel mehr als Bratwurstrollen

Die hatte es in sich, denn die Rezepte reichten weit über das hinaus, was der gemeine Feierabend-Grillmeister auf seinen Rost legt: Kartoffel-Spinat-Schnecken mit Romanasalat waren die Vorspeise, Currywurst auf Crispy-Apfel und Petersiliensalat der Zwischengang, Blumenkohltaler mit orientalischem Hackfleisch, Minzsoße und Gurkensalat gab’s als Hauptspeise und zum Dessert einen Apfel-Rhabarber-Crumble – ganz schön aufwendig! Die Grill-Teams hatten jedenfalls alle Hände voll zu tun.

Glück für Ulrich Daum, den neuen City-Manager: Er bildete ein Grill-Team mit Christine Seizinger und ihrem Sohn Lukian, Stadtplanungsamtsleiter Axel Mayer und seiner Kollegin Ronja Schumacher sowie Volker Maute, dem Leiter des Tiefbauamtes, und alle waren generalstabsmäßig vorbereitet sowie mit originellen Schürzen im einheitlichen Look ausgestattet – die Aufschriften: „Ich will ein Rind von Dir“, „Der Klügere kippt nach“, „Ich kann nicht nur Nudeln“ und „Sex, Drugs & Olive Oil“.

Albstadt ins Internet bringen – da hieß es posten

Aber auch an mehreren anderen Grillplätzen folgten die Teilnehmer genau den Vorgaben, die via Radio live eingespielt wurden, während andere auf den Grill legten, worauf sie Lust hatten: von der Bratwurst-Rolle übers Steak bis hin zum Grillkäse und der Paprika-Schote. Ronja Schumacher sowie Jannik Nölke von BeSave posteten fleißig Fotos, damit Albstadt auf den Social-Media-Seiten des Radiosenders auch gut vertreten war, während sich die Gäste der Grill-Teams die Köstlichkeiten schmecken ließen. Der besondere Charme an der Sache: Kein Grill-Team verteidigte seine Leckereien mit Zähnen und Klauen, sondern alle zeigten sich großzügig, wenn Freunde und Bekannte vorbeikamen. „Magst Du mitessen?“

Eine einzige große Fete

So war es eine einzige große Fete, und nicht nur die BeSave-Geschäftsführer Martin Braun und Markus Ringle strahlten mit der Sonne um die Wette, sondern auch Ulrich Daum, dessen Aufgabe es künftig ist, beim Beleben der Innenstadt zu helfen. Ereignisse wie das Angrillen sind dafür bestens geeignet, wie sich zeigte.

Nur einen kleinen Nachteil hatte die Sache, und zwar für die Anwohner der Oberen Vorstadt, wo es in allen Ecken rauchte. Schief gelaufen ist freilich nichts, und für alle Fälle hatte BeSave genug Feuerlöscher bereitgestellt – als Sicherheitsdienstleister wollten die Veranstalter schließlich ihrem Ruf gerecht werden.