Mitglieder der SPD Nagold machten sich beim Stadtseniorenrat ein Bild von den vielfältigen Aufgaben und Angeboten des Vereins. Foto: Steinrode

Mit großem Elan Senioren im Alltag unterstützen: Der Stadtseniorenrat setzt sich engagiert für die Belange Älterer ein. Die SPD suchte das Gespräch. Vor allem beim ÖPNV könnte noch einiges verbessert werden.

Die Angebote sind ebenso vielfältig wie kreativ, und dem Team des Stadtseniorenrates Nagold e.V. (SSR) gelingt es auf diese Weise, insbesondere ältere Menschen in der Gesellschaft zu unterstützen und sie im Alltag zu begleiten.

Der Vorsitzende des SSR Nagold, Eberhard Schwarz, stellte der SPD Nagold das bunte Spektrum an Angeboten in einer Diskussionsrunde vor, bat aber auch um Unterstützung.

Das größte Projekt des 1995 gegründeten Vereins ist „Beste Genesung“ für alleinstehende Personen, die nach einer Krankenhausentlassung Unterstützung benötigen.

Thema Mobilität

„Das Thema Mobilität spielt im Alter eine ganz besonders wichtige Rolle“, betonte Eberhard Schwarz, weshalb der Stadtseniorenrat damit auch offensiv an die Gäste herantritt. „Wir brauchen eine Mobilitätsverbesserung in ganz unterschiedlichen Bereichen, damit älteren Menschen der Zugang zur Gesellschaft ermöglicht bleibt und sie nicht zuhause alleine gelassen werden“, betonte Gemeinderätin Anna Ohnweiler. Viele Bushaltestellen seien noch immer ohne Bedachung und Sitzmöglichkeiten, das VVS-Ticket müsse von ganz Nagold aus, auch von den Teilorten, durchgehend sein, denn dies sei auch eine Kostensache für Senioren, und das Rufbusangebot gelte es auszubauen: „Der Stadtbus in seiner früheren Form war ideal. Aber nun ist das Angebot sehr eingeschränkt und der Friedwald beispielsweise für Ältere aufgrund seiner Lage nur sehr schwer oder gar nicht zu erreichen.“

Auch der Busbahnhof weise Stolperfallen für Senioren auf: Menschen mit Rollator könnten dort und auch an anderen Haltestellen aufgrund der Bordsteinkante häufig nicht in Busse einsteigen. Auch zahlreiche Treppenaufgänge in der Stadt seien in schlechtem und ungepflegtem Zustand: „Auch das sind Gefahrenstellen für Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind“, so Schwarz.

Austausch der Generationen

Aber auch der Kontakt zu den jüngeren Generationen ist dem SSR wichtig: die Leseomas und –opas faszinieren Kindergartenkinder mit spannenden Geschichten. Die Bücherkiste im Edeka-Markt erfährt ebenfalls viel Zuspruch: „Ich nutze die Vielfalt an Buchangeboten richtig gerne“, erzählte die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Marina Ederle. Umgekehrt werden Senioren in einem Projekt der Annemarie-Lindner-Schule von jungen Menschen am Smartphone geschult.

Wolfgang Henne wies auf die Gefahren der digitalen Entwicklung hin: „Der zunehmend perfide werdende Enkeltrick stellt eine große Gefahr für Senioren dar.“ Auch aus diesem Grund bietet der SSR eine digitale Sprechstunde für Senioren an.

Aktiv bei „Kultur und Sport“

Doch auch in den Bereichen Kultur und Sport ist der Stadtseniorenrat sehr aktiv: ob beim „Besonderen Film“ im Nagolder Kino, bei Literaturlesungen, Veranstaltungen mit der VHS oder beim wöchentlichen Sportangebot im Kleb – das Angebot ist vielfältig und immens. „Das bedeutet aber auch, dass viele Ehrenamtliche gefordert sind, sich hier einzubringen“, berichtete Eberhard Schwarz. Die Bedingungen für das Ehrenamt seien allerdings nicht immer optimal und müssten besser gestärkt werden, so Schwarz.

Das Thema Wohnraum liegt dem Stadtseniorenrat sehr am Herzen: „Bezahlbarer Wohnraum ist in unserer Stadt nicht nur für ältere Menschen schwierig zu finden. Deshalb haben wir zusammen mit dem Diakonieverband das Projekt ’Wohnraum für alle’ gegründet.“