Keine Warnungen für St. Georgen und Königsfeld zeigt die Warn-App Nina. Das wird am Donnerstag, wenn der Probealarm ausgelöst wird, anders aussehen. Foto: Helen Moser

Funktioniert die Warnung der Bevölkerung im Ernstfall? Und vor allem wie? Diese Fragen stehen am Donnerstag, 14. September, beim bundesweiten Warntag wieder im Vordergrund. Vielerorts heulen dann die Sirenen – nicht so in St. Georgen und Königsfeld.

In wenigen Tagen ist es wieder so weit: Bundesweit werden am Donnerstag, 14. September, die Warnsysteme für den Ernstfall geprüft. Auch St. Georgen beteiligt sich am Warntag, den Bund, Länder und Kommunen gemeinsam auf die Beine stellen. Da jede Stadt und Gemeinde selbst entscheidet, wie sie ihre Bevölkerung warnt, können die Abläufe im Ernstfall sehr unterschiedlich sein. Die Bergstadt etwa will am Donnerstag, wenn um 11 Uhr die zentrale Warnung durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ausgelöst wird, eine neue Möglichkeit, die Bevölkerung zu alarmieren, testen.

Die Sache mit den Sirenen

Wer an einen Alarm im Ernstfall denkt, der denkt wohl zuallererst an Sirenengeheul. Doch sowohl in St. Georgen als auch in Königsfeld fällt diese Option, die Bevölkerung vor einer Gefahr zu warnen, flach. In der Bergstadt wurde das Sirenennetz um die Jahrtausendwende außer Betrieb genommen, als die Alarmierung digitalisiert wurde. Um es weiter zu betreiben, wäre damals eine Umrüstung notwendig gewesen, auf die man verzichtete.

Auch in Königsfeld sind die früher aktiven Sirenen bereits seit längerer Zeit abgeschaltet und teils abmontiert. „Die Gemeinde Königsfeld hat Fördermittel zur Ertüchtigung vorhandener Sirenenanlagen, aber auch zu deren Neubeschaffung beantragt“, heißt es in einer Mitteilung der Gemeindeverwaltung anlässlich des bevorstehenden Warntags. Beschlossen wurden die Pläne bereits Ende 2021. Wann in Kurort wieder Sirenen zur Verfügung stehen, ist bislang aber nicht bekannt.

Im Ernstfall in St. Georgen

In St. Georgen läuft die Warnung der Bevölkerung vor allem digital ab – das ist auch am bundesweiten Warntag Programm: Zum einen erfolgt der Probealarm – wie in der ganzen Republik – über die Warn-App Nina des BBK sowie über Cell Broadcast. Lokal wird der Alarm einer städtischen Mitteilung zufolge durch Hinweise auf den Webseiten von Stadt und Feuerwehr unterstützt.

Und auch eine Neuheit testet die Stadtverwaltung in diesem Jahr: Über die Bürgerapp der Stadtverwaltung können Push-Nachrichten an alle Nutzer verschickt werden, um sie im Ernstfall zu warnen oder kurzfristig über Unvorhergesehenes zu informieren. „Diese neue Funktion möchten wir am Warntag zum ersten Mal in St. Georgen einsetzen“, kündigt die St. Georgener Stadtverwaltung an.

Im Ernstfall wird die Bevölkerung in St. Georgen zudem mit Lautsprecherdurchsagen der Feuerwehr alarmiert – dieses Vorgehen wurde beim Warntag im vergangenen Jahr in der Bergstadt erprobt.

Im Ernstfall in Königsfeld

Ähnlich ist das Vorgehen in Königsfeld: Da aktuell auf dem Gemeindegebiet keine Sirenenanlagen „zur Verfügung stehen, wird im Ernstfall eine Warnung mittels Lautsprecherdurchsagen der Feuerwehr erfolgen“, teilt die Gemeindeverwaltung mit. Zudem sind Notfallpunkte festgelegt, die über das Gebiet der Gesamtgemeinde verteilt sind. Alle Gerätehäuser der Feuerwehr „sind im Katastrophenfall mit Personal zur Absetzung eines Notrufs besetzt“, informiert die Gemeindeverwaltung. Die Gerätehäuser finden sich in der Gartenstraße 5 in Königsfeld, der Burgstraße 6 in Burgberg, im Dörfle 1 in Buchenberg, der Fischbacher Straße 2 in Erdmannsweiler, der Forststraße 5 in Neuhausen sowie in der Hardtstraße 9 in Weiler.

„Der Jugendkeller im Rathaus, Rathausstraße 2, ist als Notfalltreffpunkt vorgesehen. Hier ist eine Notstromversorgung möglich. Auch besteht hier die Möglichkeit, einen Notruf abzusetzen“, heißt es in der kommunalen Mitteilung weiter.

Was bringt der Warntag?

Der bundesweite Warntag verfolgt zwei Hauptziele: Einerseits soll die Bevölkerung regelmäßig damit vertraut gemacht werden, wie eine Warnung im Ernstfall abläuft, andererseits wird die technische Warninfrastruktur vor Ort einer Belastungsprobe unterzogen. Im Zuge des risikofreien Probelaufs sollen Schwachstellen im System identifiziert und in der Folge eliminiert werden.