Warnapps wie Nina werden durch das neue System Cell Broadcast ergänzt. Foto: Eich

Am 8. Dezember soll das neue Warnsystem Cell Broadcast getestet werden. Fast alle Smartphones werden um 11 Uhr einen Warnton und eine Warnmeldung aufzeigen. Das neue System soll dadurch vor dem offiziellen Start im Februar 2023 getestet werden.

Schwarzwald-Baar-Kreis – "Cell Broadcast ist eine über die Mobilfunknetze übermittelte Warnmeldung", so eine Pressemitteilung des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Weiter heißt es: "Handynutzerinnen und -nutzer für den neuen Warnkanal Cell Broadcast zu sensibilisieren, ist von hoher Bedeutung. Denn die Menschen stehen als Adressaten im Mittelpunkt der Warnung." Dieses System soll am Warntag getestet werden.

Schon vorher gab es verschiedene Wege die Bürger vor Notfällen zu warnen. Warnapps wie Nina oder Katwarn sind schon seit Jahren verfügbar. Madlen Falke, die Pressesprecherin der Stadt Villingen-Schwenningen, sagt zu Warn-Apps, sie "funktionieren nur so gut, wie diese von der Bevölkerung angenommen werden". Und ergänzt: "Die Katwarn- und Nina-App gibt es schon seit längerem und werden nach unserer Einschätzung nur verhalten genutzt."

Es gibt einen Warnmittelmix

Karolin Moosmann, Mitarbeiterin des Amts für Brand- und Katastrophenschutz des Landratsamts Schwarzwald-Baar, weist daraufhin, dass es nicht vorgesehen sei, die Warnung der Bevölkerung ausschließlich über die Verwendung von Apps auszulösen. "Die Verwendung stellt einen Teil eines Warnmittelmixes dar. Dennoch empfiehlt der Landkreis zum Beispiel die Nutzung der Nina-App."

Der angesprochene Warnmittelmix beinhaltet unter anderem Sirenen, den Rundfunk und Fernsehsender. Ab Februar 2023 soll auch das neue Cell Broadcast zu diesem Warnmittelmix dazugehören. Der Vorteil gegenüber den Apps: Es muss vorher nichts heruntergeladen werden. Trotzdem sei es, laut Moosmann, "nicht zielführend die eine oder andere Maßnahme zu präferieren, sondern beide Bausteine als Teil eines Ganzen zu sehen". Im Allgemeinen sei dieses System "eine gute Ergänzung und richtig eingesetzt auch sinnvoller Teil der Warnung".

Bei der Trinkwasserverunreinigung in Bad Dürrheim

Doch bei welchen Ereignissen, sind solche Systeme relevant? "Immer wenn eine größere Anzahl an Personen gewarnt werden soll. Zum Beispiel bei einem Brandereignis die Information Fenster und Türen geschlossen zu halten. Oder bei Ankündigungen von schweren Unwetterlagen", erklärt Moosmann. Als konkrete Situation nennt sie, "die Trinkwasserverunreinigung in Bad Dürrheim und Wolterdingen".

Viele Institutionen sind bei Cell Broadcast involviert

Eigentlich hätte der Warntag bereits im September stattfinden sollen, doch aufgrund der komplizierten Zuständigkeiten wurde es nach hinten verlegt. Viele Institutionen sind bei Cell Broadcast involviert, so zum Beispiel diverse Mobilfunkanbieter, Hersteller von Smartphones und das Bundesministerium. Zusätzlich zum Cell Broadcast werden 90 Millionen Euro in die Stärkung des Sirenennetzes investiert.