Beim bundesweiten Warntag informieren Christoph Kleiner und Victoria Dillmann die Bürger in St. Georgen. Foto: Davydenko

Probewarnung: Bundesweiter Warntag 2022. So eine Nachricht bekamen am Donnerstag die Bürger im ganzen Kreis.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Ein ähnlicher Warntext kam in St. Georgen 45 Minuten lang aus Lautsprechern der Feuerwehr. Mit Blaulicht und Warnblinkern fuhren Christoph Kleiner und sein Team durch die Stadt und erprobten das Warnsystem.

Der Schwerpunkt der Warnungen solle in der Kernstadt, vor allem an Schulen, Altenheimen und Kindergärten liegen, erklärt Kommandant Christoph Kleiner unserer Redaktion. Dort befänden sich die meisten Menschen, die man in einer Gefahrensituation schnellstmöglich informieren sollte.

Autos fahren unterschiedliche Touren in der Stadt ab

Mit zwei Autos wurden unterschiedliche Touren in der Stadt abgefahren. Somit sollte eine größere Fläche abgedeckt werden, als nur mit einem Fahrzeug. "Wir können nicht jede einzelne Straße abfahren, aber die Ballungsräume versuchen wir schon abzudecken", sagt Kleiner.

Mit 140 ehrenamtlichen Einsatzmitgliedern, gehöre die Feuerwehr in St. Georgen zu den größeren im Schwarzwald-Baar-Kreis. Benachbarte Orte wie Peterzell werden von der Feuerwehr in St. Georgen mitversorgt.

Aus den Lautsprechern wurde sowohl eine englische, als auch eine deutsche Version des Textes durchgesagt. "Wir haben ja auch nicht deutschsprachige Bürger", betont Kleiner. Daher die beiden verschiedenen Texte. In diesen wurde es ganz deutlich, dass es sich um eine Probewarnung handelt.

Nach 45 Minuten eine Entwarnung verkündet

Nach 45 Minuten wurde dann eine Entwarnung auf selbem Wege verkündet. Obwohl es sich nicht um eine reale Gefahrensituation gehandelt hat, solle es immer eine Warnung und eine Entwarnung geben, erläutert Kleiner. Die Bürger sollen erfahren, wie eine solche Warnung abläuft und darüber informiert werden, wenn keine Gefahr mehr besteht.

"Die Vorbereitungen bringen viel und sind wichtig", sagt Kleiner. Durch so einen Warntag könne man testen, wie man mit den Lautsprecherwagen durch den städtischen Verkehr kommt oder wie gut die Bürger diese wahrnehmen.

Busfahrer irritiert

Die Reaktionen der Einwohner waren alle sehr ähnlich. Stehen bleiben, manchmal auch ein wenig verwirrt gucken und weiter laufen. Einige wenige lachten auch oder winkten, vor allem Kinder freuten sich, die roten Fahrzeuge in der Stadt zu sehen. Nur die Busfahrer schienen irritiert, als das Feuerwehrauto mit Schrittgeschwindigkeit vor ihnen her fuhr. Die Schrittgeschwindigkeit sei wichtig, damit man die Durchsage auch verstehe, sagt Kleiner.

Einige Handys nicht erreicht

Nicht nur in St. Georgen wurde die Bevölkerung gewarnt, sondern auch in den anderen Städten im Kreis. In jedem Ort wurden die Cell-Broadcast und Warnapp-Nachrichten empfangen. Doch nicht jedes Handy leuchtete um 11 Uhr auf. Abhängig vom Hersteller und dem Betriebssystem wurden einige Telefone nicht erreicht. Guter Empfang, ausreichend Akku und ausgeschalteter Flugmodus sind auch zukünftig wichtig, um Nachrichten über Cell-Broadcast empfangen zu können.

Eine frühere Situation, in der eine solche Warnung über Cell-Broadcast sinnvoll gewesen wäre, war das Sturmtief Sabine. Bei dem Unwetterereignis sollen ganze Stadtteile abgeschirmt gewesen sein, erzählt die Pressereferentin der Stadtverwaltung St. Georgen, Victoria Dillmann. Durch ein universelles Warnsystem könnten Menschen rechtzeitig vor Katastrophen gewarnt werden.

Auswertungen erfolgen nach Rückmeldungen

In Schulen, den Orten an denen Handys eigentlich ausgeschaltet werden sollen, klingelten heute pünktlich um 11 Uhr die Handys. Rege Diskussionen und Austausch herrschte unter den Kindern und Jugendlichen. Einige Telefone verkündeten in einer Roboterstimme die Warnung, bei anderen ploppten große Nachrichten auf dem Bildschirm auf.

Wie gut die Warnungen bei den Bürgern ankamen und in welchen Gebieten es verbesserungsbedürftig ist, weiß man erst nach Auswertungen der Rückmeldungen. Über einen Fragebogen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, kann man seine Erfahrungen mit den Warnungen rückmelden.