Nicht nur per Warn-App sollte die Meldung am 8. Dezember bei den Menschen ankommen. Foto: Vašek / Nölke / BBK

Am 8. Dezember fand der zweite bundesweite Warntag statt. Wir haben zusammengefasst, wie er im Verbreitungsgebiet des Schwarzwälder Boten ankam.

Beim bundesweiten Testlauf mit neuen Systemen zur Warnung vor Katastrophenfällen setzten viele Kommunen in Baden-Württemberg am Donnerstag (11.00 Uhr) neben Sirenen auch auf digitale Direktnachrichten. Per Cell Broadcast auf Handys und andere Mobilgeräte gesendete Warnungen sollte es beispielsweise in den meisten Städten und Gemeinden geben.

Doch wie kam der Probealarm tatsächlich an? Wir haben unsere Leser über die sozialen Netzwerke Facebook und Instagram um eine Rückmeldung gebeten. Hier finden Sie nun eine Auswertung dieser Rückmeldungen, die ständig aktualisiert wird. Sie wollen selbst noch abstimmen? Dann schauen Sie auf unserer Facebook-Seite oder in unserer Instagram-Story vorbei.

Fazit der Politik fällt positiv aus

BBK-Präsident Ralph Tiesler sagte gegenüber der Deutschen presse-Agentur, das System habe gut funktioniert. Am frühen Nachmittag zog er eine erste positive Bilanz, räumte jedoch ein, dass es womöglich "an der einen oder anderen Stelle Verbesserungsbedarf" geben könne. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte: "Cell Broadcast in den Mix aus Warnmitteln aufzunehmen und damit auch den positiven Erfahrungen in zahlreichen Ländern zu folgen, war eine richtige und wichtige Entscheidung." In Notfällen und bei Katastrophen können Warnungen so einfach, schnell und zielgenau an eine große Anzahl von Menschen versendet werden.

Mit dem bundesweiten Warntag wollte die Behörde herausfinden, wie viele Menschen eine Warnung vor Gefahren im Ernstfall erreichen würde. Helfen soll dabei auch eine repräsentative Umfrage, deren Ergebnisse spätestens im Januar vorliegen sollen.

Entwarnung nicht per Cell-Broadcast

Beim Cell-Broadcast-Verfahren geht eine automatische Benachrichtigung an jedes Handy, das zu diesem Zeitpunkt eingeschaltet ist, Empfang hat und mit einer aktuellen Software läuft. Allerdings funktioniert das System bei einigen älteren Handy-Modellen nicht.

Da es sich nur um einen Test handelt, müssen die Menschen, die die Warnung empfangen, nichts tun. Über Cell Broadcast wird keine Entwarnung gesendet. Die Warnung wird zum Zeitpunkt der Entwarnung lediglich technisch deaktiviert, so dass der Warnhinweis auf dem Handy nicht mehr angezeigt wird.

Besser gelaufen als 2021

Beim ersten bundesweiten Warntag am 10. September 2020 war einiges schiefgelaufen. Unter anderem kam die Meldung der Warn-Apps Nina und Katwarn erst mit einer guten halben Stunde Verspätung auf den Smartphones an. Wäre es tatsächlich ein Ernstfall gewesen, hätten viele Bürger nichts mitbekommen. Das Bundesinnenministerium hatte den Probealarm deshalb damals als "fehlgeschlagen" bezeichnet.

Aus Sicht von Vodafone war der erste Test des neuen Katastrophen-Warnsystems Cell Broadcast "ein voller Erfolg". Das Unternehmen teilte mit: "Wir werden nun alle Erkenntnisse aus dem Warntag auswerten und für die weitere Optimierung des neuen Warnsystems bis zum Start des Regelbetriebs in 2023 nutzen. Dann sollen auch mehr ältere Endgeräte in das Warnsystem einbezogen werden als heute bei der ersten Testwarnung."