Spielintelligent, zuverlässig und richtig clever: Verteidiger Ville Lajunen gilt bei den Wild Wings bisher als stärkster Neuzugang. Der Finne ist auch sechstbester Defensiv-Akteur in der DEL. Foto: Roland Sigwart

Die Deutschland-Cup-Pause bedeutet während einer DEL-Saison traditionell der erste "Break". Die ersten Zwischenbilanzen werden unter die Lupe genommen. Wir beleuchten nicht nur die Wild Wings, sondern auch die gesamte Liga.

Wild-Wings-Sportdirektor Christoph Kreutzer zieht einen Vergleich zum November 2021. Vor exakt einem Jahr musste in Schwenningen das Trainerduo Niklas Sundblad/Gunnar Leidborg nach einem tristen Zwischenstand (Tabellenletzter, nur 17 Punkte aus den ersten 19 Spielen in der Saison 2021/22) gehen. "Wir stehen zu diesem Zeitpunkt auf jeden Fall besser als im vergangenen Jahr da. Wir haben bisher in dieser Runde Licht und Schatten erlebt. Unsere Mannschaft befindet sich in einem Entwicklungsprozess. Ich blicke zuversichtlich auf den weiteren Saisonverlauf", betont Christof Kreutzer, der sich allerdings ebenfalls am Sonntag bei der 1:2-Heimniederlage gegen Düsseldorf über den verpassten Sprung auf den letzten Play-off-Rang ärgerte. "Aber wichtig ist", sagt er weiter, "dass wir am Ende der Hauptrunde zumindest auf Rang zehn stehen".

Die Torhüter

Joacim Eriksson (15 Spiele, 2,27 Gegentore im Schnitt, 0 Shot-Out) steht an sechster Stelle bei den DEL-Torhütern. Ebenso wie bei Marvin Cüpper (4/2,03/0) gab es an den Leistungen der beiden Schwenninger Keeper bisher kaum etwas zu kritisieren. Angreifer Sebastian Uvira bringt es auf den Punkt: "Wir haben mit das beste Torhüterduo in der Liga."

Die Verteidiger

Die Einzelbilanzen: Ville Lajunen (19 Spiele/2 Tore/10 Assists, 6. Platz bei den DEL-Verteidigern), John Ramage 19/3/6, 14. Platz), Alex Trivellato (19/2/2), Peter Spornberger (17/0/2), Will Weber (13/0/1), Johannes Huß (14/0/1) und Kai Zernikel (9/0/0).

Die Schwenninger Defensive bereitete den Fans mit bisher nur 46 Gegentreffern viel Freude. Nur die drei aktuellen Top-Teams München, Ingolstadt und Mannheim kassierten weniger Gegentore. Ville Lajunen gilt als der stärkste Neuzugang bei den Wild Wings – John Ramage ist ebenso eine "Bank". Positiv überraschte der spielerisch reifer gewordene, zurückgekehrte Alex Trivellato. Peter Spornberger erfüllte die Erwartungen. Johannes Huß stagnierte hingegen in seiner Entwicklung in den ersten Saisonmonaten. Seine Nicht-Einladung zum Deutschland-Cup musste deshalb nicht überraschen.

Die Stürmer

Die Einzelbilanzen: Tylor Spink (19 Spiele/8 Tore/6 Assists), Miks Indrasis (19/0/11), Tyson Spink (19/6/4), Ken André Olimb (19/1/9), Brandon DeFazio (19/6/3), Sebastian Uvira (19/4/5), Phil Hungerecker (19/3/1), Daniel Pfaffengut (19/2/2), Mitch Wahl (15/0/3), Florian Elias (19/2/1), Boaz Bassen (19/1/2), David Ullström (4/2/2) und Manuel Alberg (16/0/1).

Die Schwenninger Offensive war – bis vor zwei Wochen – die ganz große Baustelle im Team von Cheftrainer Harold Kreis. Zuletzt konnten die Wild Wings durch viel Effektivität die Problematik etwas verkleinern. Fakt ist aber, dass Schwenningen mit 42 erzielten Treffern in der DEL aktuell den zweitschlechtesten Wert aufweist. Top waren bislang die Spink-Zwillinge – mit Abstrichen auch Sebastian Uvira und Miks Indrasis. Bei allen anderen Angreifern ist leistungsmäßig weiterhin Luft nach oben. Viele Hoffnungen ruhen nun auf der Rückkehr von Nationalspieler Alex Karachun.

Die Dauerbrenner

In den ersten 19 Spielen stand Kapitän Johan Ramage von den Feldspielern mit 24:44 Minuten im Schnitt am meisten auf dem Eis. Ihm folgen Ville Lajunen (24:10) und Alex Trivellato (20:33).

Auf der Strafbank

Die meisten Strafminuten im Schwenninger Team verbuchte bislang John Ramage (20). Tyson Spink (18) und Will Weber (17) nehmen hier die nächsten Plätze ein.

Das Überzahlspiel

Im Powerplay rangieren die Wild Wings in der DEL aktuell auf Platz acht mit einer Erfolgsquote von 21,43 Prozent. Die besten Werte haben hier Straubing (33,33) und München (27,87).

In Unterzahl

Das Penaltykilling ist die große Stärke der Neckarstädter – Platz drei mit 82,46 Prozent Erfolgsquote. Nur die Mannheimer Adler (90.91) und die Düsseldorfer EG (85,25) sind bisher erfolgreicher.

Face-off-Statistik

Das Bullyspiel ist seit Jahren ein großes "Problemkind" der Wild Wings – Platz 13 mit nur 47,27 Prozent Erfolgsquote. Den ersten Rang nimmt Bremerhaven (54,57) vor München (53,41) ein.

Auf den Besucherrängen

Allgemein verzeichnet die DEL in den ersten Monaten – im Vergleich zu den Vorjahren der Saison einen Zuschauerschwund. Die Wild Wings konnten in den ersten 10 Heimspielen im Schnitt 3400 Zuschauer in der Helios Arena begrüßen. Dies bedeutet nur Rang zwölf. Dabei zählen schon die ersten Derbys gegen Mannheim und Bietigheim zu dieser Schwenninger Statistik! Zuschauer-Krösus sind bislang die Kölner Haie (12 490 im Schnitt) vor den Eisbären Berlin (10 521).