Der Musikverein hat so richtig eingeheizt. Foto: Schweizer

Tänze, Gassenhauer und Mitmachaktionen am laufenden Band: Die Mondstupfer in Dotternhausen laufen beim Ball zur Höchstform auf.

Dass die Dotternhausener ein fasnetsverrücktes Völkchen sind, haben sie am Samstag wieder einmal unter Beweis gestellt. Beim Mondstupferball war so gut wie kein Platz mehr frei in der großen Festhalle, und von Anfang an herrschte eine ausgelassene Stimmung, die, als später das Krampfadergeschwader über die Bühne wirbelte, auf die Spitze getrieben wurde.

Das Programm begann traditionell. In ihren schön bemalten Häsern und mit viel G’schell zeigten die Weißnarren ihren Tanz. Den Takt dazu gab der Musikverein an, der auf der Empore den Narrenmarsch spielte. Zunftmeisterin Silke Ritter wurde bei dem Anblick ganz warm ums Herz, die diesjährige Fasnet seit einfach nur wunderschön, schwärmte sie in ihrer Begrüßung. Schon beim Ringtreffen in Binsdorf habe man ein tolles Bild gegeben, über 90 Mondstupfer hätten am Umzug teilgenommen.

Besonders freute sich die Narrenmutter über die Anwesenheit vieler Ehrenräte und der abgesetzten Bürgermeisterin Marion Maier. Mit Blick auf die klammen Finanzen der Plettenberggemeinde musste sie aber mitteilen, dass ihr Gefolge auch noch kein Geld im Rathaus gefunden habe.

Die Minis gingen in den Tarifstreit

Die ehemalige Chefin blies deswegen aber nicht Trübsal, sondern klatschte kräftig mit, als die „Minis“ des Show-und-Tanz-Vereins einen schon fernsehreifen Aufstand erprobten. Gegen was, wusste niemand so richtig, der Aufritt der 20 bärtigen Gesellen mit roten Mützen und in glitzernden Kostümen war jedenfalls mit „Im Tarifstreit“ überschrieben. Für die Choreographie zeigte sich einmal mehr Vereinsvorsitzender Frank Schlosser-Uttenweiler verantwortlich.

Sportlich ging es weiter. Zu einem Medley der größten Hits der schwedischen Popgruppe Abba zeigte der Nachwuchs des Sportvereins – acht Mädchen im Altern von 14 bis 17 Jahren – unter der Leitung von Michelle Brandt, was in ihm steckt.

Als Plettenberggeister trieben anschließend die 20-er ihr Unwesen. Die Jahrgänger waren, wie eine Stimme aus dem Off berichtete, von einer Wanderung nicht mehr zurückgekommen. Seither würden im Ort unheimliche Dinge passieren. Gruselig war der Auftritt aber ganz und gar nicht, vielmehr gab es sogar einige akrobatische Einlagen von einigen Jungs, darunter auch ihr Sprecher Florian Pöltl. Silke Ritter witterte die Chance, die „super Truppe“ auch im nächsten Jahr verpflichten zu können. „Denn ich glaube, wir haben unser nächstes Herrenballett gefunden.“

Krampadergeschwader sorgt für sauberen Saal

Die anschließende Pause war eigentlich gar keine, denn das mit rund 80 Cowgirls und -boys stark besetzte Oberstufenorchester des Ortes haute unter der Leitung von Thomas Gaiser einen Gassenhauer nach dem anderen raus. Die gute Laune hielt also an, wurde aber noch gesteigert, als der Show-und-Tanz-Verein einen weiteren Programmpunkt beisteuerte. Alina Riedlinger machte mit den Junioren einen Besuch im Zauberwald.

Das Krampfadergeschwader animierte mit seinem gut aussehenden Trainer Roche zum Mitmachen. Und das närrische Volk machte begeisterte mit – mimte mit grazilen Bewegungen die Hausarbeit nach. So wurden zusammen mit Hanna Simonis und ihren Helferinnen in Windeseile Fenster geputzt und Staubkörner beseitigt. Obwohl hinterher alles blitzeblank war, wurde natürlich munter weitergefeiert. Noch lange brannten die Lichter, vor allem im Foyer, wo es an der Bar allerhand Flüssiges in den verschiedensten Ausführungen gab. Nach kurzer Nacht sahen sich viele beim Umzug wieder, als Teilnehmer oder Zuschauer.