Die „Zwanz’ger“ aus Dotternhausen freuen sich auf das Fasnetswochenende in ihrem „Flecka“. Gemeinsam haben sie schon den Ringumzug in Binsdorf besucht. Foto: Schweizer

Die Fasnet in Dotternhausen ist traditionell und hat das Plettenbergdorf noch bis Dienstag fest im Griff. Bunt und abwechslungsreich wird der Umzug am Sonntag.

Heute am „Schmotziga“ beginnt die „Hoch-Zeit“ der Narretei. Die Dotternhausener sind aber schon seit einer Woche im Fasnetsfieber. Die „Zwanz’ger“ hatten zu ihrem Ball in den Singsaal der Festhalle eingeladen. Der stand zwar ganz im Zeichen des Schlafanzuges, was aber nicht bedeutete, dass es dort behäbig zu ging. Die Vorsitzende der Narrenzunft, Silke Ritter, schwärmt noch immer von diesem „supertollen Abend“. DJ Wayne habe, wie die Jahre zuvor, das Partyvolk – ein großer Teil in sehr originellen Pyjama-Outfits – richtig ins Schwitzen gebracht.

 

Die „Zwanz‘ger“ sind aus Dotternhausen haben die Fasnet Jahr für Jahr fest im Griff. Zu dieser Gruppierung gehören alle jungen Einwohner, die im Laufe des Jahres das 20. Lebensjahr vollenden. Sie bereichern die Umzüge und die Saalfasnet. Die Kostüme wechseln jedes Jahr, und der Fasnetswagen, auf dem sie für Stimmung im „Flecka“ sorgen, natürlich auch.

Kein Problem „Zwanz’ger“ zu finden

Im Gegensatz zu den kleinen närrischen Nachbargemeinden, wo die Jahrgänge nicht so stark sind und es deshalb auch mal vorkommt, dass es keine „Zwanz‘ger“ gibt, kennen die Dotternhausener dieses Problem nicht. Silke Ritter: „Zum Glück finden sich immer welche vom Jahrgang, mal sind es nur sechs und dann, wie jetzt, sogar zwölf.“ Die Truppe dieses Jahr sei außerordentlich engagiert, da könne die weitere Fasnet nur gut werden.

Vermissen wird man aber in Dotternhausen auch dieses Jahr die Strohbären, die normalerweise am Fasnetsmontag mit ihren Treibern durch den Ort ziehen. Die bisherige Gruppe hat – zwei Mitglieder sind ausgeschieden – keine weiteren Mitstreiter gefunden. Nächstes Jahr, so hofft Ritter, soll es das Bärentreiben wieder geben.

Das „Häs“ aus Strohbüscheln ist in vielen „Narrennestern“ eine Fasnetsattraktion. Das Alter des Dotternhausener Brauchs lässt sich nicht mehr bestimmen. Fotografien gibt es unter anderem aus den frühen 1950er-Jahren.

Gastzünfte bei der Polonaise

Aber auch ohne Strohbär ist am Fasnetsmontag in Dotternhausen was los. Schon ab 10 Uhr kann man es sich auf dem Dorfplatz gut gehen lassen und dann ab 14 Uhr bei der Polonaise unter den Klängen des Musikvereins mittanzen. Bunt und abwechslungsreich wird der Umzug am Sonntag, der sich ab 13.30 Uhr durchs Dorf schlängelt. Silke Ritter ist ganz im Glück, dass auch Gastzünfte kommen werden. So reisen die Hilbenschlecker aus Frohnstetten und die Stockbach-Hexen aus Wittershausen an. Die Narrenzünfte aus Dettensee und Bodelshausen haben ihr Kommen ebenfalls zugesagt. Stärken können sich die Teilnehmer und Besucher davor und danach in Besenwirtschaften und in der Festhalle.

Zur Mittagszeit wird Marion Maier entmachtet

Heute werden aber erstmal die Schüler und die Kindergartenkinder befreit, bevor um die Mittagszeit Bürgermeisterin Marion Maier die Schlüssel des Rathauses den Mondstupfern abtreten muss. Die Seniorenfasnet startet um 14.30 Uhr. „Kurz und knackig“, so heißt es in der Ankündigung, ist das Programm beim Zunftball am Samstag ab 20 Uhr. Hinterher heizt DJ B-Town dem Narrenvolk ein. Der Fasnetsdienstag steht ganz im Zeichen des Nachwuchses. Um 13.30 Uhr fällt der Startschuss für den Kinderumzug, dem ein kurzweiliges Programm in der Festhalle folgt. Wer an der Fasnetsverlosung teilnimmt, erfährt um 17 Uhr, ob er etwas gewonnen hat. Um 18 Uhr ist dann Schluss mit der Narretei, denn dann wird der Mondstupfer symbolisch unter Wehklagen beerdigt.