Auch wenn das ausführliche Gutachten noch aussteht: Die Brandursache nach dem Brand bei Reifen Göggel scheint geklärt. (Symbolfoto) Foto: SDMG/ Kohls

Zum Feuer beim Reifen-Großhändler Göggel gibt es erste Ergebnisse: Demnach ist der Brand durch das veranstaltete Feuerwerk entstanden. Eine Untersuchung von Boden- und Luftproben hat hingegen ergeben, dass für Mensch und Natur keine gesundheitliche Gefahr entstanden ist.

Gammertingen - Nach dem Vorliegen erster Ermittlungsergebnisse gehen Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei zum aktuellen Erkenntnisstand davon aus, dass der Brandausbruch auf dem Gelände des Reifengroßhändlers Göggel am 23. Juli durch das zuvor abgebrannte Feuerwerk verursacht wurde.

Vorbehaltlich eines noch ausstehenden Brandgutachtens haben umfangreiche kriminaltechnische Untersuchungen und weitergehende Ermittlungsmaßnahmen – so beispielsweise die Befragung von Zeugen und das Auswerten von Foto- und Videoaufnahmen – ergeben, dass das Feuer an mindestens drei voneinander unabhängigen Stellen auf dem Werksgelände ausgebrochen ist.

Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung konnten in diesem Zusammenhang nicht erlangt werden. Ob möglicherweise fahrlässiges Verhalten im Raum steht oder von einer Verkettung unglücklicher Umstände auszugehen ist, ist Gegenstand der weiteren Abklärungen.

Im Rahmen des Brandes kam es bis in umliegende Gemeinden zu Rußablagerungen. An Stellen, an denen sich die schwarzen Partikel besonders zeigten, wurden Proben entnommen. Neben dem Brandort selbst waren dies mehrere Stellen auf der Gemarkung Gammertingen – vom angrenzenden Wohngebiet bis zu einzelnen Teilorten – sowie in Neufra und Hettingen. Das Landratsamt Sigmaringen beauftragte umgehend ein Labor mit der Untersuchung dieser Partikel.

Entwarnung für die Umwelt

Untersucht wurde auf besondere Schadstoffe, die sich bei solchen Verbrennungsvorgängen bilden können. Dazu gehören besondere Kohlenwasserstoffverbindungen, Dioxine und Furane sowie Schwermetalle. Die Ergebnisse liegen nun vor: Analyseergebnisse geben für die Bereiche außerhalb des Firmenareals Entwarnung.

"Die Analyseergebnisse außerhalb des Firmenareals zeigen keine Auffälligkeiten. Die Werte liegen im Bereich einer Grundbelastung, die grundsätzlich besteht und regelmäßig auch ohne Brandgeschehen feststellbar ist", gibt Adrian Schiefer, Leiter des Dezernats Bau und Umwelt beim Sigmaringer Landratsamt, grundsätzlich Entwarnung.

Weit unter den Grenzwerten

"Bei den Probenentnahmen außerhalb des Brandortes lassen sich keine Unterschiede feststellen. Dies deutet darauf hin, dass es zu keiner bedeutsamen Schadstoffaustragung über den Brandort hinaus kam", schließt der Umweltdezernent seine Einschätzung ab.

Unabhängig von diesen Messungen wurden vorsichtshalber auch Löschwasser- und Trinkwasseruntersuchungen vorgenommen. Auch hier wurden keine Auffälligkeiten entdeckt. Ausgehend von den Analyseergebnissen kann somit eine Beeinträchtigung von Mensch, Tier und Pflanzenwelt ausgeschlossen werden.

Schadstoffe auf dem Firmenareal

Der Brandort auf dem Firmenareal der Firma Reifen Göggel ist dagegen erwartungsgemäß mit einzelnen Schadstoffen belastet. Diese dort gebundenen Schadstoffe werden mit dem Brandschutt entsorgt.

Gemüse waschen oder schälen

Gartengemüse und -obst kann nach üblicher Vorbehandlung (gründlich mit Warmwasser waschen/schälen) verzehrt werden. Schlecht abwaschbare Pflanzen, wie beispielsweise Kräuter, mit deutlichen Rußablagerungen sollten vorsichtshalber über den Restmüll entsorgt werden.

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