Bei der Hauptversammlung des CVJM Sulz am Eck wird klar: Dem Ehrenamt wird immer mehr abverlangt. Foto: Roller

Der CVJM Sulz am Eck blickt auf erfolgreiches Vereinsjahr zurück. Doch die Bürokratie – besonders die Bauleitplanung und behördliche Vorgaben für das Freizeitgelände „Braunjörgen“ – verlangen dem Verein und seinen Ehrenamtlichen immer mehr ab.

Bei der Hauptversammlung des CVJM Sulz am Eck blickte der Verein auf das vergangene Jahr und folgende Herausforderungen zurück.

Die Durchführung der CVJM-Zeltlager ist jedes Jahr ein noch größerer Kraftakt. Aufgrund der Ansprüche von Naturschutz und Jagdpächtern wird es zunehmend schwieriger, überhaupt noch Lagerplätze zu finden. In Zukunft könnte somit der bewährte Platz in Igelsloch nicht mehr verwendet werden, bedauerte Vorstand und langjähriger Lagerleiter Christoph Röhm.

Stefan Buchali, weiteres Mitglied im dreiköpfigen CVJM-Vorstandsteam, kritisierte die ausufernde Bürokratie – vor allem im Blick auf die zur Zeit durchgeführte Bauleitplanung für das Freizeitgelände „Braunjörgen“. Statt lobender Worten fürs Ehrenamt und Aktionen wie die Ehrenamtskarte wünsche er sich „konkrete Unterstützung dort, wo es wirklich helfen würde“.

Bau liegt im Zeitplan

Die zahlreichen Formulare und Gutachten hätten das Vorstandsteam kurz vor die Aufgabe gebracht. Doch vor allem Matthias Röhm, der dritte Vorstand und Kassier, habe sich zusammen mit dem ehemaligen Vorsitzenden Roland Gärtner durch „hunderte Seiten“ durchgekämpft und man liege im Zeitplan.

Da aufgrund einer Leader-Förderung für Bauleitplanung und die damit zusammenhängenden aktuellen Baumaßnahmen auf dem „Braunjörgen“ ein gewisser Zeitdruck besteht, werden die Anstrengungen des CVJM-Leitungsteam auch in den nächsten Wochen kaum nachlassen dürfen.

Stadt sichert sich Vorkaufsrecht

Die Mitgliederschaft stärkte der Vorstandschaft den Rücken und willigte auch mit überwältigender Mehrheit in den Beschlussvorschlag für einen notwendigen Vertrag mit der Stadt Wildberg ein: Wegen des Kaufs von Flächen und Wegen aufgrund der Bauleitplanung müssen der Stadt und einem weiteren Waldbesitzer Wegerechte eingeräumt werden. Außerdem verlangt die Stadtverwaltung ein Vorkaufsrecht, falls das Gelände eines Tages verkauft werden müsste – eine aus heutiger Perspektive eher unwahrscheinliche Situation.

Was der CVJM im Jahr 2023 mit hohem Engagement seiner zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiter geleistet hat, könne sich sehen lassen. Im Vorstandsbericht wurden die Aktivitäten vorgestellt: viele Gruppenstunden, gut besuchte Veranstaltungen wie der Familientag sowie eine Freizeit in Unterjoch und die bereits erwähnten Sommer-Zeltlager in Aichhalden.

Knapp 10 000 Übernachtungen

Die Belegung des Freizeitgeländes hat mit knapp 10 000 Übernachtungen fast wieder Vor-Corona-Niveau erreicht. Ein Erfolgsmodell sei auch das „Café am Bach“ im Gemeinschaftshaus, das jeden Donnerstag zahlreiche Gäste jeden Alters anlockt und zu einem wichtigen Begegnungszentrum für die Menschen im Dorf geworden ist.

Zum Schluss des Programms stellte Pfarrer Hartmut Heugel den neuen Diakon Martin Faiß vor, der in Gültlingen und Sulz eine vernetzte Familienarbeit voranbringen soll.