Das Jungscharlager des CVJM Sulz am Eck begeistert seit 60 Jahren Jungen und Mädchen aus Wildberg und der Umgebung. Auf dem Zeltlager erleben die Kinder eine Woche in der Natur. Neben Spiel und Spaß steht der Glaube an Gott an erster Stelle.
Zeltlager – für viele aus Sulz und Umgebung ist das jedes Jahr aufs neue ein Höhepunkt des Sommers. Seit 60 Jahren machen sich Jungscharteilnehmer zusammen mit ihren Betreuern auf in ein neues Abenteuer. Auf dem Zeltlager wird typischerweise auf Feldbetten in großen Mannschaftszelten geschlafen, unter freiem Himmel – mit meist kaltem Wasser – geduscht und ohne Strom, nur mit Gas für mehr als 100 Personen gekocht.
Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des Zeltlagers wirft unsere Redaktion einen Blick zurück zu den Anfängen des Jungscharlager des CVJM Sulz am Eck.
Lagergeschichte Zugegeben: Die erste Freizeit der Bubenjungschar Sulz fand schon 1961, zusammen mit der Gültlinger Jungschar statt – diese sei aber noch nicht in Zelten gewesen, wie Christoph Röhm, Vorstandsmitglied des CVJM Sulz am Eck, erläutert. Das erste Zeltlager gab es dann zwei Jahre später: 1963.
Unter der Leitung von Hans Dengler und Walter Schechinger wurden bei der Neumühle im oberen Nagoldtal die Zelte aufgeschlagen, wie es im CVJM-eigenen Buch „Jesus vereint – seit mehr als 50 Jahren“ steht. Seitdem fand jeden Sommer bis auf dreimal das Zeltlager des Sulzer CVJM statt. Ein besonderes Jahr war das „Sturmlager“ 1984 im Würmtal bei Aidlingen. Aufgrund eines starken Unwetters musste das Zeltlager nach nur wenigen Tagen abgebrochen werden.
Das erste Mädchenjungscharlager folgte 1987 in Salzstetten. Die Trennung von Mädchen und Jungen ermöglicht ein „zielgruppenorientiertes Programm“, erklärt Christoph Röhm im Gespräch mit unserer Redaktion. Außerdem habe man so die Möglichkeit viel mehr Teilnehmer mitzunehmen, betont er.
Lager heute Seit 1963 sind die Lager stetig gewachsen. Mittlerweile nehmen rund 100 Kinder sowohl am Buben- als auch am Mädchenjungscharlager teil. Die meisten kommen aus Sulz am Eck, Gültlingen, Jettingen und Hochdorf. Oft kommen auch Freunde, Klassenkameraden oder Verwandte von Teilnehmern mit. Die Mitarbeiter sind alle ehrenamtlich und viele davon ehemalige Teilnehmer. Das Lager lebt von einer gewissen Selbsterhaltung. „Ohne ehrenamtliche Mitarbeiter, wäre dass so gar nicht möglich“, sagt Röhm. „Es ist schön, dass sich das über die Jahre aufrecht erhält.“
Christoph Röhm war selbst bei insgesamt 21 Zeltlagern dabei – davon 17 als Lagerleitung. Dieses Jahr war aber vorerst sein letztes Zeltlager: „Es ist die Zeit gekommen, das Lager in jüngere Hände zu übergeben.“ Für ihn war immer die Mitarbeitergemeinschaft ein „Highlight“. Doch das Lager bringt auch Arbeit mit sich: Denn das „Lagerleben“ pausiert meist nur zwei Monate. Dann starten schon die ersten Planungen für das nächste Zeltlager, erzählt Röhm.
Einen geeigneten Zeltplatz zu finden sei jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung. Nach zweieinhalb Wochen Zeltlager sind die Wiesen, die als Zeltplatz dienen, ein wenig in Mitleidenschaft gezogen. Noch dazu müsse man auf Wiesen ohne Infrastruktur fließendes Wasser und ähnliches organisieren. Trotz allem versuche der CVJM die Zeltlager möglichst kostengünstig zu halten, sagt Röhm.
Lager der Bubenjungschar Die Jungs sind jedes Jahr als erstes dran. Sie kümmern sich auch um den kompletten Aufbau des Lagers. 114 Teilnehmer und 28 Mitarbeiter erlebten in diesem Jahr zehn Tage lang spannende Abenteuer zusammen mit Indiana Jones. Sie wurden die Tage über von neun Küchenmitarbeiterinnen unterstützt. Neben den Erlebnissen von Jones, befassten sie sich auch mit dem biblischen Oberthema „Auf der Suche nach der Quelle des ewigen Lebens“. Zum ersten Mal, seit sich einige Mitarbeiter erinnern können, hatten die Buben schlechtere Wettervorhersagen wie die Mädels. Aber der viele Regen brachte nur wenige Abstriche im Programm mit sich.
Lager der Mädchenjungschar Anschließend machten sich die Mädels für sieben Tage auf in die Natur. 95 Teilnehmerinnen wurden von 21 Mitarbeiterinnen betreut. Für die Verpflegung sorgten acht Küchenmitarbeiter und acht Nachtwächter garantierten für Sicherheit bei Nacht. Immerhin erwarten die Lager auch den ein oder anderen „Überfall“ – diese sind meist angemeldet und sorgen für eine aufregende Nacht, wenn die Teilnehmer die „Überfäller“ fangen dürfen.
Das Zeltlager fand unter dem Thema „Asterix und Obelix – gemeinsam durch dick und dünn“ statt. Bei verschiedenen Andachten und Bibelarbeiten wurde das biblische Thema „Jesus und seine Freunde“ den Kindern nähergebracht. Ein buntes Programm begeisterte die jungen Mädchen die ganze Woche lang.