Michael End möchte vom Gedächtnishaus ins Rathaus wechseln. Foto: Dold

Seit 2019 ist Michael End (47) in Lauterbach heimisch: Nun holt der Wirt des "Turms" am Gedächtnishaus zum großen Wurf aus – er möchte Bürgermeister von Lauterbach werden.

Lauterbach - Daher hofft er bei der Wahl am Sonntag, 25. September, auf viele Stimmen der Bürger. Michael End ist sich sicher: "Lauterbach hat viel Potenzial."

Davon hat er sich insbesondere an den Ruhetagen des "Turms" überzeugt. Immer wieder fuhr er da durch Lauterbach und Sulzbach – und sah viele Ecken und Punkte, wo man ansetzen könnte. Im Kreise der Familie – dazu gehören seine Frau Myriam und drei Kinder im Alter von 14 bis 21 Jahren – äußerte er seine Ideen. Daher lag der Schritt zur Kandidatur schnell nahe. "So könntest du deine Ideen umsetzen", hieß es in der Familie.

Workshop mit Bürgern

Lauterbach habe ein hervorragendes Vereinsleben. "Um ein solches wäre man in so manch größerer Gemeinde froh", sagt er. Beackern wolle er viele Themen – von Gewerbe über Tourismus bis zum Klimaschutz. Sein Credo: "Die Bürger müssen mit ins Boot geholt werden."

Um das umzusetzen, setzt er auf einen professionellen Bürgerworkshop. "Die Einwohner könnten dazu angeschrieben und eingeladen werden", sagt er. Zu verschiedenen Themen könnten so Visionen und Zukunftspläne entwickelt werden. Die Aufgabe von Bürgermeister, Verwaltung und Gemeinderat sei es dann, diese Ideen in konkrete Ergebnisse umzusetzen.

Solch ein Bürgerworkshop solle etwas gebündelter ablaufen als die Arbeitsgruppen zum Wettbewerb für "Unser Dorf hat Zukunft", sagt End.

Priorität Nahversorger

Oberste Priorität hat für ihn ein Nahversorger. "Das könnte sogar ein Vollsortimenter sein", orakelt er. Dieser müsse nicht zehn Marken der gleichen Nudeln im Angebot haben, zwei würden auch reichen. Eine Frischetheke müsse nicht zwingend sein, dafür gebe es bereits die Metzgerei Hils im Ort.

Ansonsten sieht End Lauterbach gut aufgestellt: "Es gibt Apotheke, Bäckerei, Metzger, Ärzte und immerhin noch zwei Geldautomaten", so der Kandidat.

Ideen wolle er sich aber nicht nur aus dem Bürgerworkshop holen, sondern auch eigene umsetzen. "Ich bin ein Macher, der gerne Visionen umsetzt", sagt er – und verweist auf den "Turm", wo man auf sein Betreiben hin inzwischen standesamtlich heiraten kann. Den Turm selbst hat End mit einer Galerie touristisch aufgewertet. Zudem hat er das "Turm-Genießer-Bierwegle" umgesetzt.

Pachtvertrag am Turm wird erfüllt

Das Gedächtnishaus liegt ihm am Herzen, daher möchte er auch im Falle einer Wahl zum Bürgermeister seinen Pachtvertrag bis 2024 erfüllen. Der "Turm" sei schließlich wichtig für die Gemeinde und da müsse auch ein Bürgermeister daran Interesse haben, dass es weitergehe. Allerdings würde er selbst große Abstriche machen. Seine Frau Myriam würde noch mehr machen als ohnehin schon. Zudem gebe es weitere Personen, die Michael Ends bisherige Aufgaben übernehmen könnten.

In seinem Heimatort Staufen war End Mitglied des Gemeinderats für die CDU. "Wer für ein Bürgermeisteramt kandidiert, sollte auch eine politische Ausrichtung haben", sagt er. Er wolle die Aufgaben aber ganzheitlich sehen – also den Fokus nicht nur auf Gewerbe oder Klimaschutz richten.

In vielen Vereinen aktiv

Der Betriebswirt Michael End war in Staufen im Fußballverein, der Narrenzunft, bei der Kolpingsfamilie, im Schwarzwaldverein und bei den Pfadfindern aktiv.

In Lauterbach würde er sehr gerne zwei Amtsperioden absolvieren, "wenn der Wähler es will", sagt er. In acht Jahren sei nicht alles zu schaffen. Er kandidiere in Lauterbach, weil er hier wohne und arbeite. "Ich möchte den Lauterbach ein Angebot machen, ihre Zukunft mitzugestalten", sagt End.

Michael End und die tourismuspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Katrin Schindele, laden zum politischen Gespräch am Sonntag, 18. September, ab 15 Uhr im Gasthaus "Der Turm". Die Veranstaltung unterm Motto "Politik – Wein und Musik" findet bei jeder Witterung statt. "Zalander" aus Sulzbach sorgen für musikalische Unterhaltung.