Michael End (links) ist der neue Wirt: Ab dem 1. April hofft er im Gedächtnishaus auf viele Besucher. Mirko Bastian, Hauptgeschäftsführer des Schwarzwaldvereins, freut sich, dass der Betrieb nach der Sanierung weiter geht. Foto: Dold Foto: Schwarzwälder Bote

Gastronomie: Michael End übernimmt das Gedächtnishaus im April / Derzeit läuft                                        die Renovierung

Noch bis zum 4. April müssen sich die Gäste gedulden – dann wird das Gedächtnishaus auf dem Fohrenbühl wieder eröffnet. Michael End (43) aus Staufen im Breisgau wird dann der neue Wirt sein.

Lauterbach. In der Nachkriegszeit habe es nur zwei Pächter gegeben, blickt Mirko Bastian, Hauptgeschäftsführer des Schwarzwaldvereins mit Sitz in Freibung, auf die Historie. Nach der Familie Mutschler habe die Familie King das Haus 20 Jahre lang bis Ende 2018 betrieben. "Sie haben uns ein Jahr vorher informiert, dass sie etwas anderes machen wollen", sagt Bastian, dessen Verein das Gedächtnishaus gehört.

Daraufhin ging die Suche nach einem geeigneten Nachfolger los. "Es ist ein attraktives Objekt und der Turm wertet das Haus zusätzlich auf", so der Geschäftsführer.

Die Wahl fiel letztendlich auf Michael End. "Unsere Vorstellungen haben von Anfang an gepasst. Er ist ein motivierter Quereinsteiger, der ein breites Spektrum an Qualifikationen abdeckt", verteilt Bastian Vorschusslorbeeren.

Nahe an der eierlegenden Wollmilchsau

Zum Portfolio – wie es neudeutsch heißt – von Michael End gehört so einiges: Der Parkettlegemeister arbeitet derzeit noch im Projektmanagement und bringt betriebswirtschaftliche Qualifikationen mit. Zudem ist er erfahren im Organisieren von Veranstaltungen. Den Beruf des Kochs wollte er schon in seiner Jugend erlernen. "Es wurde mir aber von daheim aus ausgeredet", erinnert er sich.

Er habe sich in den vergangenen Jahren aber schon oft mit dem Thema Gastronomie beschäftigt und sich nun zu dem Schritt entschlossen. Zudem ist Michael End Mitglied des Schwarzwaldvereins und Vorsitzender der Ortsgruppe Staufen. "Ich bin naturaffin und heimatverbunden", sagt der leutselige Ur-Badner. Er freue sich auf die verschiedenen Arten von Gästen.

Anbieten werde er regionale Küche mit modernen Elementen, die auch ein jüngeres Klientel ansprechen sollen. "Von Senioren über Fernwanderer bis zu Tagungsgästen sind alle willkommen", sagt End. Er wird als Gastronom, aber auch als Dienstleister und Hüttenwart gefordert sein. "Meine Vorbiografie passt hierzu", ist er überzeugt.

Seine Frau wird mit den drei Söhnen in den Ferien und am Wochenende im Gedächtnishaus und unter der Woche in Staufen sein.

Derzeit wird das Gedächtnishaus auf den neuesten Stand gebracht. Arbeiten gehen in der Küche, der Pächterwohnung und im Nebenzimmer über die Bühne – immer unter Beachtung der Denkmalschutzbelange.

Hinzu kommen sollen schon bald eine Ladestation für E-Bikes, mehr Fahrradstellplätze und eine kleine Werkstatt. Auch der Spielplatz soll verbessert werden, um das Ganze für Familien noch attraktiver zu machen.

Als Ruhetag ist fürs Erste der Mittwoch vorgesehen. Geöffnet werden soll das Gedächtnishaus das gesamte Jahr über. Im Sommer finden Wanderer und Mountainbiker erstklassige Bedingungen vor, im Winter kann der Winterwanderweg genutzt werden. Zudem sei das Wetter auf über 800 Metern oft schöner als weiter unten, wo Nebel drohe. Die mögliche Alpensicht vom Aussichtsturm tut ihr Übriges dazu.

Man werde mit regioalen Lieferanten zusammen arbeiten, verspricht Bastian. Zudem gebe es eine gute Partnerschaft vor Ort – beispielsweise mit den drei Gaststätten auf dem Fohrenbühl.

Das Haus wurde im Andenken an die Gefallenen des württembergischen Schwarzwaldvereins im ersten Weltkrieg an der Grenze von Württemberg und Baden erbaut.

Turm und Hütte wurden 1904 errichtet und 1924 ausgebaut. Architekt war Paul Bonatz, der auch den Stuttgarter Hauptbahnhof entwarf.

Das Gedächtnishaus ist auch ein Wanderheim mit 17 Plätzen, das über Doppelzimmer mit Dusche und WC verfügt. Es ist das letzte verbliebene Wanderheim des Dachverbands des Schwarzwaldvereins. Außerdem: "Die Übernachtungszahlen nehmen zu", freut sich Mirko Bastian.