So sah das Gebäude in Blumberg nach der Zerstörungsfahrt im Sommer vergangenen Jahres aus. Foto: Archiv/Opitz

Der Baggerfahrer, der vor gut einem Jahr aus Wut in Blumberg einen Neubau demoliert hat, muss nicht ins Gefängnis.

Blumberg/Donaueschingen - Am Donnerstag musste sich der 48-Jährige vor dem Amtsgericht Donaueschingen verantworten. Er stand wegen Zerstörung von Bauwerken vor Gericht.

Der frühere Bauunternehmer erhielt eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und fünf Monaten auf Bewährung. 

Das Amtsgericht hielt dem 48-Jährigen zugute, dass er ein Geständnis ablegte und sich bei den geschädigten Mietern des Hauses entschuldigte. Er muss zwei von ihnen mit insgesamt 5000 Euro entschädigen.

Er hatte im Juli vergangenen Jahres mit dem Kettenfahrzeug in Blumberg absichtlich mehrere Balkone des Gebäudes mit gut 30 Wohnungen heruntergerissen und Teile der Gebäudefassade zerstört. Anschließend stellte er sich der Polizei und bedauerte seine Tat. Er gab an, aus Verzweiflung über nicht bezahlte Rechnungen gehandelt zu haben. Der Bauherr wies die Vorwürfe zurück

Nach der Tat brandete dem Baggerfahrer eine Welle der Solidarität entgegen, sogar eine Spendenaktion wurde ins Leben gerufen. 

Zivilprozess soll folgen

Bei dem Vorfall entstand nach Angaben des Gerichts ein Schaden im Rahmen von 750 000 Euro bis zwei Millionen Euro. Menschen wurden damals nicht verletzt. Es soll noch ein Zivilprozess folgen.