Viel Beifall gibt es für die Vorführungen der Freestyle Fußballkünstler Patrick Bäurer und Agusta Mnich. Foto: Schimkat

Einen unterhaltsamen Abend erlebten am Freitag die Besucher im Landratsamt anlässlich der Vorstellung des Almanach 2023 durch Wilfried Dold, ohne den es laut Landrat Sven Hinterseh keinen Almanach geben würde.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Diese 47. Auflage des Schwarzwald-Baar Jahrbuchs, das 2021 erstmals im neuen Layout präsentiert worden war, hat es in sich, ist es doch gespickt mit Porträts von Personen, die unter anderem den Sport, erfolgreiche Firmengeschichten und die herrliche Flora und Fauna des Quellenlands vorstellen.

Autoren, Freunde und Förderer des Jahrbuchs sowie Personen, die im Almanach porträtiert wurden, erlebten einen sehr unterhaltsamen Abend, an dem neben viel Wissenswertem auch der Humor und die eine oder andere Anekdote nicht zu kurz kamen.

Vom Auerhahn und vielem mehr

Wilfried Dold war sofort gefordert, musste er doch Nikolas Binder, der sich als Ranger als Vermittler zwischen der Natur und den Menschen versteht, und der nicht zur Präsentation kommen konnte, ersetzen. So wollte er von Sven Hinterseh, der den Rohrhardsberg "auf dem Dach des Quellenlandes" erkundet hatte, wissen, was ihm dieser höchste Punkt im Quellenland bedeute. "Alles", antwortete der Landrat, der den Rohrhardsberg schon oft besucht hatte. Er habe mit Binder die letzten Wildblüten entdeckt und viel über die letzten Auerhahn-Populationen des Schwarzwaldes erfahren. "Wir stehen hier vor einer großen Herausforderung, um den Lebensraum für den gefährdeten Auerhahn in diesem bedeutenden Naturschutzgebiet zu erhalten."

Spannendes Interview

Ein spannendes Interview führte Dold mit Tanja Hezel, Geschäftsführerin des Recycling-Unternehmens Hezel aus Mönchweiler. Mit ihrem Vater Jürgen Hezel führt sie heute das Unternehmen erzählte wie ihr Großvater Oskar, Gründer des Unternehmens vor 75 Jahren, als Schrottler bezeichnet wurde. "Oskar räumt alles auf, vom Keller bis zum Speicher", habe sein Motto gelautet.

Heute werde die Rohstoffrückgewinnung immer wichtiger, betonte sie und beantwortete die Frage von Dold, was das Logo der "Ameise" ihres Betriebs bedeute damit: "Die Ameise räumt den Wald auf, wir räumen auch auf und sind genauso leistungsstark wie die Ameise, wo alle, wie bei uns auch, zusammenhalten." Tanja Hezel bringt sich als ehrenamtliche Richterin am Arbeitsgericht ein, ebenso im Frauenwirtschaftsforum und liebt, genauso wie ihr Großvater und Vater, die herrlichen Oldtimer, die gehegt und gepflegt werden.

Jetzt ist Hans-Peter Pohl selbst baff

Hinterseh hatte sich mit Hans-Peter Pohl, Olympiasieger in der Nordischen Kombination, auf der Langenwaldschanze hoch über Schonach getroffen. Mit trockenem Humor berichtete Pohl als er zwei Jahre nach seinem Karriereende in Isny auf der Schanze stand, er habe vollmundig erklärt, noch einmal zu springen, und entsetzt nach unten schaute. So hoch habe er die Schanzen nicht mehr in Erinnerung, außerdem habe ihm sein Anzug auch nicht mehr gepasst, ihm zusätzlich die Luft abgeschnürt, berichtete er. Aber runter musste er, also sprang er, irgendwie, brach sich auch nicht die Knochen und meinte anschließend: "Das war’s für mich."

Daniela Maier voll im Lauf

Noch voll im Lauf ist Daniela Maier, Gewinnerin der Bronzemedaille im Skicross bei den Olympischen Spielen 2022 in China. Fairer als sie kann man nicht sein, betonte Pohl, als er sie fragte, was sie empfunden habe, als sie auf der Piste weggedrängt wurde und um den Sieg gebracht wurde. "Ach, da wurde viel zuviel aufgebauscht und berichtet, ich bin glücklich mit meiner Medaille", antwortete die junge Ausnahmesportlerin und im richtigen Leben Polizeimeisterin. Dieses Jahr auf dem Gletscher sei sie geschockt gewesen, als sie feststellen musste, wie dieser geschrumpft war, berichtete sie.

Von Ausnahme-Brautmoden erzählten Romina Auer und Nikol Konta, deren Brautmoden in Schwenningen, Kunden anziehen, die sogar aus Heidelberg anreisen.

Sven Hinterseh ließ sich durch Architekt Andreas Flöß das neue Verwaltungsgebäude "An der Brigach" bildlich erläutern. Patrick Bäurer und seine Partnerin Agusta Mnich berichteten nicht nur, wie sie die Weltspitze im Fußball-Freestyle erklommen, sie hatten auch zufällig zwei Fußbälle dabei, um ihre Artistik vorzuführen, das honorierten die Besucher mit großem Szenenapplaus. Viele interessante Unterhaltungen gab es noch bei dem abschließenden Stehempfang

Info: Das Buch

Der Almanach ist zum Preis von 20 Euro im Buchhandel, im Landratsamt sowie direkt unter dold.verlag.de erhältlich.