Ein Bild aus früheren Jahren: der Fischmarkt in Calw. Foto: Thomas Fritsch

Dass der 3. Oktober wieder ein verkaufsoffener Feiertag werden soll, steht bereits fest. Das Rahmenprogramm dagegen nicht. Sicher ist nur: Es wird etwas Neues sein. Und apropos Veranstaltungen: 2025 steht ein ganz besonderes Jubiläum an.

2022 war auch für das Kulturbüro „kein einfaches Jahr“, bekennt Markus Brandl vom städtischen Kulturamt – zumindest anfangs. Denn je weiter das Jahr fortschritt, desto mehr wurden die Corona-Maßnahmen gelockert – bis zuletzt der Weihnachtsmarkt wie vor der Pandemie Gäste empfangen durfte.

Als Höhepunkt, den auch Brandl jüngst in der Sitzung des Kulturausschusses nannte, blieb aber wohl das erste Calwer Stadtfest seit fünf Jahren in Erinnerung, das Anfang Juli Tausende Besucher in die Hesse-Stadt lockte. Und nicht zuletzt das Sommerkino im Kloster Hirsau konnte sich sehen lassen und verzeichnete mit knapp 5400 Zuschauern beinahe einen neuen Besucherrekord.

Auch die Vorhaben für 2023 scheinen vielversprechend: Jazz im Kursaal, Krämer- und Wochenmärkte, Gerbersauer Lesesommer, Schulorchestertage in Kooperation mit dem Hermann-Hesse-Gymnasium (Konzerte von Schulorchestern aus ganz Baden-Württemberg, sowohl in der Aula als auch in der Lederstraße), Sommerkino, Glasperlenspiele.

„The Battle“ statt „#CalwChallenge“

Darüber hinaus soll in diesem Jahr die ursprünglich für 2022 geplante „#CalwChallenge“ unter neuem Namen – „The Battle“ (dt. etwa „Das Duell“, „Der Kampf“ oder „Die Schlacht“) – umgesetzt werden. Das Konzept wird derzeit mit Hilfe einer Arbeitsgruppe des Calwer Jugendbeirates überarbeitet und auf neue Beine gestellt, nachdem das Vorhaben des vergangenen Jahres (ein Wettkampf in zehn Disziplinen) nicht den erhofften Anklang fand und die Veranstaltung wegen zu wenigen Anmeldungen abgesagt wurde.

Gravierende Änderung

Auch für den Weihnachtsmarkt gibt es Neuerungen. So soll die Standgebühr für Stände mit Waren dauerhaft erlassen werden, um ein Überangebot an Gastronomie zu verhindern. Dass dies sonst drohen könnte, habe sich bereits 2022 gezeigt, als sich erst nach Erlass dieser Gebühr (Hüttenmiete sowie Werbepauschale blieben unberührt) rund 25 Bewerber meldeten.

Die wohl gravierendste Veränderung der traditionellen Calwer Veranstaltungen betrifft jedoch wohl den verkaufsoffenen Feiertag, der seit Jahren am 3. Oktober für eine volle Stadt sorgt. Denn es wird zu diesem Anlass keinen „Hamburger Fischmarkt“ mehr geben.

Wie Brandl erklärte, sei das Konzept zuletzt immer weniger überzeugend gewesen – und der Fisch- habe sich zusehends eher in einen Krämermarkt verwandelt. Hinzu kam, dass viele Marktschreier, deren Schreien während der Pandemie verboten war, selbige nicht im Schaustellergewerbe überstanden hatten. Und: Auch der Veranstalter der Corona-Alternative „Büsumer Fischerdorf“ hatte die Reißleine gezogen, nachdem er 2021 vier von sechs Märkten jeweils nur wenige Tage vor Beginn hatte absagen müssen. Andere Bewerber für die Fortsetzung des Fischmarkts konnten dagegen nicht überzeugen, heißt es vonseiten des Kulturbüros.

950 Jahre Calw

Letzteres ist daher nun gegenwärtig mit Überlegungen zu einem neuen Format beschäftigt, um die Lücke zu füllen und am 3. Oktober den Calwer Herbst aufzuwerten. Konkret steht jedoch noch nichts fest.

Schon jetzt ist das Kulturbüro zudem mit dem übernächsten Jahr beschäftigt. Denn 2025 jährt sich die Ersterwähnung Calws (1075 urkundlich festgehalten) zum 950. Mal. Ein großes Stadtfest sowie „Ankerpunkte im ganzen Jahr“ seien daher angedacht, so Brandl.

Um das Festjahr zu planen, soll ein Festausschusses gegründet werden, dem neben den Akteuren der Stadt auch Bürger und Vertreter des Gemeinderates angehören werden.