Der Mania-Pictures-Film "Lockdown" schlägt "James Bond – Keine Zeit zu sterben". Und zwar um Längen. Das geht aus der Bilanz des Calwer Sommerkinos hervor.
Calw-Hirsau - Rund 2100 Zuschauer haben die drei Aufführungen des neuesten Streifens der Calwer Filmemacher gesehen, nur etwas mehr als 200 kamen zum Blockbuster James Bond. Das geht aus den Zahlen von Frank Neubert hervor.
Da zeige sich, was für ein Riesenfaktor Mania Pictures für das Calwer Sommerkino darstelle, so der Vorsitzende des Veranstalters Kommunales Kino Pforzheim (KoKi) weiter. Nach zwei restlos ausverkauften Aufführungen wurde "Lockdown" kurzfristig ein drittes Mal ins Programm genommen.
Budget stark eingeschränkt
Markus Kleinschmidt vom Kulturamt der Stadt Calw freute sich für Mania Pictures und ihren Macher Armin Schnürle, dass der neue Film so gut gelaufen ist. Denn bedingt durch die Corona-Pandemie musste Mania Pictures für "Lockdown" das Budget stark einschränken. Nun dürfte sich, nachdem der Film auch in den Kinos in den Nachbarstädten läuft, die finanzielle Lage wieder verbessern.
Mania Pictures sei, so Kleinschmidt weiter, zu einer Calwer Marke geworden. Die Filmemacher repräsentieren die Stadt und seien fester Bestandteil der Kulturarbeit.
Nächste Produktion ist schon in Arbeit
Die nächste Produktion ist schon in Arbeit, etwa zur Hälfte fertiggestellt und soll, so sehen es die Planungen von KoKi und Stadt vor, beim Sommerkino 2023 Premiere haben. Dann soll die Premiere festlicher und wieder mit einem roten Teppich gestaltet werden.
Insgesamt war die Veranstaltungsreihe "sehr, sehr gut besucht", so Neubert weiter. Nach 2019 verzeichnete das KoKi und der Mitveranstalter Stadt Calw mit 5367 Besuchern das zweitbeste Jahr. Der Rekord wurde nur um 24 Zuschauer verfehlt.
"Die Filmauswahl war Spitze", sagte Kleinschmidt. Die Stadt habe den Besuchern etwas bieten können. Für jeden sei im Programm etwas dabei gewesen.
100 Anrufe an einem Abend beim Wettertelefon
Glück hatten die Veranstalter mit dem Wetter, was beim Sommerkino nicht immer der Fall ist. Allein im verregneten Sommer 2021 mussten wegen des schlechten Wetters acht von 19 Filmaufführungen ausfallen.
Dennoch sei das Wettertelefon, so Neubert, stark genutzt worden. An einem Abend seien mehr 100 Anrufe registriert worden. Drei Mal habe es schlechte Prognosen gegeben, geregnet habe es aber bei keiner der insgesamt 14 Filmvorführungen.
Im Zuge von Corona zeige sich, dass die Menschen nach wie vor zurückhaltend beim Besuch von Veranstaltungen sind. Nur wenn das Angebot stimmt, kommen die Leute. Und die Bilanz zeige, so Neubert und Kleinschmidt, dass das Programm des Sommerkinos den richtigen Anreiz geboten habe.
Lokaler Faktor
"Beim Sommerkino wollen die Besucher ihren Spaß haben", stellt Neubert fest. Das zeigen auch die Zuschauerzahlen der anderen Filme. Auf Platz zwei liege die französische Komödie "Monsieur Claude und sein großes Fest". Es ist der dritte Film der Reihe. Neubert: "Das ist verlässliche Ware, die Zuschauer kennen die Charaktere."
Ähnlich sieht es mit dem drittplatzierten Streifen aus. Es ist "Guglhupfgeschwader", der zehnte Eberhofer-Krimi, auch im Fernsehen ein Renner. Da mag der lokale Faktor erneut eine Rolle gespielt haben, stammt doch Regisseur Ed Herzog aus Calw.