Kaum da, schon verletzt: HBW-Neuzugang Jens Schöngarth wird am Samstag nicht auflaufen können. Foto: Eibner/Kohring

Gleich mit einem "Knallerspiel" geht es für Handball-Zweitliga-Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten ins neue Jahr. Gegner HC Elbflorenz ist eine Wundertüte.

Das erste Pflichtspiel im neuen Jahr bildet für den Zweitliga-Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten zugleich den Abschluss der Hinrunde. Am Samstag empfängt er um 19 Uhr in der SparkassenArena den unberechenbaren HC Elbflorenz.

HBW stellt die Weichen für die Zukunft

Die fünfwöchige WM-Pause hat HBW-Coach Jens Bürkle dafür genutzt, seine Jungs nach einem Kurzurlaub auf die anstehenden Spiele dieser langen Saison vorzubereiten. Gemeinsam mit dem scheidenden Geschäftsführer Wolfgang Strobel hat er auch Personalentscheidungen getroffen, welche über diese Spielzeit hinaus Bestand haben.

Ersatz für Todorovic gefunden

So hat zuletzt der abwehrstarke Rückraumschütze Jona Schoch seinen Vertrag ebenso verlängert wie Regisseur Lukas Saueressig und der Isländer Oddur Gretarsson. Nachwuchsmann Elias Huber, als Spielmacher schon längst in der ersten Mannschaft integriert, wurde mit einem Profivertrag ausgestattet. Außerdem wurde endlich ein Linkshänder gefunden, der den langzeitverletzten Uros Todorovic im rechten Rückraum bis zum Saisonende ersetzen soll. Allerdings hat sich der 34-jährige deutsche Ex-Nationalspieler Jens Schöngarth gleich an der Wade verletzt. Er verpasste die beiden Vorbereitungsbegegnungen gegen Bern und Schaffhausen und musste auch beim Abschiedsspiel von Martin Strobel zuschauen. In diesem hat sich Linksaußen Patrick Volz verletzt, beide werden am Samstag ausfallen.

Geschont wurde zuletzt auch Kristian Beciri, der aber gegen Elbflorenz wieder mitmischen dürfte. Dies könnte auch für Regisseur Filip Vistorop gelten, der nach seinen vielen Blessuren in einem individuellen Aufbautrainingsprogramm zu alter Stärke finden soll. Falls es nicht reicht, klafft trotzdem keine Lücke auf der Spielmacherposition, die mit Saueressig und Huber doppelt besetzt ist.

Ob für Volz ein Linksaußen aus der zweiten Mannschaft nachrückt, lässt Bürkle noch offen. Notfalls könne auch Kreisläufer Tobias Heinzelmann auf den Flügel ausweichen. Rechtsaußen Moritz Strosack erhält auf jeden Fall einen Back-up aus dem Nachwuchs. Ob es – wie gewohnt – Tim Hildenbrand sein wird oder der lange Zeit verletzte Elias Fügel, wird sich nach dem Abschlusstraining entscheiden. "Wir werden auf jeden Fall eine gute Mannschaft haben", so der Trainer.

Auf eine bislang sehr durchwachsene Saison blickt der HC Elbflorenz zurück. Eigentlich hatte Bürkle die Dresdner als Anwärter auf einen Spitzenplatz auf seinem Zettel. Aber das Team von Trainer Rico Göde trat in den ersten Wochen wie eine launische Diva auf: Mal trumpfte es auswärts bei einem Favoriten auf, mal unterlag es zu Hause einem Kellerkind.

Seit Dezember gab es aber überwiegend Erfolgserlebnisse. Mit aktuell 16:20 Zählern auf Rang 14 haben sich die Dresdner ihrer Abstiegssorgen entledigt. Zu dem, laut Bürkle, sehr guten Kader gehört auch René Zobel, der mehrere Jahre das HBW-Trikot getragen hat. "Wir haben mit ihm viel Schönes erlebt und freuen uns, ihn wiederzusehen", so der 42-Jährige, der unbedingt die zwei Punkte in eigener Halle behalten will.

Mit der Leistung in den Vorbereitungsspielen war er nicht ganz zufrieden und fordert deshalb seine Jungs auf, den Schalter in den Wettkampfmodus umzulegen: "Das ist gleich ein Knallerspiel in diesem Jahr."