Die Hexenmutter im Haus der Fasnacht sorgt für reges Interesse. Foto: Rudolf

Grenzüberschreitende Erfahrungen und leckere Erlebnisse gab es beim VHS-Besuch in der österreichischen Partnerstadt Imst. Neben dem Fasnacht-Brauch standen auch kulinarische Besonderheiten im Fokus.

Kultur, Umwelt und Geschichte standen im Zentrum des Wochenend-Trips nach Imst. Die Volkshochschule (VHS) Rottweil unter der Leitung von Anja Rudolf hatte eine Bildungsreise in die österreichische Partnerstadt organisiert.

Die Anreise erfolgte über Feldkirch. Dort übernahmen zwei Stadtführer die Gruppe und erläuterten die Besonderheiten der an der Grenze zu Lichtenstein und der Schweiz liegenden Stadt. Dabei wurden Geschichte, Baukunst und Denkmalpflege, aber auch Tourismus und die wirtschaftliche Besonderheit der Kommune in den Mittelpunkt gerückt.

Nach zwei Stunden und jede Menge interessanter Informationen ging die Reise weiter nach Imst. Kaum, dass die Teilnehmer im Hotel Hirschen angekommen waren, ging es auch schon weiter zur Stadtführung mit Bauhistoriker Stefan Handle, der Obmann Bau der Stadt Imst ist. Spannend, kenntnisreich und amüsant informierte er über Geschichte und Stadthistorie und wanderte mit der Gruppe mehrere Stunden durch Imst.

Mit Europa die Zukunft gestalten

So manch einer suchte danach Erholung beim Schwimmen oder einfach nur Ruhe. Zum gemeinsamen Abendessen stieß schließlich Barbara Hauser, Obfrau Kultur, dazu und beschenkte jeden mit einem Imster Honigglas.

Manch Mitreisende war fast gerührt von so viel Gastfreundschaft. Bereits bei der Anreise im Bus hatte Rudolf auf die Bedeutung europäischer Überlegungen und die Gründe für die Förderung im Rahmen von Erasmus+ aufmerksam gemacht. Dabei ging es ihr um Nachhaltigkeit, Politik, Kultur und Zukunftsüberlegungen und in diesen Themenbereichen bewegte sich die Gruppe die folgenden beiden Tage.

Fasnacht und Naturschutz im Mittelpunkt

Am Samstag ging es morgens ins Haus der Fasnacht zu einer Führung mit der Hexenmutter, danach ins Ballhausmuseum, dessen Ausstellung von Museumsleiterin Sabine Schluchter vorgestellt wurde, dann mit der Gondel hinauf zur Untermarkter Alm und für einige mit dem Alpine Coaster bergab.

Im Anschluss besuchten die nimmermüden Kulturreisenden noch die Gedenkkapelle und die Stadtkirche,wo sie eine Orgelkonzertprobe mit Gesang erlebten.

Am Sonntagmorgen hieß es früh aufstehen. Denn schon um 8.30 Uhr machte sich Wanderführerin Silvia Mair mit der Gruppe auf, das Biosphärenschutzgebiet Rosengartenschlucht zu erwandern. Danach ging es mit dem Bus zurück über Hohenems. Dort befinden sich ein gut erhaltener Jüdischer Friedhof sowie das Jüdische Museum. Es ist bekannt für seine Aufarbeitung der ereignisreichen Geschichte der jüdischen Gemeinde in Hohenems, aber auch für seinen offenen Blick auf aktuelle politische Ereignisse in Europa wie dem Nahen Osten.

Viele Gemeinsamkeiten entdecken

So fiel es der Reiseleiterin auch bei der Rückreise nicht schwer zu erläutern, warum die Reise mit ihren Inhalten in das Förderprogramm Erasmus+ aufgenommen wurde. „Es ist wunderbar, dass wir den vielfältig Interessierten solche Möglichkeiten eröffnen können“, sagte Rudolf. „Wie schön, dass 27 Personen drei Tage lang mit so viel Begeisterung sich für die Partnerstadt Imst und ihre Besonderheiten aber auch für grundsätzliche Überlegungen zu Europa und seiner Geschichte einsetzen und interessieren“.

Im Nachklang erklärte eine Mitreisende: „Es war eine Reise mit vielen neuen Eindrücken in Kultur, Lebensweise, städtebauliche Entwicklung, Entdeckung von vielen Gemeinsamkeiten. Auch heute noch sind die Städtepartnerschaften ein wertvolles Bindeglied der europäischen Gemeinschaft.“