Die "Venus" auf dem Marktplatz wurde bereits eingerüstet. Der Kubus mit Plattform soll ab morgen begehbar sein. Foto: Schwark

Ab Samstag können Besucher auf eine Plattform zur Venusstatue hinaufsteigen. Aber was verbinden die Freudenstädter mit der Bronzestatue?

Freudenstadt - "Venusblick" ist eine Kunstinstallation des Branchenverbands der Kreativwirtschaft "Werk.Stadt.Schwarzwald". Unsere Redaktion hat sich auf dem Marktplatz umgehört, wie Passanten die Aktion finden.

"Etwas ganz besonderes", sagt eine Frau über die Statue. Und damit ist sie nicht allein: "Die Venus ist für mich der Mittelpunkt des Marktplatzes", meint etwa Robert Wolfgram (44). Auch für Kristina Drissler (31) ist die Venus-Statue vom Marktplatz nicht wegzudenken: "Das ist das Wahrzeichen des Marktplatzes und ein Treffpunkt." Das Kunstprojekt spricht sie an: "Den ›Venusblick‹ würde ich auf jeden Fall anschauen."

Statue "beobachtet" Passanten auf dem Marktplatz

Steffi Fischinger (53) hingegen stellt schon jetzt den Blick der Venus heraus: "Die Statue beobachtet die Leute." Bald können auch die jetzt Beobachteten feststellen, wie viel die Statue wirklich sieht.

Die Statue steht bereits seit 1954 auf dem Marktplatz – und ist ein Teil der Stadtgeschichte und ihrer Bewohner. Auch der Freudenstädter Oliver Lutz (48) kennt die Statue gut: "Ich kenne die Statue schon mein ganzes Leben. Mit der Venus-Statue verbinde ich den Wiederaufbau der Stadt Freudenstadt."

Einen ähnlich historischen Blick hat Volker Züfle (66) auf das Wahrzeichen des Freudenstädter Marktplatzes: "Ich verbinde mit der Venus die Aufbauzeit nach dem Krieg. Der ›Venusblick‹ ist mal was neues und anderes, das finde ich toll", sagt Volker Züfle. Und auch Wilhelm Kohler findet: "Die Venus ist ein Zeichen für den Wiederaufbau und ein positiver Blick in die Zukunft." Auch Ursula Dieterle meint: "Mit der Statue verbinde ich die Zerstörung Freudenstadts im Krieg". Und Ursula Dietsche sagt: "Die Statue steht für den Wiederaufbau nach dem Krieg."

Die Venus-Statue wurde vom Freudenstädter Bildhauer David Fahrner geschaffen, um an die Zerstörung der Stadt am Ende des Zweiten Weltkriegs und an den Wiederaufbau zu erinnern. Sie schiebt mit der linken Hand die Vergangenheit fort und blickt in eine – hoffentlich bessere – Zukunft.

Auch den Besuchern von außerhalb ist die Statue ins Auge gefallen. Das Ehepaar Ludwig sagt: "Die Venus ist wahrscheinlich eine Friedensbotschaft. Sie steht außerdem auf einem sehr schönen Platz".

Schon jetzt werden die Gerüste um die Venus herum für das Kunstprojekt aufgestellt. Ab Samstag, 21. Mai, können Besucher den Blick der Venus einnehmen. Die Installation ist für drei Monate geplant.