Auch die Sanierungsarbeiten am Rathaus haben sich die Mitglieder der Nagolder SPD-Fraktion angeschaut. Foto: Daniela Steinrode

Mitglieder der SPD-Fraktion machen sich in Gündringen bei einem Rundgang mit Ortsvorsteher Markus Geißler ein Bild von den Anliegen des Nagolder Teilortes.

Ob Kinderbetreuung, ÖPNV-Anbindung oder die Schaffung von Wohnraum – die Themen in den verschiedenen Nagolder Ortsteilen zeigen oft dieselben Baustellen auf, die gestemmt und bewältigt werden müssen. Und doch sind sie gleichzeitig individuell sehr verschieden und es bedarf einer jeweils passenden Lösung.

Um sich ein Bild von der Situation in Gündringen zu machen, besuchte die SPD Nagold gemeinsam mit Ortsvorsteher Markus Geißler den Teilort und informierte sich über die Probleme und aktuellen Projekte vor Ort. „Nur gemeinsam können wir die Anliegen der Teilorte aufzeigen und uns für Lösungen stark machen“, betonte SPD-Fraktionsvorsitzender Daniel Steinrode zu Beginn des Besuchs.

Neue Kita

Geißler besichtigte mit der Gruppe die neue Kindertagesstätte, die in Gündringen ihren Betrieb aufgenommen hat. Derzeit gibt es Platz für insgesamt 60 Kita-Kinder. Gemeinderätin und Mitglied des „Arbeitskreises Kinder und Familien“ Anna Ohnweiler bedauerte, dass trotz dieser neuen Kitaplätze in der ehemaligen Grundschule der Bedarf an tatsächlichen Plätzen auf kommunaler Ebene jedoch noch nicht gedeckt sei und hier weitere familienfreundliche und alltagstaugliche Lösungen gefunden werden müssten.

Zughaltestelle

Der Ortsteil Gündringen liegt an der Schiene – und könnte über den Zugverkehr sehr gut an Nagold angebunden werden, aber eine Umsetzung der Haltestelle ist bislang nicht erfolgt. Der Fraktionsvorsitzende Steinrode erklärte, dass dies bis vor acht Jahren aufgrund der Taktung nicht möglich gewesen sei. „Aber inzwischen hat sich dies geändert“ so er. Bernd Gorenfloh unterstrich: „Wir brauchen nun dringend eine Lösung für die Haltestelle, die nicht nur für Gündringer und Schietinger Bürgerinnen und Bürger attraktiv ist, sondern auch Haiterbach und weitere Orte an den Zugverkehr anschließen kann.“

Radwege

Markus Strinz wies daraufhin, dass die Radwegeverbindung sowohl in Richtung Nagold verbessert und in einem befahrbaren Zustand erhalten werden sollte, und der Radweg über Schietingen nach Talheim umgesetzt werden muss: „Das Rad ist für viele Menschen nicht nur ein Freizeitgegenstand sondern eine klimafreundliche und energiesparende Möglichkeit, um zur Arbeit zu kommen. Das muss weiter unterstützt werden.“

Rathaussanierung

Das Rathaus in Gündringen wird aktuell saniert. Ortsvorsteher Geißler berichtete, dass zwar ein längerer Überzeugungskampf nötig gewesen sei, nun aber die gesamte Außenfassade und nicht nur die Front gestrichen werde. Dies dient zur Erhaltung des Gesamtgebäudes. Die obere Etage des Rathauses wurde besichtigt. Dort entstehen Toilettenanlagen, eine Bücherei und eine Küche, wobei die Finanzierung durch Förderung über Leader Heckengäu erfolgt.

Gemeinderat Marco Ackermann lobte, dass der größte Raum wieder der Jugend zur Verfügung gestellt werden soll. Dort sollen aber auch andere Veranstaltungen stattfinden können, sodass dieser Bereich allen zugute kommen wird. Udo Vollmer unterstrich die Wichtigkeit solcher Räumlichkeiten für den Zusammenhalt einer Dorfgemeinschaft.

Feuerwehr

Die Freiwilligen Feuerwehren leisten einen unschätzbaren Beitrag zum Schutz der Gesellschaft und bedürfen deshalb auch der Unterstützung aller. Hier wurde in Gündringen in den vergangenen Jahren viel geleistet und insbesondere unzählige Stunden ehrenamtlicher Arbeit investiert, um die Abteilung und insbesondere das Feuerwehrhaus für die Zukunft gut aufzustellen. Die für 2023 versprochene Erneuerung der Garagentore wurde bislang nicht umgesetzt, so hofft die Feuerwehr nun auf 2024.

Wohnraum

Der Gündringer Bürger Klaus Rais sprach anschließend den mangelnden Wohnraum an: „Junge Menschen können aufgrund dessen häufig nicht in Gündringen bleiben.“ Geißler wies auf die Problematik hin, dass ein großer Bereich als Wasserschutzgebiet ausgewiesen sei: „Auf den betroffenen Flächen kann nicht gebaut werden und dies verringert die räumlichen Möglichkeiten in unserer Tallage.“ Alles was bebaut werden könne, sei überschaubar und reiche nicht aus, so Geißler. Alte Häuser im Ortskern werden nicht gekauft, weil die Bundespolitik mit dem Gebäudeenergiegesetz für Verunsicherung sorgte. Hier sei Aufklärungsbedarf nötig, betonte SPD Vorstandsmitglied Carl Staud.