Die Hecke ist verkohlt, die Feuerwehr bekämpft Glutnester. Hier hätte ein Altstadtbrand seinen Ausgang nehmen können. Foto: Hopp

Funkenflug entzündet Hecke. Zeuge: "Vielleicht der nächste Altstadtbrand." Haus schon mal in den Schlagzeilen.

Horb - Wie das Angrillen fast in einer Katastrophe geendet wäre: Die Feuerwehr rückte am Dienstag zu einem Brand an einem Hang in der Neckarstraße aus.

Die Neckarstraße am Dienstagnachmittag. Marc Mittenmayer sitzt in der Pilsstube und genießt sein Feierabendbier. Plötzlich, so erzählt er, kommt ein älterer Mann in die Gaststätte: "Hat jemand einen Feuerlöscher? Da brennt es!"

Mittenmayer schnappt sich sofort den roten Feuerlöscher: "Der war gerade als Türstopper in Benutzung, da wusste ich genau, wo der ist."

Der Mann läuft aus dem Haus und sieht, dass es im Haus gegenüber raucht, wie er erzählt.

Mittenmayer: "Ich habe gesehen, wie offenbar der Grill dazu geführt hat, dass die Pflanzen die Wand hoch Feuer gefangen haben. Ich habe oben ein paar Stöße reingemacht. Die Flammen waren schon so hoch wie das Geländer. Nicht auszudenken, wenn sie über den Weg geschlagen wären. Dann hätte es vielleicht den nächsten Altstadt-Brand gegeben."

Feuerwehrkommandant Markus Megerle bestätigt die Angaben des Zeugen: "Das ist auch unsere Einschätzung. Allerdings: Das Risiko eines Altstadtbrandes würde ich dort nicht so hoch sehen. Dafür sorgt auch das Baurecht mit seinen Brandschutzabschnitten. Sicherlich besteht im Moment die höchste Brandgefahr: Das Gras und Gestrüpp ist nach dem Winter extrem trocken, auch die steigenden Temperaturen sorgen für Gefahr."

Wie man schon beim Feuer einen Tag vorher am Eisenbahntunnel Mühlen gesehen habe, brennt das Feuer dann innerhalb kürzester Zeit nach oben, wenn man nicht schnell eingreift.

Und das hat die Feuerwehr wieder vorbildlich geschafft: Laut Megerle war die Alarmierung um 15.25 Uhr, um 15.29 Uhr waren die Retter vor Ort. Innerhalb kürzester Zeit konnten die Glutnester unter Kontrolle gebracht werden.

Warnung an "Angriller": Bitte Wassereimer oder Gießkanne mit Wasser neben den Grill stellen

Markus Megerle: "Als wir ankamen, waren nur noch einzelne Glutnester aktiv. Auch oben auf der Mauer gegenüber hatten Laub und trockenes Gras für Glutnester gesorgt, die mit mehreren Sprühstößen gelöscht werden konnten."

Und Feuerwehrkommandant Megerle warnt eindrücklich alle "Angriller": "Bitte stellen Sie einen Wassereimer oder eine Gießkanne mit Wasser neben den Grill. Damit der Funkenflug nicht zu einem Feuer führt und man die Flammen schnell im Keim ersticken kann. Im Moment ist die Brandgefahr mit am höchsten!" Klar: Wer einen Feuerlöscher hat, sollte den neben den Grill stellen.

PS: Das Haus, in dem die Grillaktion zum Feuer führte, war vor gut zwei Jahren schon mal in den Schlagzeilen. Damals hob das Ordnungsamt ein illegales Wohnungsbordell aus. Damals hatten "Diamond und Nick" hier ihre "heißen Dienste" bei Internetseiten für "Hobby Huren" angeboten.