Mario Ruminsky, Trainer Jens Bürkle und die ganze Hölle Süd tobte: Der HBW ist wieder in der Bundesliga! Foto: Eibner-Pressefoto/Thomas Schips

Es ist geschafft: Der HBW Balingen-Weilstetten ist durch einen deutlichen Heimsieg in der Samstagnacht gegen Bietigheim wieder in der Bundesliga. Doch es war ein hartes Stück Arbeit.

In der Vorrunde hatte es am Ende noch 24:24 geheißen – und dabei hatte der HBW eine Menge Glück, dass er einen 21:24-Rückstand noch in einen Punktgewinn hatte verwandeln können. Nicht nur aus diesem Spiel waren die Schützlinge von HBW-Trainer Jens Bürkle gewarnt: Am Mittwoch-Spieltag, als der HBW den Aufstieg durch einen 30:28-Erfolg in Coburg so gut wie in trockene Tücher gebracht hatte, trotzte die SG zu Hause dem Tabellenzweiten ThSV Eisenach ein Unentschieden ab. Und hatten den Ausgleich zum 31:31 erst acht Sekunden vor dem Abpfiff kassiert. „Da kommt eine Top-Mannschaft auf uns zu“, wusste Trainer Jens Bürkle, was in der „Hölle Süd“ auf seine Gallier zukommen sollte. Eine Halbzeit lang hielten die Gäste vor 1350 enthusiastischen Zuschauern mehr als ordentlich mit, dann spielten sich die Gastgeber in eine Rausch und machten es mit 41:28 (20:17) sehr deutlich.

Zäher Beginn

Und so war es auch. Nach dreieinhalb Minuten führten die Gäste 3:1, nach fünf Minuten 4:2. Es war ein zäher Beginn für den HBW, der das Spiel zum 5:4 zwar drehte, aber Bietigheim blieb dran, glich aus und holte wieder eine 7:5-Führung. Nach dem Ausgleich hieß es zwei Minuten später 7:9. Nach dem 9:9 lagen zwar die Hausherren ständig vorn, doch Bietigheim glich immer wieder aus, zum letzten Mal beim 15:15.

Ex-Balinger ziehen ihr Spiel auf

Die beiden Linkshänder Dominik Claus (5 Tore) und Christian Schäfer (5) machten den Balingern immer wieder Probleme, die ehemalige „Balinger Achse“ mit Fabian Wiederstein (1) am Kreis und Juan de la Peña (2) als Regisseur zogen ihr Spiel auf und setzten dabei auch auf ihre robuste Abwehr und ihr schnelles Umschaltspiel. Auf die beinahe „spanische“ Taktik, um Wiederstein in Szene zu setzen, setzte Bürkle auf Emotionen und Mentalität. Und er wusste auch, dass die Abwehrleistung gegen Coburg nicht ausreichen würde: „Da müssen wir im Vergleich zum Mittwoch schon noch eine Schippe draufpacken.“

Zweite Halbzeit wird deutlich

Sein Team nahm sich das zu Herzen und zog bis zur Pause mit Unterstützung der frenetischen Zuschauer doch noch auf 20:17 davon. Die Vorentscheidung! Denn in der zweiten Halbzeit ließen sich die Balinger die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, hatte das richtige Rezept gegen die Gäste gefunden und zogen unaufhaltsam davon. So wurde es nach dem eher ernüchternden Beginn am Ende eine sehr deutliche Angelegenheit für den Wiederaufsteiger. Auch Jona Schoch agierte wie im Rausch und war Topscorer des Abends mit 10 Toren bei 11 Versuchen.

Premiere: Aufstieg „dahoam“

Am Ende war es eine Premiere: Alle bisherigen Aufstiege – zwei an der Zahl – hat der HBW in fremder Halle gefeiert. „Wir haben so eine tolle Runde gespielt. Es wäre toll, uns zu belohnen, Meisterschaft und Aufstieg vor eigenem Publikum zu holen“, meinte Bürkle im Vorfeld. Sein Wunsch wurde erfüllt. Diesmal durfte die Hölle Süd ausrasten. Und sie tat es!