Der verunglückte Bus in Herrenberg gehört zu einem Busunternehmen aus dem Kreis Rottweil. Foto: 7aktuell.de/Simon Adomat

Das Foto von einem acht Meter in die Tiefe gestürzten Linienbus in Herrenberg sorgt deutschlandweit auf Portalen und Social-Media-Kanälen für Aufmerksamkeit. Jetzt wurden neue Details bekannt.  

Herrenberg/Bösingen - Weil ein Wendemanöver am Freitag (19. August) am Busbahnhof in Herrenberg misslang, kollidierte ein 72-jähriger Fahrer mit seinem leeren Linienbus erst mit einem VW-Multivan, stürzte dann eine etwa acht Meter tiefe Böschung hinunter, bevor er an der Außenwand eines Aldi-Discounters zum Stehen kam.

Durch die Kollision wurde der Busfahrer schwer, eine Mitarbeiterin des Discounters durch Splitter einer zerstörten Glasscheibe im Aufenthaltsraum leicht verletzt. Der 68-jährige Fahrer des Vans erlitt ebenfalls leichte Verletzungen. Der Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen 115.000 Euro.

In Herrenberg war der Unfall am Samstag vor allem bei den Aldi-Kunden Gesprächsthema Nummer eins. Kein Wunder, waren dort doch die Schäden an der Unfallstelle deutlich erkennbar. Derweil fragten sich viele unserer User, ob der mit Werbung einer Rottweiler Apotheke und eines ebenfalls in Rottweil sitzenden Immobilienunternehmens versehene Bus am Ende aus der Region stammen könnte.

Bösinger Busunternehmen bezieht Stellung

Die Lösung: Der Bus stammt von "Müller Reisen" aus Bösingen (Landkreis Rottweil). Geschäftsführer Bernd Müller erklärt auf Anfrage unserer Redaktion: "Wir fahren in der Ferienzeit auf der Strecke von Rottweil nach Herrenberg Schienenersatzverkehre für die Deutsche Bahn." 

Notwendig ist das, weil die Gäubahn zwischen Rottweil und Horb über die gesamten Sommerferien in Baden-Württemberg wegen Bauarbeiten für den Bahnverkehr gesperrt ist, so dass sogar Feuerwehrübungen am 655,4 Meter langen Tiersteintunnel bei Rottweil stattfinden konnten.

Fahrer geht es "den Umständen entsprechend gut"

Neuigkeiten gibt es auch zum Gesundheitszustand des Fahrers. Bernd Müller ist froh, dass es dem Fahrer, der am Freitag mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht und dort operiert worden ist, inzwischen "den Umständen entsprechend gut geht". Lebensgefahr besteht nicht mehr.

Zur Erforschung der Unfallursache wurde beim Busfahrer am Freitag eine Blutprobe entnommen, zudem wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Stuttgart ein Sachverständiger hinzugezogen. Der Unfallgutachter werde in den nächsten Tagen die Arbeit aufnehmen, informiert Bernd Müller.