Der Projektchor gestaltet die Feier mit. Foto: Hartmut Walter

Ein außergewöhnliches Partnerschaftsjubiläum feierten die Städte Sulz und Montendre über das verlängerte Himmelfahrts-Wochenende. 1976 wurde der Partnerschaftsvertrag geschlossen, das 45-jährige Jubiläum wäre 2021 zu feiern gewesen – das Fest wurde pandemiebedingt um ein Jahr verschoben.

Sulz - Der Vorfreude und dem Festwochenende selbst tat die Wartezeit keinen Abbruch; ganz im Gegenteil, die Wiedersehensfreude war nach bis zu sechs Jahren umso größer. In diesem Jahr wird der Austausch erstmals vom Buergerfondscitoyen finanziell gefördert. Auch ein Zeichen für die Besonderheit des diesjährigen Treffens.

Rund 120 Bürgerinnen und Bürger aus Sulz und Umgebung, davon einige zum ersten Mal, machten sich auf die über 1000 Kilometer lange Reise in die Charente-Maritime, in der Montendre liegt. Bürgermeister Gerd Hieber, der Musikverein Sulz, die Feuerwehr Sulz mit einer kleinen Abordnung, die Mitglieder des Partnerschaftsvereins Global, der Projektchor aus Sulz, die Big Band vom Albeck Gymnasium sowie die Mitglieder des Partnerschaftsausschusses bildeten den offiziellen Teil der Delegation.

Freundschaft währt seit Jahrzehnten

Neben den offiziellen Programmteilen wie Festabend, ökumenischer Gottesdienst und Festakt blieb auch genügend Zeit für Aktivitäten mit den Gastfamilien. Manche Freundschaft zwischen französischen und deutschen Familien währt bereits seit Anfang der Beziehungen und wurde teilweise an die jüngere Generation weitergetragen.

Mit Bürgermeister a.D. Peter Vosseler war auch die Persönlichkeit vertreten, die 1976 für die Stadt Sulz die Partnerschaftsurkunde unterschrieb. Begleitet von den Majorettes de l‘Estuaire, der Lyre Montendre, der Sulzer Stadtkapelle und der Big Band des Albeck Gymnasiums, feierte die Sulzer Delegation vor der Markthalle gemeinsam mit den Freunden aus der Partnerstadt Montendre.

Bürgermeister Hieber erhielt einen künstlerisch gestalteten Schlüssel zur Stadt, der "Türen nicht verschließt, sondern aufschließt", wie Bürgermeister von Montendre, Patrick Giraudeau, betonte.

Europäischer Gedanke für den Frieden wichtig

Bei den Feierlichkeiten zum 45-jährigen Städtepartnerschaftsjubiläum wurde Reiner Wössner für seine langjährigen Verdienste zum Ehrenbürger von Montendre ernannt. Bürgermeister Giraudeau dankte Wössner für seinen unermüdlichen, immer lösungsorientierten Einsatz.

Heiko Hinzmann, Vorsitzender des Partnerschaftsausschusses, Bürgermeister Hieber und Laurent Motard als Präsident des Comitée Jumelage Montendre betonten gemeinsam die Bedeutung des europäischen Gedankens für den Frieden.

Ulrike Lampl, Tochter eines der Gründerväter der Städtepartnerschaft Mitte der 1970er-Jahre, baute in ihrem Grußwort eine verbale Brücke aus der Anfangszeit der Städtefreundschaft über die Gegenwart zur Zukunft, um weitere Generationen von der europäischen Idee zu überzeugen.

Voraussichtlich zum Himmelfahrtswochenende 2023 wird die Stadt Sulz die Freunde aus Montendre einladen; viele freuen sich sicher schon jetzt wieder auf das Wiedersehen.