Für den Meßstetter Luca Roth – hier bei der Vierschanzentournee – hätte es in Klingenthal besser laufen können. Foto: Daniel Karmann/dpa

Beim Sommer-Grand-Prix-Finale in Klingenthal zeigen die deutschen Adler durchwachsene Leistungen. Ein Springer aus der zweiten Reihe überrascht.

Dämpfer für die deutschen Skispringer vor der kommenden Saison: Beim glänzend besetzten Finale der Sommer-Grand-Prix-Serie in Klingenthal setzte sich die internationale Konkurrenz in Szene, und die deutschen Stars sprangen nur hinterher.

Andreas Wellinger dreht in Durchgang 2 auf

Bester Deutscher war der eigentlich nicht für das Weltcup-Team vorgesehene ehemalige deutsche Hoffnungsträger Martin Hamann. Der sympathische Sachse zeigte zwei glänzende Sprünge (129,0/133,5 Meter) und belegte einen starken sechsten Platz. Andreas Wellinger schwächelte im ersten Durchgang und konnte das mit einer „Bombe“ im zweiten Durchgang (137,5 Meter) nicht ganz wettmachen – Platz 8. „Das war jetzt noch nicht die feine Klinge, wie ich das in Hinzenbach gemacht habe. In der Quali bin ich besser geflogen, heute besser gesprungen – die Kombination wär’s“, zog Wellinger ein nachvollziehbares Fazit.

Ganz vorn zeigte sich Österreichs Oldie Manuel Fettner als Sieger schon in Winterform, Dawid Kubacki (Polen), Daniel Tschofening (Österreich), Halvor Egner Granerud (Norwegen) und der Japaner Ryoyu Kobayashi auf den Plätzen dahinter lassen auf eine Saison ohne große Überraschungen schließen.

Vladimir Zografski die Sommer-Überraschung

Obwohl: die Gesamtwertung des Sommer Grand Prix’ sicherte sich der Bulgare Vladimir Zografski, dem natürlich entgegenkam, dass die Favoriten erst zum Finale zum Schlagabtausch antraten, aber auch in Klingenthal lag der 30-Jährige als Elfter vor namhafter Konkurrenz – wie Karl Geiger (12.) oder dem amtierenden Normalschanzen-Weltmeister Piotr Zyla (Polen/17.).

Schwarzwälder schaffen Quali

Luca Roth (Meßstetten) und Finn Braun (Baiersbronn) konnten sich zwar für das Springen am Samstag qualifizieren, der Wettkampf lief aber nicht wie gewünscht. Am Ende leuchtete hinter Luca Roth die „42“, hinter Finn Braun die „46“ auf. Angesichts der weiteren deutschen Platzierungen – Philipp Raimund 15., Felix Hoffmann 29., Markus Eisenbichler 31., Constantin Schmid 34. – fiel das Fazit von Bundestrainer Stefan Horngacher eher verhalten aus.

Stefan Horngacher sieht noch Luft nach oben

„Wir hätten heute weiter vorne sein können, aber die Bedingungen waren auch sehr unterschiedlich. Im zweiten Durchgang haben die Jungs gezeigt, dass wir ganz vorne mitspringen können“, sagte er. Dass er aber noch Verbesserungsbedarf sieht, zeigt sein Nachsatz: „Ich bin mit der momentanen Situation zufrieden.“ Im Winter darf es also ruhig ein bisschen mehr sein.

Stephan Leyhe glänzt in den USA

Ein Weltcup-Plätzchen mehr wird es wohl werden, denn im amerikanischen Lake Placid lieferten sich Pius Paschke und der Hinterzartener Stephan Leyhe ein Kopf-an-Kopf-Rennen um einen Quotenplatz. Ergebnisse Paschke: 1, 2, 4; Ergebnisse Leyhe: 8, 3, 3. Der Baiersbronner Youngster Jannik Faißt hielt glänzend mit (21., 25., 22.).

In Klingenthal jubelte bei den Frauen die Slowenin Ema Klinec, Selina Freitag wurde 5., Katharina Schmid (ehemals Althaus) 10.