Die Wild Wings taten sich sehr schwer gegen stark aufspielende Münchner. In dieser Szene versucht Alex Karachun (rechts) an Gästeverteidiger Maksymilian Szuber vorbeizukommen. Foto: Roland Sigwart

Die Wild Wings mussten am Freitag vor über 5000 Zuschauern in der Helios Arena beim 2:5 die Stärke des DEL-Spitzenreiters München anerkennen. Am Montag (14 Uhr) geht es für die Schwenninger in der DEL im wichtigen Heimspiel gegen Nürnberg weiter.

Schwenningens Verteidiger Peter Spornberger brachte die Ursache für die Heimniederlage gegen Red Bull München nach dem Schlusszeichen auf den Punkt: "Du musst gegen München über die 60 Minuten eine sehr gute Leistung zeigen. Das haben wir heute nicht geschafft. München hat effektiv seine Chancen genutzt und stark verteidigt. Wir habe da kaum freie Räume bei unseren Angriffen gefunden."

Die Statements der Trainer

Wild-Wings-Coach Harold Kreis war enttäuscht: "Wir hatten keinen guten Tag. Unser Zweikampfverhalten war nicht konsequent genug und an der Scheibe haben wir einige Male zu späte und falsche Entscheidungen getroffen. So kann man München nicht in Schach halten." Harold Kreis sieht für sein Team zwei Lerneffekte aus diesem Spiel: "Wir müssen weiter Wechsel für Wechsel unseren Plan konsequent verfolgen und wir dürfen bei strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen nicht den Fokus auf unser Spiel verlieren", sprach der Schwenninger Coach einige Strafen für sein Team an, die für viel Kopfschütteln in der Helios Arena gesorgt hatten.

Münchens Trainer Don Jackson freute sich über den Sieg, "weil es in Schwenningen nie einfach ist, zu gewinnen. Dass wir bei den ersten drei Toren zwei Mal in Überzahl trafen, war eine gute Grundlage für uns. Danach hatten wir ein gutes Puckmanagement." Was dem Erfolgscoach bei den Wild Wings gefiel? "Jeder Spieler hat bei ihnen bis zum Schluss gefightet."

Sebastian Uvira sieht auch Positives

Wild-Wings-Angreifer Sebastian Uvira hob auch diesen Aspekt vor: "Dass wir nach einem 0:5 noch zwei Tore erzielten, steht für den Charakter unserer Mannschaft. Insgesamt haben wir es München, das eine sehr gute Leistung gezeigt hat, zu einfach gemacht. Wir müssen das Spiel schnell abhaken und uns auf das Montag-Spiel gegen Nürnberg konzentrieren. Es geht immerhin gegen einen Direktkonkurrenten von uns und sie haben im Moment wieder Aufwind."

Der Blick auf den kommenden Gegner

Die Nürnberg Ice Tigers hatten am Freitagabend Iserlohn mit einer 1:5-Packung nach Hause geschickt. Ob bei den Schwenningern wieder Angreifer Miks Indrasis – er fehlte überraschend am Freitag aufgrund seiner Gesichtsverletzung – wieder spielen kann, ist fraglich. Eine zweite medizinische Untersuchung an Heiligabend sollte Klarheit darüber bringen. Nach zwei Spielen ohne Punkte sind die Wild Wings am Montag in einer wohl erneut sehr gut gefüllten Helios Arena unter Zugzwang. Es gilt, den zehnten Tabellenplatz zu verteidigen. Die Nürnberger stehen zwei Zähler hinter den Wild Wings auf Rang elf.

Bei den Franken werden in Schwenningen die verletzten Patrick Reimer, Hayden Shaw, Ryan Stoa, Blake Parlett und Charlie Jahnke fehlen. Außerdem ist Roman Kechter bei der U20 WM.

Wie feiern die Wild Wings Weihnachten?

Auch für die Wild Wings werden die Weihnachtsfeiertage – traditionell – wieder kurz. Die Familien Ramage und Olimb essen am Heiligabend zusammen. "Ich denke, dass Ken André ein norwegisches Gericht kocht", lacht der Kapitän. Sebastian Uvira feiert mit seiner Lebensgefährtin in Villingen, "weil eine Fahrt zu ihr nach Köln für mich zu stressig erschien".

Johannes Huss besucht seine Familie in Bad Tölz. Peter Spornberger und Alex Trivellato düsten gleich nach dem Spiel gegen München in Richtung Bozen, um an Weihnachten bei ihren Familien in Südtirol zu sein. Ansonsten werden sich einige Spieler zu einem gemeinsamen Essen am Weihnachtsabend treffen.

Am ersten Weihnachtsfeiertag ist bereits wieder Training. "Wir sind ja dieses enge Spielprogramm ja gewohnt. Wichtig ist aber schon, dass wir als Ausgleich ein wenig vor und an Weihnachten etwas von der Stimmung auch genießen können", macht es John Ramage deutlich.