Kein Durchkommen. Schwenningens Boaz Bassen "beißt" sich an der Münchner Abwehr gerade die Zähne aus. Foto: Roland Sigwart

Die Wild Wings haben in der DEL am Vorabend des Weihnachtsfestes in einer fast ausverkauften Helios Arena mit 2:5 gegen einen spielstarken Spitzenreiter aus München verloren. Doch am Freitag gab es zunächst in Augsburg einen Paukenschlag.

Trainer Peter Russell wurde bei den Fuggerstädtern aufgrund der enttäuschenden sportlichen Entwicklung entlassen. Nur wenige Stunden später stand mit dem Finnen Kai Suikkanen (zuletzt bei den Dornbirn Bulldogs) bereits sein Nachfolger fest.

Doch zurück zu den Wild Wings, die sich sehr auf den Vergleich gegen München in der fast ausverkauften Helios Arena gefreut hatten.

Die Personalien

Miks Indrasis (Gesichtsverletzung) musste kurzfristig doch passen, aber dafür war überraschend David Ullström nach seiner Leistenverletzung wieder dabei und ersetzte Indrasis in der Angriffsreihe neben Alex Karachun und Daniel Neumann. Im Tor standen Joacim Eriksson und Nationalkeeper Matthias Niederberger (München).

Das erste Drittel

Die Wild Wings hielten läuferisch wie kämpferisch gegen spielstarke Münchner sofort dagegen. In ihrem Angriffsspiel zeigten die Schwenninger in dieser Phase zwar gute Ansätze, doch die klaren Chancen konnten sie im ersten Drittel noch nicht herausspielen. Die Gäste waren etwas effektiver und gingen in der achten Minute im Powerplay mit Benjamin Smith mit 1:0 in Führung. Ein völlig unnötiger Gegentreffer für die Neckarstädter, denn Smith hatte lediglich von einem wilden "Gestocher" vor Joacim Eriksson aus kürzester Entfernung profitiert.

Der Mittelabschnitt

Die Münchner legten nach nur 16 Sekunden im Mitteldrittel nach. Den Wild Wings unterlief in der Vorwärtsbewegung ein Scheibenverlust. Münchens Verteidiger Zachary Redmond spielte einen sehenswerten langen Pass auf Gästekapitän Patrick Hager, der zum 2:0 abschloss. Schwenningen war in der Folgezeit bemüht, versuchte es über ein schnelles Umschaltspiel, aber sie brachten stark aufspielende Bayern kaum in Gefahr. Und die Schiris meinten es am Freitag auch nicht gut mit den Neckarstädtern: In der 37. Minute musste Ville Lajunen nach einer umstrittenen Strafe in die Kühlbox. Red Bull antwortete in Überzahl mit dem 3:0 durch Yasin Ehliz (38.).

In der zweiten Pause zog Schwenningens Verteidiger Alex Trivellato ein nüchternes Zwischenfazit: "Wir haben noch nicht richtig Zugriff auf das Spiel, müssen schlauer verteidigen und im letzten Drittel mehr Druck aufbauen", forderte er.

Die letzten 20 Minuten

Red Bull München blieb auch im Schlussdrittel souverän, schraubte das Ergebnis nach den Treffern von Trevor Parkes (52.) und Austin Ortega (53.) auf 5:0 hoch. In den letzten Minuten ließ es der Tabellenführer ein wenig zu locker auslaufen und kassierte noch zwei Treffer der Wild Wings durch Brandon DeFazio und Daniel Pfaffengut zum 2:5-Endstand.

Schwenningens Brandon DeFazio resümierte: "München hat gegen uns sehr gut gespielt und seine Klasse gezeigt."

Für die Wild Wings geht es am Montag, dem zweiten Weihnachtsfeiertag (14 Uhr), daheim gegen Nürnberg weiter.Wild Wings – München 2:5 (0:1,0:2, 2:2). Tore: 0:1 Smith (7:41/5:4 Assists: Ehliz und Desousa), 0:2 Hager (20:16 – Redmond), 0:3 Ehliz (37:14/5:4 – Desousa), 0:4 Parkes (51:21 – Street und Tiffels), 0:5 Ortega (52:09 – Varejcka und Boyle), 1:5 DeFazio (56:35 – Karachun und Pfaffengut), 2:5 Pfaffengut (56:59 – Karachun). Strafen: Wild Wings: 12 – München: 10. Schiedsrichter: Hoppe/Hunnius. Zuschauer: 5044.