Auch in Schonach überragend: Jarl Magnus Riiber. Foto: Weller

Der Schwarzwaldpokal (und damit Wettkampf 1 von 2 in Schonach) ist Geschichte – und ein Mann schreibt in Schonach Geschichte. Bei den deutschen Startern läuft es nicht ganz rund, und beim Frauenwettbewerb gibt es einen Schreckmoment.

Lokalmatador Manuel Faißt kam auch an Tag 2 des Weltcup-Finales in Schonach nicht so mit der Langenwaldschanze zurecht, wie er es sich vorgenommen hatte.

Manuel Faißt mit Problemen auf der Schanze

Ein Sprung auf 91,5 Meter katapultierte ihn nur auf Rang 14 – dadurch musste der Baiersbronner 1:42 Minuten hinter dem überragenden Norweger Jarl-Magnus Riiber in die Loipe starten, der mit 105,0 Metern die Bestweite von der Schanze zauberte. Am Ende landete Faißt auf dem 25. Platz, auch wenn er in der Loipe nicht viel auf Riiber verlor (+2:38.2).

Vinzenz Geiger knapp am Podest vorbei

Auch die anderen deutschen Kombinierer verpassten das Podest nach einem durchwachsenen Springen. Terence Weber war zwar als Siebter auf der Langenwaldschanze bester Deutscher gewesen, auf der 10-Kilometer-Strecke verlor er aber neun Positionen und wurde 16. Den umgekehrten Weg schlug Vinzenz Geiger ein, seine Aufholjagd von Platz 11 endete aber als Vierter kurz vor dem Podest, weil er im Sprint um Platz 3 gegen den Norweger Joergen Graabak knapp den Kürzeren zog. Unzufrieden war er damit aber nicht: "Klar wäre ich lieber auf dem Podest gewesen, aber es war einfach schön zu laufen vor deutschem Publikum bei der Stimmung – das hat einfach Spaß gemacht." 

Jarl Magnus Riiber schreibt Geschichte

Geschichte schrieb Sieger Jarl Magnus Riiber, denn der Triumph beim Schwarzwaldpokal war sein 48. Karriere-Erfolg – und damit hat er nun genauso viele gesammelt wie der ehemalige Schonacher Publikumsliebling Hannu Manninen. Sollte Riiber auch am Sonntag den abschließenden Wettkampf für sich entscheiden – woran nach der souveränen Vorstellung am Samstag kein Zweifel sein dürfte – dann wird er alleiniger Rekordmann sein.

Showdown am Sonntag

Riiber hatte sich im ersten von zwei Rennen am Abschluss-Wochenende beim Springen schon 31 Sekunden Vorsprung geholt, am Ende lag er 56 Sekunden vor dem Österreicher Johannes Lamparter. Der Österreicher musste damit auch die Führung im Gesamtweltcup an Riiber abgeben – um einen Punkt. Am Sonntag wird es daher einen spannenden Kampf um die Gesamtwertung geben. "Riiber ist eine Klasse für sich, er ist der beste Kombinierer aller Zeiten", sagte Geiger, der 1:13,7 Minuten hinter Riiber lag. Rekordweltmeister Eric Frenzel kämpfte sich nach schwachem Springen noch auf Platz zehn vor. "ICh merke, dass die Akkus langsam leer sind", gab Frenzel zu.

Fabian Rießle backt mit seiner Tochter

Nicht am Start war Kombinierer-Olympiasieger Fabian Rießle, dessen Corona-Test vor dem provisorischen Wettkampfsprungs am Freitag positiv war. "Nicht gerade die schönste Art und Weise, die Saison ausklingen zu lassen. Aber irgendwie ist es sinnbildlich für den vergangenen Winter", meinte der 31-Jährige – 2018 in Pyeongchang mit olympischem Teamgold dekoriert. Rießle hat eine schwierige Saison mit vielen Problemen auf der Schanze hinter sich. Dass seine gute Laube nicht verlorengegangen ist, daran hat auch Tochter Paula einigen Anteil. So postete er ein Foto mit ihr aus der heimischen Küche: "Für gute Laune in der Isolation sorgt gemeinsames Backen mit Paula."

Favoritin Gyda Westvold Hansen stürzt

Bei den Frauen sorgte die überragende Kombiniererin Gyda Westvold Hansen, die zuvor alle sechs Weltcups der Saison gewonnen hatte, für einen Schreckmoment. Die 19 Jahre alte Norwegerin sprang auf 104,5 Meter, also fast ebenso weit wir Riiber später bei den Herren, konnte ihren Traumsprung jedoch nicht stehen und bekam große Abzüge bei den Haltungsnoten. Sie trat auf Platz 3 liegend zum abschließenden Fünf-Kilometer-Langlauf zwar an, konnte aber wegen der Nachwirkungen des Sturzes das Rennen nicht beenden.

Jenny Novak beste Deutsche

So war die Tür für die Konkurrenz offen, und der Sieg im Schwarzwald ging an die Japanerin Anju Nakamura, die sich vor ihrer Teamkollegin Haruka Kasai und der Italienerin Annika Sieff durchsetzte. Beste Deutsche wurde Jenny Nowak, die auf Rang sechs lief und damit ihre Position nach dem Skispringen bestätigte. "Mit dem Rennen bin ich zufrieden. Hintenraus haben ein bisschen die Körner gefehlt, um noch auf den vierten Platz zu laufen", sagte die beste deutsche Kombiniererin des Saison, "ich werde versuchen, morgen noch mal ein paar Meter weiter zu springen, damit ich vorne mitkämpfen kann."

Nathalie Armbruster wird 15.

Auch Maria Gerboth schaffte es als Siebte in die Top Ten. "Nach dem Springen war ich schon ein bisschen enttäuscht, aber wenn man in die Liste schaut, hatte ich auch mit Abstand die schlechtesten Bedingungen. Ich denke, dafür habe ich’s noch ganz gut gemacht." Lokalmatadorin Nathalie Armbruster (SZ Kniebis), die als Belohnung für ihre guten Leistungen bei der Junioren-WM ins Weltcup-Team aufgenommen wurde, kam mit der zweitschnellsten Laufzeit auf Platz 15 ins Ziel. Am Sonntag steht das letzte Weltcup-Rennen auf dem Programm.