Die Bach-na-Fahrer können halt nicht ohne Wasser. Foto: Rückert

Die große Sause in Tennenbronn begeistert, jene in Waldmössingen macht schon vorab Schlagzeilen. Die Fasnet geht offenbar in die heiße Phase. Narrenzunft und Stadtmusik erleben dabei zwei wilde Tage in Tettnang.

Schramberg - Die Schramberger Da-Bach-na-Fahrer und das Element Wasser – dass sich diese beiden gegenseitig anziehen, muss ja quasi in der Natur der Sache selbst liegen. So gesehen am Wochenende in der Region Bodensee-Oberschwaben, genauer dem Städtchen Tettnang. Dort fand ein Treffen der VSAN, der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte, statt. Laut SWR waren rund 6000 Kleidlesträger und 20 000 Zuschauer der Einladung der örtlichen Narrenzunft gefolgt. Mit am Start waren die Stadtmusik und Narrenzunft aus Schramberg.

Kleiner Bus-Rückschlag zum Start ist schnell verdaut

Wie bei den mehrtägigen VSAN-Narrentreffen üblich, ging es für einige bereits am Samstagnachmittag los – im Falle des Narrenzunft-Busses mit etwas Verspätung. Leider wurde jener in Tennenbronn im Rahmen des dort stattfindenden Kinderumzugs eingeparkt. Fahrer Fritz allerdings machte dies während der Touren mit seinem trockenen Humor und tadellosen Fahrstil mehr als wett.

Kein Regen in Sicht

Neben vier randvollen Reisebussen musste am Wochenende gar ein Kleinbussle gebucht werden, um auch alle zum Ziel zu bringen. Hinzu kommen dutzende privat angereiste Narren: Schramberg war einmal mehr top besetzt und gab zum Umzug ein klasse Bild ab. Ein weiterer Grund zur Freude: "Wenn Schramberg läuft, ist gutes Wetter." Diese neue Weisheit ist seit dem jüngst geschehenen spontanen Verschwinden des Regens in der Villinger Innenstadt in aller Munde – und traf natürlich ebenfalls zu.

Ein Bad bietet sich an

Wenn nun aber alle trocken blieben, wie kommt dann das erwähnte Element Wasser ins Spiel? Vielen Schrambergern fiel während des Feierns ein kurzes kanal-artiges Wasser-Element im Städtle auf. Schon am Samstagabend soll es Gerüchten zufolge spontane Abmachungen gegeben haben, sich in jenem Becken des nächtens zum Baden zu treffen. Weshalb diese feuchten Feten nicht zustande gekommen sind, ist unbekannt. Vermutet werden fehlende Orientierung, Vergesslichkeit oder dass die wackeren Narren beim Anblick der Wasserqualität der Mut verließ.

Multi-Tasker Karsten Birbaum

Die Bach-na-Fahrer aber, die sind von einem anderen Holz geschnitzt. Schon kurz nach Beendigung des Umzugs wanderten die Kanalfahrer-Blicke sehnsüchtig in Richtung des Gewässers. Ein erster, dann doch zu voreilig ins Wasser gelassener Zuber, musste noch von Elferrat Karsten Birbaum herausgefischt werden. Parallel zu diesem barfußen Kraftakt spielte er selbst den Narrenmarsch – grandioser Einsatz.

Gleich in den Bus

Weil in der Zwischenzeit auch aufgefallen war, dass die wärmende Dusche der Karl-Diehl-Halle im fernen Tettnang nicht zur Verfügung steht, wurde die spontane Bach-na-Fahrt zeitlich verschoben: Erst, wenn quasi unmittelbar danach in den Bus gehuscht werden konnte, legten die Kanalfahrer los, enterten die Fluten und wurden von der Stadtmusik musikalisch begleitet.

VSAN fragt an

Die Stadtmusik war es auch, die bei der Heimfahrt ein Video der Aktion auf Instagram postete. Kurz darauf fragte die VSAN nach, ob sie die Aufnahmen ebenfalls im Netz verwenden dürfe. So kam es, dass die Schramberger Narren und Musik im Dankes-Beitrag des Dachverbands auf Facebook zu sehen sind.

"Was habt ihr für ein tolles Narrentreffen auf die Beine gestellt", heißt es darin an die Tettnanger gewandt. "Und wie glückselig wir alle waren", das könne nicht schöner gezeigt werden, wie von der Stadtmusik und der Narrenzunft Schramberg. "Danke für die Erlaubnis dieses wunderbare Narrenherzblut-Filmchen teilen zu dürfen!"