Im ehemaligen Hotel Mönchs Lamm sind Flüchtlinge untergebracht. Es gebe zwei bis drei Problemfälle, räumte Tino Bayer vom Arbeitskreis Asyl ein. Foto: Krokauer

Einrichtung wegen Fehlalarmen ins Gerede gekommen. Aber:" Keine Parallelgesellschaft entstanden."

Schömberg - Das ehemalige Hotel Mönchs Lamm an der Hugo-Römpler-Straße in Schömberg ist eine Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge. Der Landkreis Calw kaufte vor einiger Zeit das Gebäude. Wegen Fehlalarmen ist die Einrichtung ins Gerede gekommen.

In einer Sitzung des Gemeinderates hatte Joachim Zillinger (CDU) die Fehlalarme in der Flüchtlingsunterkunft beklagt. Er monierte, dass Rauchmelder abgeklebt würden. Zudem werde in der Nacht in den Zimmern gekocht. Dadurch würden Fehlalarme ausgelöst. Wenn die Feuerwehr umsonst anrücke, sei bei den dafür verantwortlichen Bewohnern keine Betroffenheit zu erkennen.

Diese Fehlalarme kosteten viel Geld und Kraft, so Zillinger. Er habe Angst, dass sich im Haus eine Parallelgesellschaft entwickle, sagte er seinerzeit. Er stellte aber auch klar, dass es tüchtige und fleißige Asylbewerber gebe.

Gemeinderat Tino Bayer von der Unabhängigen Wählervereinigung sagte daraufhin in dieser Sitzung, dass es zwei bis drei Problemfälle gebe. Es sei aber schwierig, diese zu erreichen. Bayer lud die Gemeinderäte dazu ein, sich selbst ein Bild von der Situation im Asylbewerberheim zu machen.

Fehlendes Angebot bei öffentlichen Verkehrsmitteln

In der jüngsten Gemeinderatssitzung wiederum sprach Bayer das Thema von sich aus noch einmal an. Die Rede von einer Parallelgesellschaft habe im Arbeitskreis Asyl für Verstimmung gesorgt, sagte er. Bayer arbeitet selbst in diesem Arbeitskreis mit. Von einer Parallelgesellschaft sei man in Schömberg sehr weit entfernt, stellte er klar. "Die Fehlalarme tun uns sehr leid", sagte Bayer.

Bei dieser Gelegenheit berichtete Bayer von zwei Asylbewerbern im Flüchtlingsheim. Beide hätten über das Arbeitsamt von einer Zeitarbeitsfirma ein Angebot gehabt, um in Althengstett im Drei-Schicht-Betrieb zu arbeiten.

Allerdings sei es für die Asylbewerber unmöglich gewesen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln rechtzeitig zur Arbeit zu kommen, wie Bayer am Donnerstag auf Nachfrage noch einmal deutlich machte. Ein Taxi sei zu teuer gewesen. "Die Bewerbung kam gar nicht zustande", bedauerte Bayer im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Der Einschätzung von Bayer zum Flüchtlingsheim stimmt auch Bürgermeister Matthias Leyn zu. "Ich denke nicht, dass wir dort eine Parallelgesellschaft haben. Das liegt vor allem aber auch an den ehrenamtlichen Helfern vom Arbeitskreis Asyl, die hier wertvolle Arbeit leisten", teilte der Rathauschef auf Nachfrage mit.