Viele der Autofahrer auf der Gemeindeverbindungsstraße durch das Aichhalder Loch haben auswärtiges Kennzeichen – und werden vom Navi auf diese Strecke geführt. Foto: Wegner

Wie steht die Stadt Schiltach zum Lärmaktionsplan der Schramberger? Da selbst in Lehengericht Tempo 30 beschlossen wurde, wäre es nicht richtig, diesen abzulehnen, wurde in der Sitzung des Gemeinderats deutlich.

Schiltach - "Es gibt wenig Alternativen", meinte Bürgermeister Thomas Haas hinsichtlich einer gewünschten Stellungnahme zum Lärmaktionsplan der Nachbarstadt Schramberg. "Vom Prinzip her" berühre der Schramberger Lärmaktionsplan die Stadt Schiltach nicht, wenn es nicht Umfahrungsstrecken wie das Aichhalder Loch geben würde. Von daher sei "eine lange Tempo-30-Zone durch die ganze Stadt Schramberg" schwierig, denn dies habe Auswirkungen auf Navigationsgeräte. Das Aichhalder Loch sei "heute schon sehr stark befahren, das wird mit dem Lärmaktionsplan sicher nicht weniger werden", sah Haas Nachteile für die Anwohner.

Nichts gegen Tempo 30 nachts

Hauptamtsleiter Michael Grumbach berichtete kurz über die Vorhaben des Aktionsplans, so sei nachts auf jeden Fall Tempo 30 zwischen Grüner-Baum-Kurve am Ortseingang von Sulgen her und der Massmühle am Hammergraben bei der Abbiegung zum Bauzentrum Bühler vorgesehen. Tags stünde Tempo 30 oder 40 zur Entscheidung. "40 wäre uns lieber", sagte Ratsmitglied Axel Rombach, "aber wir machen auch Tempo 30 in Lehengericht, da kann man nichts sagen und muss das akzeptieren." Allerdings gab er zu bedenken, dass es auch mit dem Bus immer schwieriger werde, "weil es zäh" werde, befürchtete er Nachteile für den Personennahverkehr.

Michael Pflüger fragte nach, ob eine Verlängerung der Frist für eine Antwort bei der Stadt Schramberg möglich sei, um das ausstehende Gutachten zum Verkehr im Aichhalder Loch abwarten zu können und dann eine Stellungnahme abgeben zu können, doch dies sahen die anderen Ratsmitglieder als nicht zielführend.

Auch Tempo 30 im Loch

"Wir müssen drauf drängen, dass das Loch ebenso behandelt wird und es dort auch Tempo 30 gibt", forderte Michael Götz. "Mal sehen, was der eingeschaltete Verkehrsplaner für Vorschläge hat, um die Attraktivität als Ausweichstrecke zu verringern", kündigte Grumbach baldige Ergebnisse an. Und ergänzte, dass dann, wenn dies keine Gemeindeverbindungsstraße mehr sei und dann für den Durchgangsverkehr gesperrt werde, es auch keine Zuschüsse zur Unterhaltung mehr gebe. Und "aus Anliegern werden leicht Anlüger", ergänzte Haas, räumte aber ein, dass der Verkehr dann abnehme, weil es nicht mehr von den Navis empfohlen werde.

Navi lotst durch Nebenstrecke

"Die Autofahrer werden per Navi durchs Aichhalder Loch geschickt", wusste auch Inge Wolber-Berthold aus Berichten von auswärtigen Turnern. "Das aus den Navis rauszukriegen ist schwer", informierte der Bürgermeister. Auch Schiltacher Steige und Eselbach sah Wolber-Berthold als mögliche Ausweichstrecken bei Tempo 30 in Schramberg.

Man können den Schrambergern Tempo 30 "nicht verwehren", war die Ansicht von Lehengerichts Ortsvorsteher Thomas Kipp. Allerdings sei es "nicht verständlich, die Hauptverkehrsstrecken langsamer zu machen und es möglich ist, das anzuordnen, aber bei den Nebenstrecken nicht." Dies erschließe sich für ihn nicht.

Keine Einwände gegen den Schramberger Aktionsplan hatte Martin Schuler, da die Tempo 30 auch in Lehengericht befürwortet worden seien, allerdings sei dann das Aichhalder Loch nicht nur die kürzeste, sondern werde auch die schnellste Strecke. "Wir müssen das dort hinkriegen mit der Geschwindigkeitsbeschränkung."

Einstimmig für Tempo 40 tagsüber

Dem Vorschlag von Bürgermeister Thomas Haas, nachts Tempo 30 zu befürworten und tagsüber maximal 40 in Schramberg, stimmte das Schiltacher Ratsgremium einstimmig zu.