Julia Eberhard (Mitte) serviert den anderen Gastronomen das Dessert. Foto: Kabel Eins/Wegner

Restaurant will bei Koch-Sendung überzeugen. 32 von möglichen 40 Punkten ergattert. 

Aichhalden/Schiltach - Mit 32 von möglichen 40 Punkten hat das Team der Aichhalder Mühle um Inhaberin Julia Eberhard am Montagabend bei "Mein Lokal, dein Lokal" den Anfang der Runde gemacht: In der Kabel Eins-Sendung laden sich wöchentlich fünf Gastronomen gegenseitig in ihre Restaurants ein und bewerten die Gastfreundlichkeit, den Service und natürlich das Essen. Profikoch und Moderator der Sendung, Mike Süsser, gibt zum Schluss zudem seine Wertung ab.

Als Auftakt der Sendung, deren Schwerpunkt in dieser Woche auf dem Schwarzwald liegt, stand das Testessen des Profis an: An Eseln vorbei marschierte Süsser durchs Aichhalder Loch zu dem abgelegenen Restaurant. "Ich bin hier schon richtig?", fragte er sich auf dem Weg.

Eberhard ist Küken in der Runde

Bei der "Aichhalder Mühle" angekommen, war der Koch dann aber schnell beeindruckt: "Der Laden gehört dir? Wie lange machst du das schon?", fragte er Julia Eberhard, die mit ihren 27 Jahren das "Küken" der Runde ist. "Ich habe es mit 19 Jahren übernommen und führe es jetzt seit acht Jahren", bestätigt Eberhard.

Auch ein Gastronom aus Burladingen hat bereits bei der Sendung mitgemacht

Beim Testessen hatte das "Aichhalder-Mühle"-Team gleich die Chance seine kulinarischen Spezialitäten zu präsentieren. Süssers Vorstellung von Schwarzwald-Tradition: "Tracht, Schinken und im Badischen auch gute Weine", zählte er auf. Doch die Wirtin hatte etwas anderes für ihn parat: Kängurufilet.

"Und das hoppelt da durch den Schwarzwald", wunderte er sich. "Man braucht auch ein Alleinstellungsmerkmal, damit man im Gespräch bleibt", erklärt Eberhard. Seiner anfänglicher Skepsis entgegen, konnte das Gericht dann im Geschmack aber doch überzeugen. Besonders lobte Süsser, das die Kroketten dazu handgemacht seien. Und trotz Kritik waren sich Eberhard und ihre Chefköchin Patricia Storz einig: "Das Känguru bleibt auf der Karte."

Suppe war zu dick

Nachdem der Profikoch bereits eine Kostprobe der Speisekarte bekommen hatte, waren auch die Mitstreiter - Patrick Moser vom "Mühlenhof" in Friesenheim, André Tienelt vom "Maki Dan" in Durbach, Ronny Marzin vom "Landglück" in Nesselried und Kim Weihrauch vom "Restaurant der Kulturen" in Emmendingen - an der Reihe.

Vom Ambiente der "Aichhalder Mühle" waren alle Gastronomen begeistert: "Man fühlt sich direkt wohl." Danach stand die Kostprobe des Essens an: Dabei gab es kein einheitliches Menü für alle: Wie jeder normale Gast konnten sich die Gastronomen ihre Speisen von der Karte aussuchen.

Bei der Vorspeise konnte das "Aichhalder Mühle"-Team mit frischem Salat und selbst gemachten "Kracherle" punkten. Kritisiert wurde die Konsistenz der Suppe: "Die ist zu dick", kommentierte Profikoch Mike Süsser an der Seite des Bildschirms eingeblendet das Geschehen im Restaurant.

"Die haben Rückgrat und stehen zu ihrem Essen"

Zwischen den Gängen konnte die Konkurrenz der Küchenchefin über die Schulter schauen und Fragen zur Zubereitung oder den Produkten stellen. Storz ließ sich davon aber nicht beirren und arbeitete während des Erklärens routiniert weiter.

Beim Hauptgang überzeugte die "Aichhalder Mühle" erneut mit Frische: Den Fisch konnten sich die Mitstreiter im Becken vor dem Restaurant noch lebend aussuchen. Auch die selbst gemachten Kroketten und das "auf den Punkt" gegarte Fleisch wurden gelobt. Bemängelt wurde die Soße: "Der Vanille-Pfeffer-Geschmack kommt nicht ganz durch." In der Küche machte die Restaurantchefin selbst die Probe: "Ich mag die Soße so", hielt sie zu ihrer Küchenchefin. "Die haben Rückgrat und stehen zu ihrem Essen", lobte Süsser nun den Zusammenhalt.

Als Dessert bereitete Küchenchefin Storz unter anderem ein Parfait zu. Süsser kritisierte dabei die Vorgehensweise: "Das Ei muss über dem Wasserbad cremig geschlagen werden." Doch auch der Profikoch kann sich mal irren. "Das Parfait ist das Highlight des Abends", hieß es später am Tisch. Und auch die anderen Nachspeisen überzeugten die Mitbewerber.

Preis-Leistungsverhältnis überzeugt

Beim Begleichen der Rechnung konnten die Gastronomen noch das Preis-Leistungsverhältnis bewerten und zeigten sich zufrieden: "Das ist eher noch zu günstig."

Auf welchem Platz Julia Eberhard mit der Wertung landet, hängt davon ab, wie sich die Konkurrenz die kommenden Tage schlägt und welche Punktzahl der Profikoch noch vergibt. Wer den goldenen Teller mit nach Hause nehmen darf, das entscheidet sich am Freitag.