Bei der Podiumsdiskussion am Umweltzentrum sind die Vertreter aus der Politik eifrig am diskutieren. Foto: Matthias Restorff

Viele Themen standen bei der Podiumsdiskussion am Umweltzentrum auf der Tagespunktordnung, über alle wurde seitens den Vertretern aus der Kommunalpolitik eifrig diskutiert. Egal ob PV-Anlagen, der Nordzubringer oder Öko-Strom: Ein richtiger Konsens wurde nirgends gefunden.

Am Umweltzentrum in Schwenningen fand kürzlich eine Podiumsdiskussion statt, bei der zahlreiche Vertreter aus der Kommunalpolitik anwesend waren.

Mit dabei waren Jonas Klein (CDU), Olaf Wuttge-Greimel (Bündnis 90/Die Grüne), Kai Humphries (SPD), Dirk Gläschig (Freie Wähler) und Mark Hohensee (FDP) und Jonas Klein von „Fridays for Future“. Moderiert wurde die Veranstaltung von Katharina Baudis vom BUND.

Bei der Podiumsdiskussion standen viele Themen auf der Agenda – gerade beim Themenbereich Verkehr ergaben sich deutliche Unterschiede zwischen den Listen, sowohl bei der Thematik des kostenfreien, attraktiven öffentlichen Nahverkehrs als auch bei der Positionierung zum Lückenschluss B33 / B 523.

Die Meinungen sind gespalten

Beim Thema „Windkraft“ waren sich die Vertreter grundsätzlich einig, dass diese als Energiequelle zu befürworten sei. So erklärte der Vertreter der CDU, Jonas Klein, dass Windkraftanlagen grundsätzlich zu befürworten seien, wollte sich aber nicht auf konkrete Projekte festlegen. Sein Namensvetter von „Fridays for Future“ forderte 20 Windräder auf der Gemarkung von VS, da im Schwarzwald genug Wind vorhanden sei, um diese betriebswirtschaftlich rentabel betreiben zu können. Das wurde von den Vertretern von CDU, Freien Wählern und Jungen Liberalen bestritten, woraufhin sich Armin Schott, der seit Jahrzehnten als Landschaftsplaner für die Stadt Villingen-Schwenningen arbeitet, aus dem Publikum zu Wort meldete und den Äußerungen von CDU und Freien Wählern energisch widersprach.

Auch beim Thema Ökostrom stritten sich die Geister – Klein von „Fridays for Future“ plädierte dafür, dass die SVS nur noch Ökostrom anbieten solle, Greimel wendete jedoch ein, dass die Kapazitäten erst ausgebaut werden müssten.

Dirk Gläschig stimmt für PV-Anlage auf Bertholdshöfen

Zum Thema „Photovoltaik“ forderte der „Fridays for Future“-Vertreter, dass die Stadt VS Balkonkraftwerke finanziell fördern müsste und auch auf landwirtschaftlichen Flächen Strom mittels Photovoltaik erzeugt werden sollte. Die Vertreter von FDP und SPD wollen PV-Anlagen in der Innenstadt und gestaffelte Strompreise. Olaf Wuttge-Greimel wies darauf hin, dass die von Grünen geführte Landesregierung in Baden-Württemberg die Photovoltaik-Pflicht für neu zu errichtende Gebäude in Baden-Württemberg eingeführt habe und so der Ausbau der erneuerbaren Energien vorangetrieben würde. Zudem sprach er sich als Grüner ebenso wie Dirk Gläschig (FW) für Agrar-Photovoltaik auf den Bertholdshöfen aus.

Gemüter erhitzen sich beim Nordzubringer

Bei den Themen „Stadtgestaltung“, „Flächenverbrauch“ und „Verkehr“ traten die Gegensätze offen zutage. Während sich „Fridays for Future“ und die Grünen-Fraktion gegen den Nordzubringer aussprachen, zeigte sich die SPD gespalten. CDU, Freie Wähler und FDP forderten hingegen „den Lückenschluss“. Jonas Klein von der CDU ergänzte, es sei besser die Straße „bei uns“ zu bauen als woanders, denn der Bund finanziere die Straße und Straßen würden auch weiterhin gebaut.

Dirk Gläschig (FW) wies im Zusammenhang mit der Stadtentwicklung darauf hin, dass Industrie und Gewerbe die Voraussetzung für ökonomisches Wohlergehen seien und dies im Widerspruch zu Grünflächen und letztendlich zur Ökologie stünde.

Einig wurde man sich an diesem Abend nicht: Wuttge-Greimel versuchte aufzuzeigen, dass Ökologie und Ökonomie kein Gegensatz sein müssten, Marc Hohensee (FDP) zeigte sich gegenüber den Forderungen der „Fridays for Future“-Bewegung aufgeschlossener, Jonas Klein und Dirk Gläschig bildeten hier das Gegengewicht. Trotzdem betonte man, dass die FDP „kein Motor der Transformation hin zu einer ökologisch verträglicheren Wirtschaftsweise“ sein werde.