Eine Riesenparty werden die slowenischen Fans bis zum Finale am 5. März feiern. Foto: Anze Malovrh/STA/dpa

Die nordische Ski-Weltmeisterschaft in Planica wird für das deutsche Team eine große Wundertüte: Zwischen Nieten und Hauptgewinn ist alles drin.

Am Positivsten gestimmt sind vor dem Saison-Highlight in Slowenien die deutschen Kombiniererinnen. Das liegt nicht nur daran, dass sie mit der Freudenstädterin Nathalie Armbruster ein ganz heißes Medaillen-Eisen im Feuer haben. Bei zehn Starts im Weltcup stand sie achtmal auf dem Podest. Nur zu Saisonbeginn im norwegischen Lillehammer und beim Heimauftritt in Schonach schrammte sie als Vierte hauchdünn am Stockerl vorbei.

 

„Gefühlte WM“ schon in Schonach

„Für mein Gefühl ist ihre WM schon in Schonach gewesen“, sagt Bundestrainer Florian Aichinger. In der Tat: Beim Auftritt im Schwarzwald nutzten Freunde, Schulkameraden, Lehrer („Sogar mein Direktor war da“), Bekannte und Familie die Gelegenheit, die 17-Jährige in der Heimat anzufeuern. „Wenn man auf dem Balken sitzt und ganz genau versteht, was der Sprecher über einen sagt, dann fängt man das Denken an“, gibt Nathalie Armbruster Einblick in ihre Gefühlswelt.

Armbruster, Faißt und Würth: Schwarzwald-Trio hadert mit Olympia-Aus

Sie ist eines der Gesichter, auf die sich die Hoffnungen dieser jungen Disziplin richten. Denn schließlich hat das Internationale Olympische Komitee mit dem Zuschlagen der Olympiatür 2026 die Sportlerinnen vor den Kopf gestoßen. „Da ist schon ein Kindheitstraum gestorben“, bringt es Nathalie Armbruster auf den Punkt. Sie kämpft mit allem Einsatz für eine Olympia-Chance 2030 – obwohl die Diskussionen beim IOC eher in die Richtung gehen, dann auch die Männer hochkant aus dem Programm zu werfen. Das würde auch den Baiersbronner WM-Starter Manuel Faißt hart treffen. „Wir können nur jede Chance nutzen, um uns zu präsentieren“, sagt er fatalistisch, „und hoffen, dass das vom IOC gesehen wird.“

Würth: „Olympia ist auch nicht mehr das, was es einmal war“

Die Dritte im Schwarzwald-Kombinierer-Bunde tut das zwar auch, mit dem Thema Olympia hat Svenja Würth allerdings abgeschlossen, obwohl es ihr nach der IOC-Entscheidung „erst mal den Boden unter den Füßen weggezogen“ hatte. 2014 und 2018 bei den Spezialspringerinnen war die Baiersbronnerin verletzt, nach dem Wechsel zur Kombination war klar, dass die Frauen bei Olympia 2022 nicht dabei sein würden – und jetzt auch nicht 2026. „Ich habe meinen Frieden damit geschlossen, dass es mit Olympia und mir nichts mehr wird“, sagt die 29-Jährige, wobei sie angesichts der letzten beiden Spiele in Russland und China feststellt: „Olympia ist auch nicht mehr das, was es einmal war.“

Deutsches Team mit Schwarzwald-Motor

Aber jetzt steht erst einmal das Kontrastprogramm zu diesen Veranstaltungen auf dem Plan: eine nordische Ski-WM in einer Wintersport-Hochburg mit zum Teil seit November ausverkauften Skisprung-, Kombinations- und Langlaufwettkämpfen, die tollen Sport versprechen.

Und mittendrin befindet sich eine deutsche Mannschaft mit Schwarzwald-Motor, die sich nicht verstecken muss. Vor allem in den Teamevents sind Medaillen in Sichtweite. Wie sagen die Olympier? „Mögen die Spiele beginnen!“ Also: Los geht’s!

Das Programm

Donnerstag, 23. Februar
14.30 Uhr: Langlauf Sprint Frauen, Sprint Männer 17.00 Uhr: Skispringen Normalschanze Einzel Frauen.

Freitag , 24. Februar
11.30 Uhr: Kombination Einzel Frauen Normalschanze; 14. 15 Uhr: Fünf-Kilometer-Lauf .15.30 Uhr: Langlauf Skiathlon Männer.

Samstag , 25. Februar
10.00 Uhr: Kombination Einzel Männer Normalschanze; 15.30 Uhr: Zehn-Kilometer-Lauf. 12. 15 Uhr: Skispringen Normalschanze Mannschaft Frauen.14.00 Uhr: Langlauf Skiathlon Frauen.17.00 Uhr: Skispringen Normalschanze Einzel Männer.

Sonntag, 26. Februar
10.30 Uhr: Kombination Normalschanze Mixed. 15.00 Uhr: 4 x 5 Kilometer.13.30 Uhr: Langlauf Teamsprint Frauen und Männer.17.00 Uhr: Skispringen Normalschanze Mixed.

Dienstag , 28. Februar
12.30 Uhr: Langlauf Zehn-Kilometer-Lauf Frauen

Mittwoch, 01. März
11.00 Uhr: Kombination Großschanze Team Männer; 15.10 Uhr: 4 x 5 Kilometer 12. 30 Uhr: Langlauf 15 Kilometer Männer17.30 Uhr: Skispringen Großschanze Einzel Frauen

Donnerstag, 02. März
12.30 Uhr: Langlauf 4 x 5 Kilometer Staffel Frauen

Freitag, 03. März
12.30 Uhr: Langlauf 4 x 10 Kilometer Staffel Männer17.30 Uhr: Skispringen Großschanze Einzel Männer

Samstag, 04. März
10.30 Uhr: Kombination Großschanze Einzel Männer; 15.00 Zehn-Kilometer-Lauf 12.00 Uhr: Langlauf 30 Kilometer Frauen 16.30 Uhr: Skispringen Großschanze Team Männer

Sonntag, 05. März
12.00 Uhr: Langlauf 50 Kilometer Männer