Hat in der Vorbereitung in der Loipe "noch einmal richtig Gas gegeben": Nathalie Armbruster. Foto: Gindl

Die Freudenstädter Kombiniererin Nathalie Armbruster startet am Wochenende beim Weltcup in Seefeld. Danach wartet schon das nächste Highlight auf die 17-Jährige.

Double bei den Damen – Triple bei den Herren: Von Freitag bis Sonntag starten die Nordischen Kombiniererinnen und Kombinierer beim Weltcup in Seefeld. Im Mittelpunkt steht natürlich wieder die 17-jährige Nathalie Armbruster, deren Vorbereitung allerdings nicht ganz optimal war. Denn während die DSV-Kombiniererinnen zwischen Weihnachten und Neujahr in Seefeld einen Lehrgang absolviert haben, um Schanze und Strecke kennenzulernen, musste die Freudenstädterin passen.

Erst Klausuren – dann ab in die Spur

"Ich habe mich entschieden, nach dem Weltcup in Otepää nicht an den Lehrgangsmaßnahmen teilzunehmen, um mich voll und ganz auf die Schule zu konzentrieren." Denn während ihrer Einsätze im Weltcup ist bei der 17-jährigen Schülerin am Gymnasium Freudenstadt eine Menge liegen geblieben. "Ich habe die ganzen Klausuren mit- und nachgeschrieben", berichtet sie und bedauert dabei vor allem, dass sie "jetzt nicht mehr springen" konnte: "Dafür habe ich im Ausdauerbereich noch einmal Gas gegeben." Ergebnis: Beim sechsten "Lemming Loppet" auf dem Kniebis hängte sie im Schülerlauf über fünf Kilometer die ganze Konkurrenz ab, auch die männliche, und kam mit großem Vorsprung ins Ziel.

Die ganze Familie ist vor Ort

In dieser Woche ging es dann nach Seefeld – mit Begleitung, was die Vorfreude bei Nathalie Armbruster noch steigert: "Meine ganze Familie wird vor Ort sein." Und die sah am Donnerstag schon mal, wie ihre Nathalie beim provisorischen Wettkampfsprung, der in die Wertung kommt, wenn am Wettkampftag kein Springen möglich ist, mit 98,0 Metern auf Platz 4 sprang – in Reichweite zu Platz 2. Nur die Dominatorin Gyda Westvold Hansen landete wieder einmal mit 108,5 Metern weit vor der gesamten Konkurrenz. Mithalten konnte zwar die Baiersbronnerin Svenja Würth, die bei 104,0 Metern landete, den Sprung aber nicht stehen konnte und dadurch nur auf dem 12. Platz landete.

Kanada wird "ein cooles Erlebnis"

"Wir greifen in Seefeld mit voller Kraft an", kündigte Frauen-Bundestrainer Florian Aichinger an, "wir haben nichts zu verlieren." Zudem ist Seefeld der letzte "Test" vor der Junioren-Weltmeisterschaft in Whistler Mountain, wohin es direkt nach den Wettkämpfen in Seefeld weitergeht – mit Nathalie Armbruster. "Da freue ich mich ganz besonders darauf", ist der 17-Jährigen die Vorfreude anzuhören, "das wird ein sehr cooles Erlebnis." Und sicher auch ein erfolgreiches.

Erfolgreich soll Seefeld auch für die Männer werden. "Das ›Triple‹ ist eines der Highlights im Jahr, und der Winter nimmt jetzt richtig Fahrt auf", freut sich Männer-Bundestrainer Hermann Weinbuch, dass endlich einmal Woche für Woche Betrieb auf Schanze und Loipe ist. Auf Klingenthal folgt jetzt Seefeld, dann geht es nach Oberstdorf und zum Abschluss der vier Wochen nach Schonach. Neu: Im Schwarzwald wird der Gewinner der neuen "trivago German Trophy" gekürt: ein Gesamtsieger der drei deutschen Weltcup-Stationen. Doch erst einmal zählt das Seefelder Triple, und das "müsste uns liegen", meint Weinbuch, der mit seinen Jungs die vergangene Woche in Österreich zum Training genutzt hat. Das Ergebnis soll schon am Freitag (Springen 10.45 Uhr Frauen, 11.45 Uhr Männer/Langlauf 14.15/15.00) mindestens "ein Platz auf dem Stockerl" sein.